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«Du bist wirklich dümmer, als ich gedacht habe.»

Mein Herzschlag pochte in meinen Kopf - so rasend schnell, dass ich mühsam ein und aus atmete.

Wir waren umzingelt von Stahl, der uns in diesem Käfige zusammen gefangen hielt. Panisch lief ich zu der Tür und rüttelte an dem Schloss - nichts tat sich. Verzweifelt suchten meine Augen nach jemanden, der die Tür für mich öffnete. Doch keiner rührte sich.

«Und ich denke, dass das Leben zu kurz ist, um immer so ein Griesgram zu sein. Kannst du überhaupt lächeln?»

«Du willst jetzt ernsthaft über Gott und die Welt diskutieren?», fragte er scharf.

«Na, eigentlich will ich mit dir über dich diskutieren.»

«Das könnte ein langes Gespräch werden.»

Zwischen seinen dunklen Wimpern blitzten seine rabenschwarzen Augen hervor, vor denen sich ein mancher fürchtete.

Ich nicht mehr.

Denn Finn hat diese ähnlichen rabenschwarzen Augen in denen der Wahnsinn funkelte, die einem zum Zittern brachte.

«Und wir haben keine Zeit für lange Gespräche. Der Abschaum will eine Show und einen Gewinner. Sag mir, dass du die Regeln der Arena nicht kanntest, damit du nicht als komplett dämlich da stehst.»

«Finn hat da etwas erwähnt ja, irgendwas mit Regeln. Aber ich erinnere mich nicht mehr daran.»

Devan warf seinen Kopf in den Nacken und umfasste das Metall mit seinen Händen. Wütend rüttelte er an den Stahl, das nicht nach gab.

«Finn, du Scheißkerl von Bruder!», schrie Devan so laut, dass es selbst das Gebrüll der widerlichen Kerlen übertönte.

«Zeig dich!»

Eine merkwürdige Stille war in der alten Fabrik entstanden. Keiner der Typen gab einen Ton von sich. Es war nur der Klang von den Schritten zu hören, die sich gleichmäßig der Arena näherten. Ein unbehagliches Gefühl kam in mir auf.

Das gefiel mir alles ganz und gar nicht.

Finn hatte seine Hände hinter seinem Rücken verschränkt und neigte seinen Kopf. In diesem Moment erinnerte er mich an einen Adler, der ebenso elegant wie immer im Vorteil war, da er die Welt von oben sah. In diesem Fall hatte Finn ebenfalls einen Vorteil: Er war nicht im Käfig.

«Der Bastard wünscht mich zu sprechen?», fragte Finn höhnisch. Voller Verachtung sprach er das Wort Bastard aus, als wäre es Gift für seine Zunge.

«Zeig das du ein wenig Anstand besitzt und lass sie gehen.», sagte Devan ernst.

Finn lachte.

«Keine Ausnahmen.»

Amüsiert biss Finn sich auf die Lippen und grinste mich provozierend an.

«Ich schätze, dass du zu schwach bist, um ihn zu verletzen. Das steckt einfach nicht in deinem Blut.», meinte Finn an mich gerichtet.

Das steckt einfach nicht in deinem Blut.

Entsetzt starrte ich ihn an.

«Und in dir, Bruderherz, steckt zwar ein skrupelloser Bastard, doch dein kleines erbärmliches Herz steht dir im Weg. Du wirst ihr nichts tun.» Finn trat näher an die Arena und zog eine Augenbraue nach oben.

«Das wird eine angenehme Nacht.»

Finn murmelte eine Melodie, eine Melodie an die ich mich bereits gewöhnt hatte, vor sich hin und entfernte sich mit gehobenen Kopf.

Loving BadWhere stories live. Discover now