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«Er macht mit seiner Freundin Schluss und nur ein Tag später will er dich abschlecken? Gott, Kristen.. ich sag dir das nur ungern, aber du bist tierisch naiv. Ash und Callum trennen sich nicht zum ersten Mal, das machen die Beiden ständig.»

Am Liebsten hätte ich mich irgendwo verkrochen. Den halben Morgen hatte ich bereits damit verbracht, angespannt durch die Flure zu irren und nach Callum Ausschau zu halten. Ich wollte ihn nicht meiden, doch ich wusste auch nicht wie ich damit umgehen sollte.

Zumindest wusste ich es noch nicht. Aber irgendwann.

«Ich bin verwirrt und wirklich dämlich.»

Ich blieb vor dem Eingang meines nächsten Kurses stehen. Lou lief ein Stückchen rückwärts und lächelte mich an.

«Sag mir was neues.»

Ich holte tief Luft bevor ich einen Schritt in die Hölle wagte. Vor mir huschte Devan in den Raum und warf mir nicht einen Blick zu.

Ich brauchte Gewissheit. Seitdem ich dachte, dass ich ihn gesehen hätte, ließ mich der Gedanke einfach nicht mehr los. Es wurmte mich. Und es nervte mich noch viel mehr, dass ich über Devan nachdachte.

Mit all meinem Mut fragte ich schließlich, «Devan?»

Keine Reaktion.

«Ey, Devan?» Ich wurde ein wenig lauter.

Doch er setzte sich nur still schweigend auf einen Stuhl in der hintersten Reihe. Wie eine Idiot setzte an den Einzeltisch neben ihm.

«Ich möchte doch nur kurz mit dir reden.»

Der Tisch vor ihm schien um einiges interessanter zu sein, als ich es war. Er ignorierte mich. Ignorieren war noch schlimmer als hassen. Ich lehnte mich ein Stückchen in seine Richtung.

«Falls du nicht plötzlich taub geworden bist, dann solltest du mich jetzt verstehen. Ignorieren ist Kinderkram. Ich möchte deine Aufmerksamkeit nur für fünf Sekunden. Ich kann schnell reden okay?»

Er zog seine Kapuze über seinen Kopf und kramte aus seiner Tasche einen Stift.

«War das ein Ja?»

«Kristen McVeigh, wir schreiben nun eine Arbeit. Also könnten Sie Ihre Selbstgespräche bitte einstellen.», sagte Mr Buttler mit einem bissigen Unterton während er die Arbeiten austeilte.

«Ich führe keine Selbstgespräche.», protestierte ich.

«Sieht aber so aus, als würden Sie keinen Gesprächspartner haben.», brummte der alte Mann.

«Ich habe einen Gesprächspartner, dieser ignoriert mich jedoch.»

Ich funkelte Devan neben mir an.

«Dann führen Sie ja doch Selbstgespräche. Und jetzt Ruhe.»

Ich hatte beschlossen Mr Buttler ab sofort Butthole zu nennen. Eine Mischung aus Mr Buttler und Asshole. Meiner Meinung nach ein treffender Spitzname.

Devan verhielt sich unglaublich kindisch. Erst hasste er mich und nun ignorierte er mich.

Ob er wollte oder nicht ich musste diesen Gedanken aus meinem Kopf los werden. Würde er mir einfach sagen, dass er nicht auf dieser Veranstaltung war, dann wäre ich zwar verrückt, da ich ihn schon sah, aber ich würde mir nicht mehr so einen Kopf machen.

Die Arbeit war höllisch schwer, was zu erwarten war. Und ich war mehr als erleichtert als ich endlich von meinen höllischen Qualen erlöst wurde. Das Ergebnis konnte ich nun so oder so nicht mehr ändern.

Devan gab sich alle Mühe mir aus dem Weg zu gehen und erst gar keinen Blickkontakt aufzubauen. Genervt folgte ich ihm in den Gang.

«Devan?»

Loving BadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt