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Der letzte Montag vor den Ferien hasste mich so sehr, dass er mir alle seine Mittelfinger zeigte und mir derbe ins Gesicht spuckte.

Angefangen hatte der grauenhafte Tag, als ich ziemlich früh durch ein ekelhaftes Würgen, das eindeutig aus dem Badezimmer kam, geweckt wurde. Mein Vater hatte sich einen ordentlichen Magen - Darm Virus eingefangen, den ich wirklich nicht haben wollte. Daher erklärte ich daraufhin das Badezimmer zur Quarantäne Zone, da es aussah, als würde mein Vater dieses Badezimmer nicht so schnell verlassen können.

Dementsprechend konnte ich meine zerzausten Haare nur zu einem chaotischen Dutt zusammen binden und ich musste ein wenig improvisieren beim Thema Zähne putzen.

Und als mir Mr Butthole mein Test zurück gab, den ich vor ein paar Tagen geschrieben hatte, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Selbst der Typ in der letzten Reihe mit den langen Haaren, der mehr Muskeln als Gehirn hatte, war um Längen besser als ich.

Doch noch viel ärgerlicher und gleichzeitig deprimierender war, dass ich das einzige Gerät auf dem Callums Nummer gespeichert war, verloren hatte. Ich hatte nicht einmal die Chance mich mit Callum zu unterhalten, da er nicht zum Unterricht erschien.

So war mein Handy weg und damit auch seine Nummer.

Damit ich nicht völlig aufgeschmissen war, gab mir mein Vater ein altes Telefon mit Tasten. Es gingen endliche Minuten drauf für einen einfachen Satz, der teilweise dann auch noch zu viele Satzzeichen enthielt und ich den ganzen Käse von vorne schreiben durfte in Kurzform.

Ich hatte das dumme Ding mit dem Bomben Akku auf den Tisch gelegt und war dabei Lou die komplette Geschichte zu erzählen. Wir saßen an einem abgelegenen Tisch und ich achtete stets darauf, dass niemand unserem Gespräch lautschte, wie ein verdammter Agent.

«Versprichst du niemanden etwas zu erzählen?»

«Aus welchem Jahrhundert kommt dein neuer Stein da gleich nochmal, Kristen?», fragte Jared als er sich neben Lou auf die Bank setzte. Er grinste meinen sogenannten Stein an.

Lou lehnte sich ein Stückchen nach vorne.

«Nicht mal Jared?», flüsterte sie.

Ich schüttelte meinen Kopf.

Am Besten sollte niemand von diesen illegalen Kämpfen wissen. Doch ich wusste das Lou ein Geheimnis gut für sich bewahren konnte. Sie tratschte zwar unglaublich gerne und redete eine Menge, doch sie konnte schweigen wie ein Grab.

«Ok.», flüsterte sie leise.

«Ich kann euch hören, ihr Flachpfeifen.», flüsterte Jared uns zu.

«Herzlichen Glückwunsch, Jared, du brauchst kein Hörgerät.», sagte Lou genervt.

Jared biss herzhaft in seinen Apfel und nuschelte mit vollen Mund, «Bin so wie Spiderman. Einfach ein total krasses Gehör.»

Ziemlich spät fiel mir der Blick von Arthur auf, der einige Tische von uns entfernt in der Cafeteria saß. Ash erzählte seinem Bruder irgendwas, doch dieser starrte nur zu unserem Tisch.

Oder starrte er durch uns hindurch die Wand an?

«Presst du dich auch immer in so ein Gummikondom oder kannst du Spinnenweben aus deinem Hinterteil schießen?»

«Bin ich die Einzige, die es merkwürdig findet, dass Arthur uns so anstarrt?», fragte ich zögerlich und zog meine Augenbrauen zusammen.

Lou drehte sich stürmisch um und suchte Arthur, als sie ihn entdeckte, drehte sie sich wieder um. Nun wusste Arthur auf jeden Fall, dass wir über ihn gesprochen hatten.

Loving BadWhere stories live. Discover now