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HEUTE

Ich verstand nun die Bedeutung hinter den Worten von Callum. Denn, als Callum zusammen mit mir die Treppe hinunter stieg bis zur Mitte und die zwei Piloten an uns vorbei liefen, flüsterte er mir noch ins Ohr, «Das war's wohl mit unserer gemeinsamen Zeit.», dann bohrte sich etwas Spitzes in meinen Bauch. Zuerst sah ich nur benommen auf meinen Bauch. Aus einer Wunde quoll mein Blut, ein stechender Schmerz.

Als ich meinen Blick wieder aufrichte, ging ich noch einige Schritte hinunter bevor ich in die Arme von Devan fiel. Ohne einen weiteren Moment zu verschwenden, hob er mich behutsam an. Woraufhin ich zusammenzuckte und meinen Kopf gegen seine Brust legte.

Im Schutz der Piloten stieg Callum die Treppe hinauf.

Mein Vater ließ seine Waffe sinken, um die Wagentür von der Rückbank zu öffnen. Irgendwas brüllte er seinen Kollegen zu und ich wollte mit zitternden Händen auf die Wunde drücken. Ich schloss meine Augen und im nächsten Moment saß Devan neben mir auf der Rückbank, sodass ich meinen Kopf auf sein Bein legen konnte.

«Wir müssen das jetzt auf die Wunde drücken, okay.. -» Als Devan etwas weißes behutsam auf die Wunde drückte, biss ich meine Zähne fest aufeinander und leises Zischen verließ meinen Mund.

Ein dumpfes Geräusch und darauf hörte ich den Motor des Wagens. Nur kurz darauf wurde der Rückwärtsgang eingelegt.

«Wir fahren ins Krankenhaus, Kristen.» Dad. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. «Drücken, Devan, verstanden!»

Ich konnte sein Gesicht über mir sehen. Zwischen seinen Augenbrauen war eine kleine Falte. Seine eine Hand presste meine schlaffe Hand auf die Wunde.

Seine dunklen Augen und seine rabenschwarzen Haaren - so müde war ich und so schmerzlich wurde es mir bewusst.

«Devan, ..-», begann ich kaum hörbar, sodass die nächsten Worte nur von ihm gehört werden konnten, «Ich weiß, dass das Krankenhaus noch weit weg ist.. -»

«Kristen, ..-», begann er leise, doch er brach ab. Er wusste es und ich wusste es. Er warf einen Blick auf meine Wunde, das Blut. Er zog seine Augenbrauen zusammen und zwang sich ein leichtes Lächeln ab, während er mit seinen Finger für einen Moment über meine Wage strich.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen. Ich genoss seine warme Hand an meiner Wange und lehnte mich leicht gegen sie.

Ich spürte seinen unruhigen Atem an meiner Wange, so nahe war er mir gekommen. Ein gequälter Ausdruck lag in seinen Augen, als er mir mit einer Hand behutsam eine Strähne hinter mein Ohr strich.

Alles was gesehen war, blendete ich aus und vergaß es. Zumindest versuchte ich diesen Schmerz, der mich von innen zerfraß, halbwegs zu vergessen.

Er legte seine Stirn gegen meine.

«Scheiße verdammt, ich liebe dich.», flüsterte er kaum hörbar.

«Ich finde es schön, dass du deine Meinung geändert hast, und jetzt auch auf dieses Kitschige abfährst.», hauchte ich und schmunzelte.

Mit zitternden Händen drückte er auf meine Wunde an meinem Bauch, um die Blutung zu stoppen.

Es war wirklich mein Blut, dass mein Oberteil dunkelrot färbte.

Mein Blut.

«Nicht einschlafen, Kristen.. -», ich öffnete mühsam meine Augen. Scheinbar waren sie mir zu gefallen.

Es dauerte nicht lange, da fühlte es sich kalt an in dem Wagen und ich mein Körper sehnte sich danach einfach die Augen zu schließen. Nur noch dumpf vernahm ich einige Worte, die jedoch einfach verschwammen.

«Das war's wohl.. -», dröhnten die Worte von Callum in meinen Ohren.

Dann war da für einen Moment nur Dunkelheit und dann war ich.. -

Loving BadWhere stories live. Discover now