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Es waren die letzten zehn Stunden vor dem Eintreffen von dem FBI angebrochen und somit auch meine letzten Stunden, um Devan zu helfen.

Laut meinem Vater gab es Beweise, die Devan absolut schuldig aussehen ließen. Natürlich traute es ihm jeder zu eine solch schreckliche Tat, wie einen Mord, begangen zu haben. Er passte in das Muster, so dass niemand überhaupt an seiner Schuld zweifelte. Ein kleiner Junge der in einem schrecklichen Umfeld groß wurde zusammen mit einem völlig verrückten Bruder.

Ich betrat mit zügigen Schritten das Grundstück von Callum. Ich ging die Einfahrt entlang, stieg die Treppen vor der Haustür hinauf und klingelte ohne zu zögern. Es vergingen wenige Minuten bis endlich die Tür geöffnet wurde von Finn.

«Bist du hier jetzt Dauergast?» Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und funkelte ihn an.

Unbeeindruckt sah mich Finn an und zog nur seine Mundwinkel nach oben.

«Callum, wir haben Besuch.», rief er über seine Schulter. Finn kam mir näher. «Hat ziemlich lange gedauert, Schätzchen.»

«Ich will zu Callum und nicht zu dir, Schätzchen.», murmelte ich mürrisch. Dann trat ich über die Türschwelle und drängte mich an Finn vorbei. «Callum!», rief ich als ich mich im Inneren des Hauses befand.

Im Flur direkt neben mir standen einige Koffer als wollte jemand wirklich lange verreisen. Als Finn meinen Blick sah, näherte er sich mir und flüsterte, «Bald heißt es Arrivederci. Aber nicht unbedingt für dich.»

Callum bog um die Ecke. Er trug einen eleganten, feinen Anzug, wie maßgeschneidert. Mit seiner Hand machte er eine einladende Geste, «Bitte, hier entlang.»

Ich fixierte Callum mit meinen Augen als ich an ihm vorbei ging und in das glamouröse Wohnzimmer trat. Callum ging zu einem der Holzschränke und holte daraus eine gläsernen Krug, der mit einer Flüssigkeit gefüllt war. Er drehte sich zu mir, bevor er diese in eine der Gläser schüttete.

«Setz dich.»

Er nahm noch ein Glas und füllte dies. Als sich Callum umdrehte, hielt er beide Gläser in seinen Händen.

Hinter mir bemerkte ich Finn, der seine Hand auf meine Schulter legte und mich leicht nach unten drückte. «Setz dich!», wiederholte er nun ausdrücklich. So ließ ich mich nun auf einen der Sessel vor einem kleinen Glastisch nieder.

Callum stellte eins der Gläser auf den Glastisch vor mir, jedoch würdigte ich dem Glas keine weitere Beachtung. Ich wollte keinen Schnaps und Smalltalk.

Es war ausgesprochen still. Zumindest für einen Moment. Dann trank Callum einen Schluck und stellte sein Glas auf dem Tisch ab.

«Ich darf vermuten das es einen Grund für deinen Besuch gibt?», scheinheilig unschuldig sah er zu mir.

«Es geht um Devan.» Ich war ernst und bestimmt. Obwohl mich Finn in meinem Nacken noch völlig Irre machte.

Callum fuhr mit seinen Fingern über einen goldenen Ring an seiner linken Hand. Der Ring war mir zuvor nie an ihm aufgefallen.

Er neigte sich nach vorne und stützte seine Ellenbogen auf seinen Knien ab.

«Mir war nie klar, weshalb mein Vater immer so streng, ernst und kalt war. Besonders gegenüber mir. Zumindest habe ich es bis zu seinem Tod nicht verstanden, der für mich und auch für meinen Vater sehr plötzlich kam.»
Seine Augen sahen kurz hinter mich, vermutlich zu Finn.
«Mein Vater hatte Einfluss, sehr viel Einfluss, und Macht. Und nun habe ich dies als sein Sohn geerbt. Devan ist nur mein Versuchskaninchen, um herauszufinden wie weit mein Einfluss reicht, und natürlich ist es auch etwas persönliches
Keck zog er seine Mundwinkel nach oben.
«Als nächstes wird genau das passieren: Devan wird einem Richter vorgeführt, der ihn für einige Jahre in ein Gefängnis schicken wird. Er wird in einem der grässlichsten Gefängnissen des Staates landen und nach einiger Zeit.. bei einem Aufstand wird er mit einem Messer im Rücken nie wieder aufwachen.»

Ich hasste ihn.

Jede Faser meines Körpers wollte ihn an brüllen und ihm das Glas gegen den Kopf schleudern. Mein Mund wollte sich öffnen, um ihm alle Beleidigungen, die mir in den Sinn kamen, an den Kopf zu werfen.

Doch dies wäre dumm.

«Du hast von Einfluss gesprochen. Kann dein Einfluss verhindern, dass dies passiert?»

Ich bemühte mich deutlich und klar zu sprechen. Ich sprach jedes Wort gelassen, damit Callum mit seiner deutlichen Provokation nicht gewann. Wenn ich ihm nun wütend und aufgebracht gegenüber treten würde, dann würde ihn dies sicherlich nur amüsieren.

Callum nahm sein Glas, «Sicher.» Gelassen lehnte er sich zurück und trank einen Schluck. «Aber, warum sollte ich einem Mörder helfen? Noch dazu einem Mörder, der mir etwas weggenommen hat.» Seine Miene wurde ernster.

«Devan ist kein Heiliger, aber sicherlich ist er auch kein Mörder.»

Callum schien amüsiert. Und auch Finn lachte im Hintergrund. Kehlig und rau.

«Sind die dreckigen Geheimnisse nicht immer am Besten kombiniert mit guten Schnaps?», fragte Finn belustigt.
«Darf ich? Die Geschichte ist einfach zu gut

«Gerne.», antwortete Callum großzügig.

Ich sah zwischen den Beiden hin und her. Dann klatschte Finn in seine Hände, «Du wirst die Geschichte lieben

Es ist offiziell: Es brechen wirklich die letzten Kapitel an. ommmf

I don't like Callum haha Immer weniger zumindest.

See u

Loving BadWhere stories live. Discover now