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Erschöpft ließ ich die Tüte, in der sich mein Kleid für den Abschlussball befand, fallen und ließ mich auf mein Bett sinken. Wer hätte gedacht, dass ich mit Ash und Lou einen relativ schönen Tag verbringen könnte, ohne das mir Ash irgendwelche Dinge an den Kopf warf. Einige Male hatte sie mir genervte Blicke zugeworfen, doch damit konnte ich absolut leben.

Ash und ich mussten keine beste Freundinnen werden. Das verlangte ich auch überhaupt nicht, aber sie kam Lou zur Liebe mit mir aus und ich mit ihr.

Ich lag noch nicht einmal fünf Minuten auf meinem Bett, da klingelte es an der Tür. Erschöpft warf ich einen Blick auf die kleine Uhr auf meinem Nachttisch. Wer klingelte denn noch um diese Uhrzeit?

Für einen Moment hatte ich überlegt überhaupt nicht zur Tür zu gehen, doch dann raffte ich mich auf und stieg die Treppe zur Tür hinunter.

Devan hob seinen Kopf, als ich die Tür öffnete, und fuhr sich mit der Zunge über seine Lippen.

«Ich habe Blumen für dich.»

Hinter seinem Rücken kamen violette Blumen zum Vorschein, die ich zufälligerweise erst letztens in unseren Garten gepflanzt hatte.

«Sind die etwa aus meinem Garten?» Ich grinste.

Er fuhr sich mit seiner Hand über die Stirn.

«Die Geste zählt. Ist doch so? Das macht man doch so, wenn man mit einem Mädchen ausgehen will? Nett sein, Blumen schenken.. ach, scheiße.. war eine dumme Idee her zukommen.» Er drückte mir die Blumen in die Hand.
«Deine Blumen.. vergiss es einfach.»

Mit den Blumen in der Hand stand ich im Türrahmen und beobachtete, wie Devan sich die Kapuze über seinen Kopf zog und mit zügigen Schritten die Treppen der Veranda herunter ging.

Ein Teil von mir wollte den Devan erforschen und kennenlernen, der mir die Blumen (selbst, wenn es meine waren) geschenkt hatte, und ein anderer Teil von mir wollte, dass ich ihn einfach gehen ließ.

In einem Bruchteil einer Sekunde hatte ich eine Entscheidung gefällt, ob ich sie nun bereute oder nicht.

Mit schleppenden Schritten ging ich zurück in mein Haus.

Ich suchte hastig nach einem Zettel und einem Stift, um meinem Dad eine Nachricht zu hinterlassen.

Ich legte die Blumen auf den Boden der Veranda und zog hinter mir die Tür zu.

Irgendwas zog mich magisch an, an ihm.

«Devan, hey.. -»

Verwundert blieb er stehen und drehte sich zu mir.

«Danke, für die Blumen, okay? Das war nett.» Ich stutzte.

Er sah mich einfach nur an.

«Du magst keine Blumen.», stellte er fest.

Ich stellte mich neben ihn und sah zu ihm auf.

«Ich liebe Blumen. Blumensträuße nicht.»

«Was ist an Blumensträußen so falsch?»

«Wärst du ein Blumenstrauß, dann wäre es, als hättest du keine Lunge und kein Herz mehr. Irgendwann würdest du eingehen und sterben.»

Ich ging vorran und drehte mich zu ihm um, als ich bemerkte, dass er sich nicht bewegte.
«Komm mit.»

Er holte zu mir auf und ging nahe neben mir. Ich spürte seinen Blick auf mir. Bei jedem anderen hätte ich es als unangenehm empfunden so angestarrt zu werden, doch bei Devan war es sogar angenehm. Anders als der Blick von Callum, wenn er auf mir ruhte.

Loving BadWhere stories live. Discover now