Kapitel 29

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Ludmilas Sicht

Federico und ich klopften mehrmals am Lehrerzimmer, aber niemand machte auf. <<Vielleicht ist er im Tanzraum?>> schlug ich vor, und wir liefen dahin. Von drinnen hörten wir eine Stimme, die von Gregorio kam. Er regte sich über irgendwas auf. <<Gelauscht wird nicht.>> Vor Schreck drehten wir uns um, und sahen Violetta, die hinter uns stand. <<Was machst du hier?>> fragte ich, etwas verärgert, weil sie uns so erschreckt hatte. <<Ich will Gregorio um einen neuen Gesangspartner bitten. Und ihr? Haltest du es nicht mehr mit ihr aus, Fede?>> Ihre Wort verletzten mich. <<Halt die Klappe, Vilu.>> fauchte Fede, und nahm meine Hand. <<Naja, egal. Ich rede mit Gregorio.>> Sie wollte jetzt einfach vor uns mit ihm reden? Anscheinend sah das Fede genauso. <<Sorry, aber wir waren vor dir hier.>>  Er zog  mich in den Raum, doch sie folgte uns einfach. Wir sahen, das Gregorio telefonierte. <<Hör mal, Violetta. Wir haben etwas sehr wichtiges mit Gregorio zu besprechen. Könntest du nicht einfach der Weile warten, und später wieder kommen?>> Ich lächelte sie, an, doch sie sah nicht besonders glücklich aus. <<Nein.>> sagte sie, uns stellte sich vor uns. <<Was ist hier los?>> fragte der Tanzlehrer, und musterte uns, mit strengen Blick. <<Ich will mit ihnen reden, Gregorio.>> sagte Violetta, und klimperte mit den Wimpern. <<Aber wir waren zu erst hier.>> widersprach ich. Gregorio zog eine Augenbraue hoch, und wandte seinen Blick Violetta zu. <<Was wolltest du?>>fragte er sie, und ignorierte sie. ich warf Fede einen hoffnungslosen Blick zu und wollte gehen, doch er hielt mich fest. <<Warte.>> sagte er. Mit erstaunter Miene beobachtete ich, was sich abspielte. <<Hernandez.>> rief Fede laut, und Gregorio schreckte hoch. <<Was hast du gesagt?>> fragte er, und hatte nun anscheinend mehr Interesse an einem Gespräch mit uns. <<Wir wollen mit ihnen über Seniora Hernandez sprechen, wenn es ihnen nichts ausmacht.>> sagte Fede, und lächelte freundlich. Gregorio machte den Eindruck, als würde er gleich ohnmächtig werden. <<Geh, bitte.>> sagt er zu Violetta. Diese funkelte uns finster an, und verließ das Zimmer. Wir waren jetzt mit Gregorio allein. <<Wenn sie euch schickt, dann sagt ihr bitte, das es mir leid tut, aber ich kann nicht zurück kehren. Das geht nicht.>> Es machte mir Angst, das er auf einmal so anders war, Ich kannte ihn nur als den verbitterten, verrückten Tanzlehrer, der viel zu laut schreien konnte. <<Ich denke nicht, dass das möglich wäre.>> sagte ich, und lächelte traurig. <<Und wieso nicht? Was habt ihr überhaupt mit ihr zutun?>> fragte er, und wirkte immer nervöser. <<Carla Hernandez war meine Tante, und ist vor einiger Zeit verstorben.>> sagte ich, und sah, wie sich sein Gesicht von überrascht zu schockiert verwandelt. <<Und wieso wurde ich nicht informiert?>> Er rastete total aus. <<Deine Tante? Bist du die Tochter von Priscilla?>> fragte er, und es war ein merkwürdiges Gefühl den Namen meiner Mutter aus seinem Mund zu hören. <<Ja.>> sagte ich, und umklammerte Federicos Hand. <<Okay, danke das ihr mir bescheid gesagt habt, aber ich würde jetzt gern allein sein.>> Ich sah den Schmerz in seinen Augen.<<Ja, wir gehen gleich. Aber es gibt da noch etwas was ich ihnen sagen muss.>> Ich sah, wie ihm eine Träne über die Wange lief. <<Ist es sehr wichtig?>> fragte er, und wandte sich von uns ab. um sich mit der Hand die Tränen wegzuwischen. <<Ja, schon.>> sagte ich, ein wenig sarkastisch. Er hatte natürlich keine Ahnung wieso. <<Okay, dann sag es endlich.>> sagte er, und war etwas genervt. <<Als sie mit meiner Tante verheiratet waren, hat sie ihnen etwas verschwiegen.>> sagte ich, und holte tief Luft. <<Nachdem sie sich von ihr trennten, fand sie es nicht mehr notwendig, es ihnen zu sagen.>> Er sah mich erwartungsvoll an. <<Sie war schwanger.>> In dem Moment, als ich es ihm sagte, weiteten sich seine Augen, und er viel um. <<Gregorio?>> rief ich, und stürzte mich neben ihn. <<Geht es ihnen gut?>> fragte ich, und fühlte nach seinem Puls.Nach einiger Zeit, fand ich das ruhige Schlagen. Er atmete, war allerdings ohnmächtig. <<Kannst du Hilfe holen?>> fragte ich Fede, der wie versteinert auf den bewusstlosen Gregorio blickte. <<Bin schon dabei.>> sagte er, und rannte ganz unerwartet los. Es dauerte ein wenig, bis er zusammen mit Angie, die eine Medizintasche in der Hand hielt. <<Er ist ohnmächtig!>> rief ich. <<Was ist passiert?>> fragte Angie, und kniete sich neben mich. <<Ich glaube, er hat sich zu sehr aufgeregt. Aber er atmet noch, und hat einen stabilen Puls.>> Angie sah mich überrascht an. <<Zu sehr aufgeregt? Wieso das den?>> Mist! Was sag ich ihr den jetzt? <<Persönliche Gründe.>> kam mir Federico zuvor. Angie rüttelte an seinen Schultern. <<Gregorio!>> rief sie, und er öffnete langsam die Augen. Als er bemerkte, das er auf dem Boden lag, sprang er auf.<<Mir geht es gut. Würdest du uns bitte wieder allein lassen, Angie?>> fragte er, und warf ihr einen scharfen Blick zu. <<Okay, ich geh ja schon.>> sagte sie und verließ den Raum. <<Ich habe also ein Kind?>> fragte er, und sah mich immer noch schockiert an. <<Ja, einen Sohn, um genau zu nehmen.>> Ich lächelte ein wenig. <<Und wie heißt er? Wie sieht er aus? Wohnt er hier, oder in Madrid?>> Er kam auf mich zu, und gestikulierte wild herum. Ich ging ein paar Schritte rückwärts. <<Wissen Sie überhaupt etwas über ihre Schüler? Wenn sie in den zwei Jahren, in denen Ludmila hier studiert, einmal aufmerksam ihre Schüler beobachtet hätten, dann wüsten Sie, wer ihr Sohn ist.>> sagte Fede verärgert, und legte seine Arme um mich. <<Also studierte er hier?>> fragte Gregorio überrascht, und man sah ihm an, wie sein Gehirn arbeitete. <<Sagt jetzt nicht, das mein Sohn...>> In seinem Gesicht waren die verschiedensten Gefühle abzulesen. Ich erkannte Freude, Angst und Trauer. Aber auch Unsicherheit. <<Doch, mein Cousin, und somit ihr Sohn, ist Diego.>> Jetzt wirkte er total verstört. Sein Gesicht war zu einer undeutlichen Grimasse verzogen, und er atmete hektisch ein und aus. <<Ich will mit ihm reden. Weiß er es schon?>> Ich schüttelte den Kopf. <<Nein. Er weiß es nicht, und ich spreche zu erst mit ihm. Er wäre sonst total überfordert.>> Gregorio nickte nur.

Fedemila - Ich liebe dichWhere stories live. Discover now