Kapitel 12

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Ludmilas Sicht

Ich stand im Tanzraum, und lächelte vor mich hin. Ich und Naty haben uns für morgen ins Kino verabredet. Heute ging nicht, da ich ja mit Fede proben muss. Was heißt muss, ich mag ihn, es ist bestimmt unglaublich schön, mit ihm zu singen. Ach was, schöner als mit anderen kann es wohl kaum sein. Jemand tippte mir auf die Schulter. Es war Diego. <<Ludmi! Da bist du ja endlich, ich hab dich überall im Studio gesucht, ich musste sogar Gregorio fragen, wo du bist, und glaub mir, dieses Gespräch, habe ich definitiv bereut.>>Er lachte. <<Gregorio ist echt ein Fall für sich, stell dir vor, er hat mich sogar gefragt, ob ich ihm helfen will, wieder der Direktor des Studios zu werden. Aber keine Angst, ich hab ihm natürlich gesagt, das er das vergessen kann, weil ich mit seinen Machenschaften nicht zu tun haben will.>> Er kriegte sich gar nicht mehr ein vor lachen. <<Gut, lass dich auf gar keinen Fall auf seinen Mist ein, das geht definitiv nicht gut, was denkst du, ist dem schreckliches passiert, das er jetzt so verbissen, verklemmt und schräg ist?>> Ich schaute mich um, damit ich sicher sein konnte, das Gregorio mich nicht gehört hatte, ich wollte nämlich echt keinen Stress mit dem haben. <<Keine Ahnung, vielleicht ein Trauma, oder so etwas. Ach egal. Ich hab Laura angerufen, damit sie dich abholt, ich will nicht, das du alleine durch die Straßen ziehst.>> Wir hatten mittlerweile den Tanzraum verlassen. <<Ich brauch niemanden, der auf mich aufpasst. Ich kann auf mich selbst aufpassen, wieso sollte ich nicht alleine nach Hause gehen dürfen? Dein Beschützerinstinkt, wird mit der Zeit immer schlimmer, du solltest mir wirklich mehr zutrauen. Ich bin keine acht Jahre mehr.>> Jemand kam angerannt. <<Hey! Was ist los, du hast geschrien?>>Es war Fede. Diegito funkelte ihn finster an. <<Ich wüsste nicht, was dich das angeht, das sind Familienangelegenheiten!>>  Ich verdrehte die Augen. Musste das sein? Er kann sich ja wenigstens einmal bemühen, mich nicht vor allen bloß zu stellen. <<Diego, es reicht, lass ihn in Ruhe.>> Diego riss entsetzt die Augen auf. <<Du verteidigst ihn, aber nicht mich, ich bin wirklich richtig enttäuscht von dir.>> Er sah mich wütend an, und stampfte davon. <<Diegito! Warte!>> Ich seufzte, manchmal ist er echt anstrengend. Vor allem, wenn es darum geht, mit wem ich etwas mache. Wahrscheinlich würde er schon total ausrasten, wenn ich mich mit jemanden unterhalten würde, von dem er denkt, das dieser mich verletzen würde, oder eine Gefahr für mich darstellt. Was natürlich bei Fede kein bisschen der Fall ist, ganz im Gegenteil, wenn ich ihn sehe, erfüllt mich eine Wärme, im Herzen, ich muss automatisch Lächeln, und ich bekomme eine Gänsehaut, am ganzen Körper. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat, aber es ist ein schönes Gefühl. Ich wandte mich wieder Fede zu. <<Es tut mir wirklich wahnsinnig leid, aber Diego übertreibt mal wieder maßlos. Er ist immer ein bisschen eigen, wenn es um meine <Erziehung< geht, er denkt immer noch, das ich ein kleines Kind bin, um das er sich kümmern muss.>> Ich lächelte matt. <<Keine Problem, er will doch nur auf dich aufpassen. Aber am besten sprechen wir nicht mehr über dieses Thema, es ist schon spät. Wir sehen uns ja dann später.>> Er lächelte immer noch, und kam auf mich zu. Er kam immer näher, und küsste mich auf die Wange. Ich zuckte zusammen, aber ließ es zu. <<Bis Später.>> sagte ich, drehte mich um, und lief davon. Vor dem Studio wartete Laura. Sie winkte mir zu, und lief zu ihr. Wir stiegen ins Auto ein, und fuhren davon. <<Sag mal, heute kommt doch dieser Junge, aus dem Studio zum proben oder, am besten schließt ihr euch in deinem Zimmer ein, damit deine Mutter nicht aller 2 Minuten ins Zimmer platzt, um eure Fortschritte zu kontrollieren.>> Sie kicherte, aber das wurde noch schlimmer, als sie die nächste Frage stellte. <<Sag mal, dieser Junge, ist der hübsch?>> Ihr Kichern wurde zum Lachen, und ich wurde rot. <<Naja, also, naja, es ist so, also, ja schon, also attraktiv.>> Ich hustete, und Laura stockte augenblicklich. <<Du bist in ihn verliebt, oder? Du bist auch ganz rot geworden.>> Sie lächelte mich an. <<Nein, nein, wieso sollte ich, er ist nur ein Junge, und außerdem, kann Diego ihn nicht ausstehen.>> Ich blickte auf meine Füße. <<Ach so ist das, du darfst keine Zeit mit ihm verbringen.>> Sie machte einen besorgte Gesichtsausdruck. Ich schaute mich um, und merkte erst jetzt, das wir schon vor dem Haus standen. <<Nein, so ist das nicht, er ist nett und so, aber lieben, ich weiß nicht. Sollten wir nicht aussteigen?>> Auch sie schien es erst jetzt zu bemerken. <<Ja, du hast recht, wie immer.>> Also stiegen wir aus, und liefen Richtung Haustür, während sie Aufschloss sagte sie zu mir'. <<Ich weiß, du behauptest das Gegenteil, aber falls Diego der Grund sein sollte, wieso du deinen Gefühle nicht eingestehst, solltest du wissen, das du in solchen Momenten vor allem an dich denken solltest, schließlich liebst du ihn ja, oder nicht?>> Als sie das sagte, fühlte ich wieder dieses Merkwürdige Gefühl, das ich immer bekam, wenn er in der Nähe ist, oder ich mit jemanden über ihn rede. Selbst wenn ich an ihn denke, werde ich dieses Gefühl nicht los. <<Wer hat sich in wen verliebt?>> Die finstere Stimme meiner Mutter war zu hören, und wir zuckten beide zusammen. Sie kam auf und zu, wie eine Katze, die auf Beutejagt geht. <<Habt ihr mich nicht verstanden? Wer hat sich in wen verliebt? Ich warne dich Ludmila, wenn du auch so ein emotionales Frack wirst, wie die meisten Mädchen in deinem Alter, und nur noch an Jungs denkst, dann werde ich richtig sauer. Ich will meine kostbaren Gene nicht an dich verschwendet haben.>> Ich blickte auf den Boden. <<Nein Mutter, es hat sich niemand verliebt, Laura hat mir nur etwas von ihrer Lieblingstelevoneva erzählt.>> Das schien sie einigermaßen zu beruhigen. <<Na gut, geh jetzt hoch und lerne solang, bis dein Duett Partner herkommt, Verstanden? Und vergiss nicht dich einzusingen, sonst klingt deine Stimme grauenhaft. Also manchmal frag ich mich wirklich, von wem du das geerbt hast.>> Sie stolzierte auf die Tür zu, drehte sich aber auf der Hälfte des Weges noch einmal um, und tyrannisierte nun Laura. >> Uns sie, Laura? Ihre Aufgabe ist es, den Haushalt in Ordnung zu bringen, und nicht irgendwelche Liebessendungen anzuschauen!>> Nach diesem Satz ging sie endlich, und ich war erleichtert. 

Fedemila - Ich liebe dichWhere stories live. Discover now