Kapitel 28

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Ludmilas Sicht

<<Wach auf du kleines Miststück.>> Ich hörte ihre Stimme schon in meinem Traum, der bis jetzt eigentlich ruhig, und friedlich verlief. Jemand rüttelte unsanft an meinen Schultern. Als ich merkte, wer es war, sprang ich so schnell ich konnte auf. <<Ja, Mutter?>> fragte ich treu. <<Zieh dich an, und beeil dich.>> sagte sie, und verließ das Zimmer. Ich bin froh, das sie die Truhe mit den Tagebüchern meiner Tante nicht gesehen hat, die ich vorsichtshalber unters Bett geschoben habe. Schnell rannte ich zum Kleiderschrank, und nahm mir mein heutiges Outfit heraus. Danach stolperte ich weiter ins Bad, und machte mich fertig. Ganze fünf Minuten zeitiger als sonst, war ich unten angekommen, uns setzte mich im Esszimmer an den großen Tisch. Meine Mutter trank bereits wie jeden Morgen ihren widerlichen grünen Tee, der angeblich ein jüngeres Gedicht machen sollte. <<Guten Morgen.>> sagte ich höflich. <<Spar dir das. Wenn ich morgens mit der größten Enttäuschung meines Lebens an einem Tisch sitzen muss, dann kann man diesen Morgen garantiert nicht gut nennen.>> fauchte sie. Ich nahm einen kleinen Schluck aus dem Glas Wasser, was vor mir stand. Meine Mutter funkelte mich finster über den Tisch hinweg an.  Ich stand auf, nahm mir einen Apfel, und ging zu Lara in die Küche. <<Oh hallo, Ludmi.>> rief sie, wie jeden Morgen gut gelaunt. <<Hallo.>> Ich lehnte mich an den Kühlschrank, und biss in den Apfel. <<Ich hab Diego angerufen, er will dich zum Studio  bringen.>> berichtete sie, während sie etwas, das so aussah wie ein Kuchen in den Ofen schieb. <<Du backst?>> fragte ich, und deutete auf das Blech. <<Ja, deinen Mutter bekommt heute Nachmittag besuch, und wollte, das ich ihr ein paar Backwaren bereit stelle.>> Ich war etwas verwirrt. <<Besuch? Ein Geschäftspartner?>> Laura zuckte nur mit den Schultern. Es klingelte an der Tür. <<Oh, das muss Diegito sein. Ich lass ihn rein.>> sagte ich, und lief zur Haustür. Doch da stand nicht mein Cousin, sondern Fede. Langsam macht er mir mit seinen Überraschungsbesuchen Angst. <<Fede. Was machst du hier?>> fragte ich nervös. <<Ich wollte dich zum Studio begleiten.>> Noch während er das sagte, kam Diego um die Ecke gebogen. <<Genau das hatte ich auch vor.>> sagte er, uns stellte sich neben Fede. <<Wir können ja zu dritt gehen, ich hohl nur  noch schnell meine Tasche.>> Als ich gehen wollte, rannte ich in meine Mutter herein. Langsam wird das unheimlich. <<Pass doch auf.>> rief sie, und schubste mich gegen die Wand. Doch als sie sah, das jemand vor der Tür stand, setzte sie ein Lächeln auf. <<Hallo Diegito!>> rief sie gekünstelt freundlich. <<Und du? Bist du nicht der Gesangspartner von Ludmila?>> fragte sie Fede, nachdem sie ihn von oben bis unten gemustert hatte. <<Ja, Seniora Ferro.>> antwortete Fede höflich. <<Und was machst du hier?>> fragte sie skeptisch. Ich schätze es wird zeit, das ich einschreite. <<Er ist ein Freund von Diego.>> sagte ich schnell. Diego und Fede sahen sich überrascht an. <<Na gut.>> sagte Priscilla. Ich lief an ihr vorbei, und holte meine Tasche aus dem Wohnzimmer. Als ich wiederkam, war Priscilla bereits verschwunden. Zu dritt liefen wir los. Das kann ja noch spaßig werden. <<Wieso hast du gesagt, ich wäre ein Freund von Diego?>> fragte mich Fede. <<Ist das wichtig?>> fragte ich, und lief ein bisschen schneller. Je mehr ich mich beeile, desto eher geht das hier vorbei. <<Nein.>> sagte Diego, und lächelte mich aufmuntern an. Ich war ihm dankbar. <<Hier, dein Handy, das hattest du bei mir vergessen.>> Er nahm es entgegen, und schaltete es an. <<Nur noch drei Prozent Akku.>> sagte er. <<Hast du mich angerufen? Ist irgendwas passiert?>> Der bis jetzt ziemlich stille Fede, meldete sich nun auch wieder zu Wort. <<Ja, irgendwas ist passiert, sonst hätte sie nicht total in Panik Naty angerufen.>> sagte er, und ich blickte auf den Boden. Diego fing auf meinen Blick auf. <<Weiß sie davon?>> fragte er, und sein Blick huschte für einen Moment zu meinem Rücken. <<Ja.>> sagte ich leise, und schaute ausweichend in alle Richtungen. <<Und er?>> Diego deutete auf Fede. Ich wollte ihm antworten, doch Fede kam mir zu vor. <<Nein. Ich weiß, das sie etwas verheimlicht, aber ich weiß nicht was.>> Am liebsten wäre ich einfach davon gerannt, doch jemand legte mir einen Arm um die Taille, und verhinderte somit, das ich stehen bleiben, oder ausreißen konnte. Ich blickte auf, und sah in diesen wunderschönen braunen Augen, in denen ich mich so gerne verlor. Auf einmal fiel mir ein, was eigentlich fiel wichtiger war, und was ich unbedingt noch mit Diego besprechen wollte, aber wir hatten das Studio schon erreicht. Vielleicht rede ich später mit ihm, und zuerst mit Gregorio. Der verrückte Tanzlehrer würde mir bestimmt kein Wort glauben. Ich bemerkte die Blicke der anderen Schüler, und mir wurde klar, das der Arm von Federico immer noch um meiner Taille lag. Ich löste mich von ihm, und lief schnell zu meinem Spint. Ich öffnete ihn, und holte schnell meine Sachen raus. Ich lief in die Aula, wo wir mit Pablo Unterricht hatten. Dort setzte ich mich neben Naty, die mir extra einen Platz frei gehalten hatte. <<Hi.>> rief sie fröhlich, und der Unterricht begann. Gregorio kam in den Raum. <<Hallo! Pablo kommt heute immer noch nicht wieder, was wirklich verantwortungslos ist, aber ich kann es nicht ändern probt für die Duette. Wer fragen hat, ich bin im Lehrerzimmer. Aber stört mich ja nicht, wegen irgendwelchem unwichtigen Kram.>> So schnell er gekommen war, verschwand er auch wieder. Die Schüler gingen alle ihres Weges. <<Meinst du nicht, das es der richtige Zeitpunkt wäre, jetzt mit Gregorio, über diese eine Sache zu reden?>> fragte mich Fede, als wir uns in der Raummitte trafen. <<Ja, aber ich will da ungern allein hin.>> sagte ich, und wurde nervös. Was, wenn er mir nicht glaubt? <<Ich kann mitkommen, wenn du willst.>> bot Fede mir an. <<Okay.>>


Fedemila - Ich liebe dichDove le storie prendono vita. Scoprilo ora