Viele Fragen

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Tut mir echt leid, dass es so lange kein Kapitel mehr gab, aber ich hatte keine Zeit, eine Schreibblockade und dann musste ich wegen technischen Problemen vieles nochmal neu schreib. Dafür ist es auch recht lang geworden.
Außerdem hat die Story ein neues Cover mit neuer Beschreibung. Über euer Feedback dazu würde ich mich freuen 😊.

Niemals hätte ich es für möglich gehalten, hinter einem dieser Plakate könnte etwas anderes sein als nur Stein, Beton und vielleicht mal ein Lüftungsschacht. Vor mir tat sich ein Labyrinth aus tausend Gängen auf, von denen jeder für mich gleich aussah. Das Hänsel-und-Gretel-Spiel musste also weiter gehen, doch ich hatte ein wenig Angst mir würden die Kaffeebohnen ausgehen. So folgte ich also Sebastian ohne den ich mich in 10 Wochen hier immer noch nicht zurecht gefunden hätte. Einige Male kamen wir an Orte von denen ich dachte wir wären schon einmal vorbeigelaufen, doch keine Kaffeebohnen weit und breit. Aufgrund der äußerst spärlichen Beleuchtung sah ich teilweise kaum mehr als einen Meter weit. So auch als Sebastian stehen blieb. Er schien auf etwas zu warten. ,, Danke Sebastian. Sie können gehen.", hallte es durch den Raum der recht groß zu sein schien. Schweigend gab der Angesprochene mir meine Tüte mit dem Kuchen und ich hörte wie seine Schritte sich von mir entfernten. Dann fiel eine Tür ins Schloss.
Es war dunkel und unheimlich still. Lediglich das rattern einer U-Bahn drang bis hier durch. Plötzlich klatschte jemand in die Hände, wobei ich zusammen zuckte. Das Licht ging an und am anderen Ende des Raumes stand ein Mann.

Das Licht war grell, sodass ich im ersten Moment nicht viel sah und nur langsame, strenge Schritte wahrnahm. Allmählich gewöhnten sich meine Augen an das unangenehme Licht.

Er war zu einem Tisch mit vier Sesseln herum gegangen, die ich bis dahin noch gar nicht bemerkt hatte, und setzte sich. Dann deutete er auf den gegenüberliegenden Sessel und sagte:,, Bitte. Setz dich doch." Er wirkte unglaublich vertraut und doch war ich mir sicher ihn noch nie gesehen zu haben. Meine kleinen Schritte hallten leise von den großen massiven Wänden wider und ich war mir sicher, dass er meine Unsicherheit bemerkt hatte. Es war zwar nicht weit bis zu dem Sessel, aber der Weg kam mir so unglaublich lange vor.

Als auch ich saß musterte er mich und sagte dann:,, Schön dich zu sehn. Du musst bestimmt viele Fragen haben. Was willst du als erstes wissen?" Tja, wo sollte ich da nur anfangen. In den letzten Wochen hatten sich so viele Fragen angesammelt. Ich lachte kurz auf und fragte:,, Magst du Schokokuchen?" Dabei hielt ich die Tüte vom Coffeshop hoch. Er lächelte amüsiert:,, Natürlich!" Dies lockerte die Stimmung etwas und ließ mich sicherer werden.

,, Ich denke und hoffe sogar, dass du noch andere Fragen hast.", sagte er als wir begannen den Kuchen zu essen.
Natürlich hatte ich die:,, Wer bist du? Wer sind wir? Wieso weiß ich so wenig von damals? Warum hast du dich nicht früher gemeldet? " Ich wollte alles über die Vergangenheit wissen. Meine. Seine. Unsere.

,,Das sind aber viele Fragen.", sagte er lachend. ,,Fangen wir also ganz von vorne an: Ich bin James oder Jim Moriarty. Zu meinen Tätigkeiten solltest du erstmal mit der Information zufrieden sein, dass ich Klienten habe, die mit ihren Problemen zu mir kommen, fast so wie Sherlock. Ich habe die Mittel, Wege und Kontakte, die sie alle brauchen.

Wir. Wir sind die Moriarty Geschwister. 4 Jahre Altersunterschied. Unsere Mutter war halb Deutsche halb Engländerin und unser Vater Engländer. Er hatte eine Untergrundorganisation. Vermutlich kannst du dich an so wenig erinnern, weil du eine posttraumatische Belastungsstörung hast, die dich alles verdrängen und vergessen lassen hat. Es wurde demnach von einem schlimmen Erlebnis ausgelöst, aber dir brauche ich das ja nicht zu erzählen, da du das wahrscheinlich schon öfter erklärt hast als ich. Nachdem unsere beiden Eltern... ähm, sich nicht mehr um uns kümmern konnten kamen wir zu verschiedenen Familien: du kamst zu Bekannten und ich kam in ein Heim für Kinder mit krimineller Vorgeschichte. Sie dachten ich hätte, ähm, jemanden umgebracht. Nach zwei Jahren kam ich in eine Pflegefamilie. Immer zu habe ich dir Briefe geschrieben. Doch nie hast du auch nur einen einzigen bekommen. Jeglicher Kontakt wurde unterbunden und ich wusste nicht warum, bis sie mir sagten, dass du dich nicht mehr an mich erinnerst. Sie sagten mir, ich könnte in dir vergangene Erinnerungen wecken und das das zu einer schweren Persönlichkeitsstörung führen könnte. Tja und als du alt genug gewesen wärst dich mit deiner Vergangenheit zu befassen, war es zu gefährlich für dich mit mir in Verbindung gebracht zu werden. Wie du leider schon erfahren musstest gibt es Menschen auf diesem Planeten, die mit dem was ich tue nicht ganz einverstanden sind und mehr Informationen über mich haben möchten. Und ich hatte schließlich versprochen, dass dir nichts passieren wird." Er machte eine kurze Pause und holte 3 Fotos aus seiner Jackentasche. Auf allen drei war ich zu sehen. Das erste war ein Kinderbild von Jim und mir, das zweite war an meinem Abiball, wobei mein Tanzpartner und damaliger Freund herausgeschnitten war. Das letzte Bild zeigte mich in naher Vergangenheit, wobei ich kein genaues Ereignis festmachen konnte. ,, Ich war immer da, auch wenn du mich nicht gesehen hast.", sagte er. ,, Und warum jetzt? Nach all den Jahren, Jim?" Er antwortet nicht sofort und sah etwas unschlüssig aus, über das was er als nächstes tun solle. Er schien zu überlegen, ob es eine gute Idee sei mir das ganze zu erzählen. Schließlich antwortete er aber trotzdem: ,,Weißt du, Sherlock und ich spielen eine Art Spiel. Wir stellen uns Rätsel, die der andere lösen muss. Bei unserem Spiel sind einige Informationen über mich in die falschen Hände gefallen, was dich in die Schussbahn gebracht hat. Natürlich kann ich dich beschützen, doch ich wollte auf Nummer sicher gehen. Die Tatsache, dass du in England warst, hat die Sache erheblich vereinfacht. Du warst die Lösung zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. In dir hatte Sherlock sein neues Rätsel gefunden und ich war mir sicher, er würde auf dich aufpassen. Es ist selbstverständlich, dass eine Moriarty dem jüngeren Holmes den Kopf verdreht, wobei auch der ältere keinerlei Abneigung gegenüber dir verspürt." Ich war geschockt und wurde laut:,, Das ist für euch nur ein Spiel?! Ich bin also nur ein Spiel? Es sind Menschen gestorben. Nur damit du für dein dummes Spiel Visitenkarten verteilen kannst? Was hast du den noch alles in meinem Leben herum gepfuscht?"Ich schrie ihn fast an, doch er blieb die Ruhe in Person:,, Mal davon abgesehn, dass dies eine ironische Frage war, wäre die Liste viel zu lang um jeden Punkt hier einzeln aufzuführen."
Augenblicklich musste ich an das denken, was Sherlock im Schlaf gesagt hatte. *"Du hast ihr das Vertrauen zu anderen Menschen genommen. Du hast ihre Freunde verschreckt. Dich in ihr Handy oder den Email-Account gehackt und in ihrem Namen Freundschaften beendet?"* Ich wusste nicht genau was ich von meinem Gegenüber halten sollte. So viele Fragen und Eindrücke schwirrten in meinem Kopf umher. Und plötzlich fing auch alles in meinem Blickfeld an sich zu drehen. ,, Susan? Alles in Ordnung? Was ist los?", drang es von weit her zu mir durch. Dann war alles schwarz.

Stay with me. SH (Sherlock BBC Ff Fan Fiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt