~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟖𝟔~

1.2K 65 107
                                    




MARIAM

Nachdem Ricardo gestern sämtliche Informationen preisgegeben hat, bin ich zu Adriano gegangen, um ihn diese zu berichten. Mit der Hoffnung, er würde aufhören sich zu betrinken und seinen Plan irgendwie wieder retten, doch es war zwecklos. Ricardo hatte Recht. Keiner dieser Information hätte uns von Nutzen sein können. Ich konnte es nicht länger verkraften Adriano so zusehen. Aber etwas tun konnte ich auch nicht wirklich, außer ihm das ekelhafte Zeug ständig abzunehmen.

Vor zwanzig Minuten hatte mir Adriano eine SMS hinterlassen, indem stand, dass er mich in einer halben Stunde abholen kommen würde und ich mich bis dahin fertig machen sollte. Er hat mir zwar nicht gesagt, wohin wir gehen, aber das ist mir egal. Es freut mich einfach, dass er endlich aus seinem Haus rauskommt, in dem er sich die letzten Tage verkrochen hat. Ich zog mir mein zusammengelegtes Outfit an, das aus einem schlichten weißen Rock und einem dazu gehörigem bauchfreien Oberteil bestand.

Nach weiteren zehn Minuten betrachtete ich mich im Spiegel und lächelte. Ich stellte wieder einmal fest, dass die Farbe weiß einen guten Kontrast zu meiner, von Natur aus, gebräunten Haut abgab. Adriano's silberne Halskette mit einem Diamantenanhänger in der Form eines Herzens, die er mir zum Geburtstag geschenkt hatte, kombinierte sich ebenfalls perfekt zum Rest des Outfits. Seit meinem sechzehnten Geburtstag trage ich sie jeden Tag und kann sie einfach nicht mehr ablegen.

Als ich den lauten Auspuff eines Motorrades hörte, wusste ich, dass er da war und ich runterkommen sollte. Nachdem ich meine kleine Handtasche mit dem Nötigsten gepackt habe, lief ich auch schon die Treppen hinunter und verließ das Haus, wo ich dann auch schon Adriano auf seinem schwarzen Bike erkannte. Als ich an mir heruntersah und feststellte, dass es unlogisch von mir war, einen Rock anzuziehen, war es bereits zu spät. Adriano bemerkte mein Problem, griff mich um die Hüfte hoch und setzte mich seitlich vor sich hin. "Festhalten, amore."

Nach weniger als drei Minuten kamen wir an und ich schaute mich verwirrt um. Was wollte er denn im Club? Und deswegen habe ich mich so Schick gemacht? Mano, er konnte mir doch sagen, dass wir nicht ausgingen. Andernfalls war ich schon etwas neugierig, was er hier wollte. Hat er es sich doch anders überlegt und will seinen Plan wieder aufbauen? Ein leises Quicken entfuhr meinem Mund, als er mich unerwartet an der Hüfte packte, um mich wieder auf dem Boden abzulassen.

Nachdem er sein Motorrad geparkt und sein Helm ausgezogen hat, fuhren seine Augen über meinen Körper. Ich spielte unsicher mit meiner Unterlippe und wusste nicht, wie ich seinen Blick deuten sollte. Sein Adamsapfel hob und senkte sich, als er schwer schluckte. Gefiel es ihm oder war er wütend? Vielleicht ja beides. Als er mein bauchfreies Oberteil weiter nach unten zog, musste ich schmunzeln. Seine Augen hafteten auf meinen nackten Beinen und ein brummen entfuhr ihn, ehe er seinen Arm um meine Taille schling und mich bestimmend an sich zog. "Du bleibst heute bei mir.", sagte er streng, als würde ich dies nicht ohnehin tun.

"Was wollen wir hier überhaupt?", fragte ich, während wir die Treppen nach oben stiegen und abbogen. "Das wirst du gleich erfahren.", erwiderte er und betrat einen mir unbekannten Raum. Meine Frsge konnte ich mir selbst beantworten, als ich alle Schülerrats-Mitglieder an einem langen Tisch sitzen sah. Ich frage mich, was Adriano sich dabei gedacht hat, mich zu einem Schülerratstreffen mitzunehmen. Ich gehöre nicht zum Schülerrat und sollte eigentlich gar nicht hier sein. Aber es schien ihn nicht zu interessieren, denn er schloss die Tür hinter uns und schob mich in den Raum.

Mein Blick war auf den Boden gerichtet, doch Rodrigo's belustigte Miene war nicht zu übersehen. Ich biss mir auf die Wange, um mir ein dämliches Grinsen zu verkneifen, denn ich konnte mir denken, an was er dachte. Schließlich ist er neben Mira der Einzige, der wusste, dass ich Ricardo mehrere Tage nachspioniert habe. Bevor ich vor Scham im Boden versinken konnte, spürte ich, wie Adriano seine Hände an meine Hüfte legte und mich auf einen Stuhl zog.

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Where stories live. Discover now