~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟗~

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MARIAM



Ich war noch nie in meinem Leben in so einer Situation. Was sollte ich jetzt tun?
War das Richtig... nein oder? Er behandelte mich schließlich wie ein Hund und seine Marionette. Auch wenn er manchmal Beschützerisch und Verführerisch war. Er war ein Idiot.
Ein perverser Bastard!

Panisch schlug ich ihm eine Ohrfeige, als er meinen Lippen näher kam. Verwirrt sah ich zu meiner Hand, da er sie rechtzeitig noch festgehalten hat, bevor ich ihn eine verpassen konnte. Zögernd blickte ich ihm wieder in seine Augen, die sich nun verdunkelt hatten. "Wag es nicht nochmal, deine Hand vor mir zu erheben.", knurrte er mir warnend in mein Ohr. "Dann komm mir nicht zu nah!", fauchte ich und sorgte mit meinen Händen, die ich gegen seine Brust stemmte, für Abstand. Am liebsten würde ich jetzt aufstehen aber ich wollte in diesem Raum nicht alleine sein. Und raus kam ich auch nur mit einer Karte. "Wenn ich möchte, dann bin ich sogar in dir." Mein Atem stoppte, während mein Herz fast vor einer Explosion stand. Er hat es wieder gesagt. Das meint er doch nicht ernst, oder? Er wollte mich doch nur einschüchtern! "Versuch es doch!", zischte ich wütend und wollte grade aufstehen, doch mit einem Ruck lag ich plötzlich unter ihm.

Meine Augen sahen nun riesig in seine. Sein perverses Grinsen machte sich auf sein dämliches Gesicht breit. Dieses perverse Schwein! "Das solltest du lieber nicht sagen.", hauchte er an mein Ohr, während sein Grinsen immer noch nicht verschwunden war. "Fass mich an und du wirst angezeigt!", schrie ich panisch und und hoffte er hörte mein viel zu beschleunigten Puls nicht. Sein Lachen dröhnte in mein Ohr, was mich schwer schlucken ließ. Er nahm mich nicht ernst...

"Adriano-", sprach ihn jemand an aber verstummte wieder, da er wahrscheinlich gemerkt hat, was sich hier grade abspielte. Tief atmete ich ein und nahm meine ganze Kraft, um ihn weg zu drücken. Er half mir dabei, das merkte ich sofort, da ich es sonst nie geschafft hätte. "Was ist?", fragte Adriano genervt und sah abwartend zu dem Fremden. "Ricardo sucht dich. Er möchte dich sprechen.", meinte der fremde schwer atmend, als wäre er grade einen Marathon gelaufen. "Muss das jetzt sein?", seinen Kopf legte er in seinen Nacken und verdrehte dabei seine Augen. "Beweg dich, Amore. (Liebes)", brummte Adriano, ehe er von mir stieg. Meine Lungen füllte ich mit Luft und versuchte mich ein wenig zu beruhigen.

"Sie finden Ricardo in seinem Büro.", gab uns der Bote bescheid, ehe Adriano mich hinter sich zog und endlich mit mir aus diesem Raum verschwand. "Ich möchte nachhause.", sagte ich schon fast flehend, da ich es nicht mehr aushielt. "Ich bringe dich gleich.", entschied er, weshalb ich meine Augen aus Panik weitete. Wenn mein Vater mich mit ihm sieht, dann bin ich Geschichte... "Schon gut. Ich kann alleine gehen.", widersprach ich ihn und hoffte er würde nicht weiter diskutieren. "Das du alleine gehen kannst, weiß ich. Trotzdem werde ich dich bringen."
Mit diesen Worten zog er mich in ein Raum, woraufhin er die Tür hinter uns schloss.

Ricardo saß mit einem Anzug, ganz wie ein Geschäftsführer in seinem Büro. Seine Augen wanderten von seinen Blättern zu uns rüber, ehe er sie leicht zusammenkniff.
"¿Qué está haciendo aquí? (Was macht sie hier?)", fragte er anscheinend Adriano, da er über mich sprach. "Er hat mich hier her geschleppt.", antwortete ich für Adriano. Überrascht hob Ricardo seine Brauen. Er hat wohl nicht erwartet, dass ich ihn verstehe, da er spanisch sprach. "Wieso?", fragte er nun mich, bevor Adriano mir zu vor kam. "Wenn ich dich nicht auffordere zu sprechen dann tust du das auch nicht.", flüsterte er mir drohend zu, was mich vor Wut meine Lippen auf einander pressen ließ. Für wen hielt er sich?

"Was möchtest du von mir, Ricardo?", fragte Adriano ihn ungeduldig. Aus irgendeinem Grund versteifte er sich in der Gegenwart von Ricardo. Seine Adern auf seinen Händen und Armen stachen nur so heraus. "Du tust mir weh.", informierte ich ihn, als er doller zu gedrückt hatte. "Unsere Angelegenheiten im Schülerrat werden anderen nicht preisgegeben. Auch nicht vor deinem kleinen Haustier.", merkte Ricardo an und deutete mit seinen Augen auf mich. Wie dankbar ich ihm dafür war, kann ich gar nicht in Worte fassen. Abgesehen davon, dass er mich klein und ein Haustier nannte. Hoffnungsvoll sah ich zu Adriano, der seine Augen etwas zusammenkniffen hatte. "Geh nachhause, mia bella (meine schöne.)", raunte mir Adriano zu, ehe er die Tür hinter uns wieder öffnete und mein Handgelenk endlich wieder los ließ.


𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt