~𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟏𝟏~

3.4K 83 7
                                    



MARIAM



Mein Kissen drückte ich gegen meine Ohren, um dem Lärm, der von unserer Haus Klingel ausging, zu ignorieren. Wer klingelt an einem Sonntag Morgen durchgehend auf die Klingel?! Und wo zur Hölle sind meine Eltern? Hören sie diese nervenbetörende Klingel denn nicht? "Mama! Baba!", rief ich irgendwann gequält und wartete auf eine Antwort.

Genervt von ihnen, da sie nach ganzen 3 Minuten immer noch nicht antworteten, stand ich energisch auf. Dabei stolperte ich fast durch meine eigenen Decke, da sie zwischen meinen Beinen hängenblieben ist und ich sie unbewusst mit gezogen habe.

Nachdem ich mich von meiner Decke befreit habe, lief ich die Treppen runter und fragte mich, wer das war. Erwarteten wir Besuch, von dem ich nichts wusste? Nein, das konnte nicht sein. Wir bekamen nie so früh Besuch und außerdem hätten mir meine Eltern davon erzählt. Übrigens hätte meine Mutter das ganze Haus auseinander genommen und es bis ins letzte Detail perfekt geputzt, damit ja kein Fleck oder Staubkorn noch zu sehen war. Dazu hätte sie noch ein 5 Gänge Menü zubereitet, damit der Besuch nicht verhungert. Das war eben die Logik meiner Mutter.

Geleitet von meinen Gedanken, öffnete ich die Tür, ehe ich mit meiner Hand an meine Augen rieb und mich nun fragte, ob ich träumte.

Meine beste Freundin stand mit ihren Eltern und ihrem älteren Bruder vor meiner Haustür. In Frankfurt. Ich dachte, sie wäre in Bremerhaven? Was macht sie denn jetzt hier?

Einmal kniff ich mich, um zu testen, ob ich nicht doch noch träumte... und nein es war die pure Realität. Mira, meine beste Freundin, stand vor meiner Haustür. Ich freute mich zwar sehr darüber, dass sie mich besuchen kam aber wieso hat sie denn nichts gesagt? Und warum ist sie nicht an ihr Handy gegangen? All diese Fragen vergaß ich wieder, als sie mich in ihre Arme schloss und "Überraschung.", flüsterte. Es sollte also eine Überraschung werden, die ihr sehr gut gelungen ist. Ich habe es meiner Mutter wirklich abgekauft, dass Mira bei ihrer Cousine ist.

Ich fand's schade, dass sie mich besuchen gekommen ist, da ich sie eigentlich besuchen kommen wollte. Und ja das hat ein Unterschied, denn ich konnte somit zurück nach Hamburg. Nun habe ich aber das gesamten Wochenende in Frankfurt verbracht. Jetzt wo sie hier war, ist es gar nicht mehr so schlimm. Aber dennoch schade drum.

"Asalamu Aleykum Khale. (Tante)", begrüßte ich die Mutter von Mira, ehe wir uns zur Begrüßung gegenseitig auf die Wange küssten. Rechts, Links, Rechts. So machte ich das immer. Es war immer anders aber die häufigste Variante war eben diese. Nachdem ich ihre Mutter herzlich begrüßt habe und ihr deutlich gezeigt habe, wie außerordentlich glücklich ich nach langer Zeit wieder war, entgegnete mir die Hand von Mohammad. Der Vater von Mira aka der Mann von Khadija.

Nachdem ich Miras Vater begrüßt habe, trafen mich zwei honigbraune Augen, auf die ich so oft neidisch wurde. Das grinsen auf meinem Gesicht wurde größer, ehe ich mit Youssef einschlug. Wir hatten einen gemeinsamen Handschlag, mit dem wir uns immer begrüßten. "Wie geht es meiner Lieblingsschwester?", fragte er zwinkernd, ehe ich Mira hinter mir fauchen hörte. "Wie kannst du ihm deine Hand geben? Weißt du eigentlich wo er sie vorher alles hatte?", fragte sie und zog dabei eine angewiderte Miene, was mich zum Lachen brachte.

Sie tat immer so, als würde sie Youssef gar nicht leiden können, doch jeder von uns wusste, dass wenn es darauf ankam, sie sogar ihr Leben für ihn geben würde und das ohne zu zögern. Eigentlich hatten die beiden eine perfekte Bindung zueinander, meiner Meinung nach. Sie ärgerten sich gegenseitig, zogen sich mit irgendwelchen Dingen auf aber dennoch zeigten sie ab und zu mal, dass sie sich gern hatten.

𝐓𝐡𝐞 𝐛𝐞𝐠𝐢𝐧𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐨𝐟 𝐚 𝐧𝐞𝐰 𝐬𝐭𝐨𝐫𝐲 Where stories live. Discover now