Verbündete

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Chris

Das war der dritte Versuch am heutigen Tag Yves an ihr Telefon zu bekommen. Langsam wurde ich wirklich nervös, nicht nur wegen der Sache, sondern weil ich Angst hatte es mir anders zu überlegen.
Ich legte auf und schrieb ihr erneut eine Nachricht "Ist wichtig, du musst mir bei etwas bestimmten helfen!"
Nach nur wenigen Minuten, klingelte mein Handy, mit der Aufschrift "Yves".
"Ist was mit Ava?" schrillte es über die Leitung. "Nein, es geht ihr gut, genauso wie mir. Danke der Nachfrage." "Das hätte ich als Nächstes gefragt, aber so ist es ja geklärt. Was gibt's so wichtiges?" Jetzt wo sie offensichtlich danach fragte, wurde mir doch anders. "Ich brauche deine Hilfe..." "Das hattest du bereits erwähnt, aber bei was genau?" ich hörte ihre Ungeduld, aber es kam mir einfach nicht über die Lippen. Ich hatte den Gedanken selber erst seit dem spontanen Bad im See. In diesem Moment wurde mir klar, dass ich mir keine andere Frau an meiner Seite vorstellen konnte, abgesehen von Ava. Ihre vorwurfsvolle Stimme holte mich aus meinen Gedanken. "Gott, hast du sie betrogen?" "Nein! Ganz sicher nicht, warum sollte ich dich dann anrufen." Auf was für abartig Ideen kam sie eigentlich. "Ich weiß nicht, vor lauter Schuldgefühlen?" "Nein, niemals. Warum sollte ich auch." "Ist was mit Sebastian?" "Nein, auch das nicht." Ich konnte froh sein, dass sie nicht sehen konnte, dass ich meine Augen verdrehte. "Chris, komm bitte zum Punkt, ich habe nur eine kurze Pause. Vor mir steht Kate Winslet und möchte abgelichtet werden." "Ich möchte Ava einen Antrag machen." sprudelt es aus mir hinaus. "Ahahahaha, warum sagst du das nicht gleich." quickte ihre Stimme am Hörer. "Weil du mir gar nicht die Möglichkeit gegeben hast." "Das sind ja wundervolle Neuigkeiten. Du fackelst ja nicht lange." "Ich weiß das sie die Richtige ist, warum sollten wir warten." "Und jetzt zu deiner eigentlichen Frage zurück, wie kann ich dir helfen?" "Der Ring."

Ava

Nach einer längeren Pause abseits von Kameras, kehrte wieder Normalität ein. Chris war am Set eines neuen Streifens und ich konzentrierte mich auf das vor mir liegende Skript. Nach meinen Oscar Erfolg häuften sich die Anfragen und ich hatte freie Wahl bei meinen Entscheidungen. Das klingeln meines Telefons holte mich aus meiner Stille und ich hob den Hörer ohne darauf zu schauen. "Ava Williams" "Ich bins Yves." "Hi, was gibt's neues?" Liest du gerade?" "Ja das tue ich, es ist total spannend und ich glaube ich werde die Rolle annehmen. Es geht um eine russische Spionin die gezwungen wird" "Das klingt ja ganz toll, vielleicht erzählst du mir später davon." Schnitt sie mir das Wort ab. "Was ist eigentlich los?" "Ich wollte eigentlich nur hören, was du am Wochenende vorhast?"   "Am Freitag Mittag kommt Chris spontan in die Stadt, wir sind zu einer Party eingeladen wurden." "Ach zu welcher denn?" "Michael B. Jordan." "Dann werden wir uns sehen, Seb habe auch eine Einladung bekommen. Lass uns doch gemeinsam dort hingehen. Wir hole dich dann ab." Ich hielt die Tasse mit dem lauwarmen Tee in der Hand und überlegte kurz was ich anziehen würde. "Ich komme mit Chris, wir werden uns dort also treffen." "Mh okay, du kannst mir ja dann nochmal bescheid geben ob alles klappt, wenn nicht kann ich dich auch abholen." "Das ist wirklich lieb von dir, ich werde mich melden." "Alles klar, wir hören uns dann. Tschau." Schon hörte ich nur noch ein Tuten aus der Leitung an der noch eben Yvey war. "Okay, bye." sagte ich eher zu mir um das seltsame Gespräch zu beenden. Was immer das war, ich musste mit ihr dringend über ihren intensiven Konsum von Koffein reden, wenn ich sie in den kommenden Tagen sah. Ich klappte das Skript zu, holte die Leinen von Dodger und Curie und entschloss mich zu einen spontanen Spaziergang .

Chris

Ich saß alleine in meinem Trailer und massierte mir die schmerzenden Stellen die ich mir am Drehtag zugezogen hatte als ich den ersehnten Anruf erhielt. "Hey Yves, hat es geklappt?" "Nicht ganz, sie will nicht so richtig. Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen." Das fehlte auch noch, jetzt machte sie es nur noch unnötig kompliziert. "Okay, dann müssen wir uns was einfallen lassen." "Ich habe da schon einen Plan." triumphierend erhob sie ihre Stimme. "Dann leg mal los." Ich lehnte mich zurück an die Lehne des Sofas und ließ mir ihren Plan erklären. 

Wenige Tage später saß ich im Flieger und versendete die Nachricht die alles in Gang setzen sollte.

Ava

"Mein Flug hat zwei Stunden Verspätung, ich werde es nicht rechtzeitig schaffen. Sorry Liebling. Geh schon mal vor, ich werde nachkommen. Love you." ich legte mein Handy zur Seite und ging zum Kleiderschrank. Vielleicht sollte ich doch mit Yvey zusammen dort aufschlagen. Kurz entschlossen, tippte ich "Lass uns zusammen fahren, Chris sein Flug hat Verspätung, er kommt nach." Nicht weit entfernt, grinste Yves auf ihr aufblitzendes Display ihres Handys und freute sich das es nach Plan lief. 

"Wir stehen vor der Tür, kommst du bitte runter." hörte ich gegen die Gegensprechanlage Sebastians Stimme. "Bin auf dem Weg." Ich strich mir mein schwarzes, tiefausgeschnittenes Kleid und warf mir meine Locken über die Schulter. Ich betrachtete mich im Vorbeigehen im Spiegel und prostete mir gedanklich zu. Ich konnte auch ohne Stylist gut aussehen. "Aves, wir sind hier drüben." Yvey winkte mir aus einem Taxi zu, zu dem ich eilte um den Verkehr nicht noch weiter aufzuhalten. Ich quetschte mich auf die Rückbank zu den beiden und begrüßte sie voller Vorfreude. Eine ungezwungene Party ohne Fotografen und besonderen Anlass gefiel mir immer noch am besten. "Ihr beiden seht sehr gut aus." "Wir sehen alle gut aus." Yvey saß in der Mitte und warf ihre Arme um unsere Schultern und grinste mich an. "Das wird ein toller Abend." 

Chris

Ich warf den Koffer zur Seite noch während ich die Tür aufschloss und eilte in die Wohnung. Eine aufgeregt bellende Curie kam mir entgegen geschossen und wollte gerade ihr zu Hause verteidigen als sie mich sah. Ihre Wachsamkeit verwandelte sich in ein Schwanz wedeln, von einem gerade muntergewordenen Dodg. "Na meine Besten. Du passt sehr gut auf Curie." Flink fischte ich nach zwei Leckerlies aus dem Glas auf der Kommode. Nach einer kurzen Streicheleinheit, musste ich meinen Plan weiter verfolgen. Sie muss vor einer halben Stunde verschwunden sein, denn Sebastians Nachricht war vor 15 Minuten bei mir eingegangen. Schnell rannte ich in unser Ankleidezimmer und zog die Schmuckschublade auf. Warum kommten sich Frauen nicht auf Uhren beschränken, ein paar Halsketten hätte ich ja auch noch verstanden, aber ein Sammelsorium wie dieses musste nicht sein. Ungeduldig schaute ich den Schmuck durch und wühlte in ihm herum. Verdammt, wo konnte dieser  Ring sein? Gott, hoffentlich trug sie ihn  nicht. Als ich nicht fündig wurde, machte ich mich auf den Weg ins Bad und schaute dort nach. Fehlanzeige, im Eilschritt zog ich mich aus und legte eine schnelle Dusche ein. Vielleicht war es auch eine dumme Idee, doch ich wollte das es ein besonderer Ring wird. Meine letze Station war das Schlafzimmer. Mit letzer Hoffnung, wühlte ich mich durch ihren Nachttisch. Endlich wurde ich fündig und hielt den funkelnden Ring siegreich strahlend in der Hand. "Hab ihn, bin in 45 Minuten bei euch." Erleichtert zog ich mir ein dunkles Hemd über, und verstaute den Ring sicher in meinen achtlos zur Seite geworfenen Koffer. Der erste Schritt war gemacht, jetzt musste ich nur noch den richtigen Moment finden. 

Time goes by and still I am stuck on youWhere stories live. Discover now