Who you rather

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Yves

Über die Maße aufgeregt stand ich im Backstage Bereich und rieb meine schwitzigen Hände aneinander. Mir kam nie der Gedanke, dass dieses Rampenlicht mal auf mich gerichtet werden würde, schon gar nicht in dieser Helligkeit. „Wir haben in letzter Zeit sehr viel von ihr gehört, jeder, der sie nicht kennt, sollte unter seinen Sitz fassen, dort liegt ein Exemplar ihres Magazins." Man hörte Tumult ausbrechen und ich zappelte nervös mit meinen Füßen. „Begrüßt alle recht herzlich unser neues Ausnahmetalent, sie hat schon die Vogue bereichert und jetzt stellt sie das ganze Land mit ihrem Magazin auf den Kopf. Yves Johnson." Die Menge klatschte und jubelte, als mir der Vorhang geöffnet wurde und ich ins Rampenlicht trat. Ich hatte vor einigen Wochen die Anfrage bekommen für einen Gastauftritt, natürlich konnte ich nicht absagen, ich meine, es war Ellen. Das war der Durchbruch, wer mich noch nicht kannte wurde es nach diesem Tag auf jeden Fall. Ich winkte freudig in die Menge und genoss meinen ersten Applaus in meinem Leben. „Schön, dich bei mir zu haben." „Die Freude ist ganz meinerseits, ich kann es gar nicht glauben, dass du mir die Hand schüttelst." Ellen sah mich großzügig an und setzte noch einen obendrauf. „Komm her Honey." Sie nahm mich in den Arm und drückte mich fest an sich. Ich war schon jetzt voller Adrenalin, wie sollte das nur für das Gespräch werden. Hibbelig setzte ich mich, während wir abwarteten, dass Ruhe einkehrte. „Yves, schön, dass du Zeit finden konntest für uns." „Für dich hätte ich die Zeit angehalten." Die Menge kicherte und auch Ellen wurde rot bei diesem Kompliment. „Wow, ich hoffe, ich kann bei deiner nächsten Ausgabe mit mischen, jetzt wo ich weiß, dass ich einen besonderen Platz bei dir habe." „Mir wäre es eine Ehre, dich für das Cover meines Magazins ablichten zu dürfen." „Wir werden nachher direkt einen Termin ausmachen." Ich fächerte mir spielerisch Luft zu, bevor wir ernster wurden. „Du hast ganz Hollywood erschüttert mit deinen ehrlichen Fakten, all der Schein der über uns liegt, Mythen und die schmutzigen Seiten, du hast sie uns gezeigt und für die ganze Welt offen gelegt." Das war ein gefährliches Unterfangen, viele wollten mein Kopf dafür rollen sehen, doch der Großteil, die Menschen, die nicht daran teil hatten, liebten es. Sie fühlte sich durch mich integriert, als würden sie dabei sein und wissen wie es im Showbusiness abläuft. „Ich hatte es mir schon länger zu meiner Aufgabe gemacht, die Missverständnisse aufzudecken und allen dort draußen die Wahrheit zu zeigen." „Du warst nicht allein", funkelte mich Ellen an. „Nein, war ich nicht und bin ich auch nicht. Ich hatte unglaubliche Unterstützung von Tom Hiddelston. Er hat es überhaupt erst möglich gemacht, ich bin ihn so dankbar dafür." „Das sind sehr lobende Worte für deinen Ex.", und da war mein ganz eigenes Theater, welches ich für mich nutze, ein alt bekannter Trick des Showbusiness, den ich für mich selber ausspielte. „Ich sehe Tom nicht als einen Ex, dem man nie wieder begegnen möchte, er ist mein ganz besonderer Freund." Ich drehte mich direkt zur Kamera und sprach. „Tommy, wenn du das siehst, fühl dich gedrückt." Ellen schien überrascht über meine Reaktion und grinste mich an. Unberechenbarkeit, ein weiterer Aspekt, der nicht in eine inszenierte Show passte. „Ich habe das Gefühl, vor mir sitzt eine stärkere Frau als vorher angenommen." „Danke." „Kannst du uns etwas über deine neue Ausgabe verraten, ich glaube, die meisten warten schon sehnlichst darauf." „Yes Yves." Schrie jemand aus dem Publikum. Mit zusammen gekniffenen Augen suchte ich in die Menge ab, bis ich ihm zu winkte und „Hey du da." Rief. Ich kam besser als gedacht mit dem Publikum klar. „Um deine Frage zu beantworten, ich habe schon einige neue Ideen und Kollegen, die mir bei der Umsetzung helfen wollen." „Wer wird dieses Mal daran glauben müssen." Ich lehnte mich mysteriös nach hinten und zuckte mit den Schultern. „Das ist bis jetzt noch ein Geheimnis." „Ich bin eh auf dem Cover, das kann nur gut werden." Lachen mischte sich unter die Menschen und auch ich erwiderte es. „Jetzt, wo du schonmal hier bist, haben wir ein Spiel vorbereitet. Du bist Single, nicht wahr?" Seb und ich hatten eine klare Abmachung, die ich einhalten würde. „Sowas von, ich bin zu haben.", Pfiffe ertönten aus dem Publikum. „Sehr gut, dann wird dir das nächste Spiel gefallen." Ich machte es mir bequem und nahm einen Schluck. „Das Spiel heißt ‚Who'd you rather?" „O wow, in welcher Weise?" Ich sah sie skeptisch an, doch sie blieb cool. „Diese Frage wird sehr oft gestellt, dir sind keine Grenzen in deiner Fantasie gesetzt. Du darfst uns natürlich gerne diesen berichten." „Okay, gut zu wissen." „Fangen wir an." Auf der Leinwand hinter mir wurden zwei Bilder von Dylan O'Brien und Brad Pitt gezeigt. „Shit, so ist das also gemeint." Ich quietschte auf und Ellen lachte genüsslich. „Mit wem würdest du lie..." „DYLAN." Mein Mädchenherz schlug höher, bei diesem Anblick. Es war die erste Runde und man hatte mich schon getriggert. Brads Bild wurde ausgetauscht durch Tom Holland. „Dylan oder Tom?" „Tom." „Das ging schnell, ich hätte bei der Reaktion von eben gedacht er würde länger durchhalten." „Aber seht ihn euch doch an, er ist ein Spiderbae." Die Menge lachte und ich ebenfalls. „Tom oder Ed Sheeran." „Oh, ich hatte das eine Mal die Chance, mit ihm zu shooten und er war so liebenswert, aber er hat eine Freundin, also Tom." „Wir nehmen hier keine Rücksicht, ob er vergeben ist." „Ich schon." „Daniel Redcliffe oder Tom Holland?" „Darf ich nur Daniel oder geht auch Harry Potter?" „Was?" „Klingt wie ein Nein, also bleibe ich bei Tom." Ich sah schon nicht mehr auf die Wand, bis Ellen sagte. „Tom oder Sebastian?" Ich wand mich um und sah sein Gesicht auf dem Schirm. „Da strahlt jemand, ich habe das Gefühl wir wechseln." Ich sah Ellen verliebt an und sprach. „Sebastian." „Oh, da hat sich jemand von ihrem Crush gelöst." „Habt ihr ihn mal als Bucky gesehen oder in the Bronze, huh, das war absolut heiß." Das Publikum klatschte und ich wurde rot über meine offene Aussage. „Wir gehen also mit Sebastian?" „Definitiv!" „Chris oder Sebastian?" „Welcher von den vielen?" „Evans." „Oh nein, niemals, jeder andere, aber nicht Evans." „Sebastian oder Tom Hiddelston." Ich sah sie böse an. „Das zählt nicht, Tom ist mein spezieller Freund." „Also, mit wem gehst du?" Schon wieder stand ich vor der Wahl. „Seb." „Oh, das ist 'ne ernste Sache zwischen euch." „Das glaube ich fast auch." Wissend grinste ich sie an. „Sebastian oder Shawn." „Das ist als sollte ich mich zwischen Schokolade und Schokolade entscheiden." „Sieht aus als hätten wir dich." Ich schüttelte mit dem Kopf und sagte „Sebbae." Die anderen Bilder lösten sich auf und nur er war noch zu sehen. „Wir haben einen klaren Gewinner. Sebastian Stan." Ich klatschte selber vor Freude und Ellen sah mich glücklich an. „Er hat es dir ganz schön angetan?" „Scheint so, er sollte mich anrufen." Ellen formte einen Telefonhörer mit ihrer Hand, den sie sich ans Ohr hielt und rief: „Sebastian, wenn du das siehst, ruf Yves an, sie wartet auf dich." Ich wurde total rot, weil ich inoffiziell zugegeben hatte, wie wichtig er mir ist. Es war nur ein Spiel, mehr nicht, niemand würde sich daran erinnern. „Es war mir eine Freude, dich bei mir zu haben." „Es war mir eine Ehre, bei dir zu sein."

Ich war wieder Backstage noch immer total aufgewühlt von eben, als Ellen zu mir kam und mich umarmte. „Das war großartig, ich hoffe, das war ernst gemeint mit deinem Angebot?" „Ich würde mich riesig darüber freuen." Wir strahlten uns beide an, als mein Handy klingelte. Auf dem Bildschirm war der Name „Sebastian" zu lesen. „Das ging ja sehr schnell." Ich drehte mich peinlich weg und nahm ab. „Hey." „Hey, ich bin noch unterwegs." „Oh, das wusste ich nicht. Ich musste nur an dich denken." „Ich habe es gemerkt." „Ach wirklich?" „Ja, du wirst es demnächst sehen.", schmunzelte ich am Handy. 

Time goes by and still I am stuck on youWhere stories live. Discover now