Missverständnisse

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Ava

Mir ließ das Treffen von gestern Abend keine ruhige Minute, ich holte mir früh morgens ihre Adresse und fuhr zu ihr. Ich konnte nicht glauben, dass sie mir davon nichts erzählte und Sebastian so an der Nase herum führt.
"Was machst du hier?"  "Wir müssen reden, sofort." "Klar komm rein." Ich ging durch die Suite und fand schnell die ersten Stücke die an Tom erinnerten. "Ist er hier?"  "Wer?" "Wer schon, Tom natürlich."  "Nein, er ist unterwegs. Möchtest du einen Kaffee?"  "Gerne doch, aber das ist nicht der Grund warum ich gekommen bin." "Ich kann mir vorstellen warum du hier bist."  Sie war ja nicht dumm. "Tom und ich wir sind... Naja, wir sind nicht zusammen."  "Was? Aber warum erzähl ihr dann sowas? Hast du daran gedacht was es für Konsequenzen mit sich bringen kann?" Sie setzte sich neben mich und sah mich gequält an.  „Als ich sah wohin es führt war es schon zu spät. Wir haben eine Vereinbarung die uns nur Vorteile bringen sollte." „Und tut es das? " „Bis jetzt habe ich noch nichts davon, ich muss mich noch einige Wochen gedulden."  "Hast du mal daran gedacht was es mit dir und den Menschen um dich herum macht? Warum hast du mir nichts davon erzählt? Ich bin deine Freundin."  "Ich konnte nicht, Seb er sah so traurig aus."  "Das ist er auch, du kannst dir gar nicht vorstellen wie zerstört er ist, ich hatte ewig mit ihm zu tun. "  "Wenn ich ihm nur die Wahrheit sagen könnte."  "Dann mach es, auf was wartest du?"  "Ich kann nicht, dass würde die gesamte Arbeit zu nichte machen."  "Warum steht ihr euren eigenem Glück im Wege? Seb und du ihr seid füreinander bestimmt."  "Das sagst du vielleicht, was wenn er nicht so fühlt wie ich."  "Er würde mir nicht die Ohren voll heulen, wenn du ihm nichts bedeutest. Yves, du musst dem ganzen ein Ende setzen, am besten zu seinem Geburtstag."  Sie verschränkte die Arme und kroch in sich. "Das ist zu früh." "Kann man es fassen. Schreib mir, wenn du dich entschieden hast ihm die Wahrheit zu sagen."

Ich ließ mich gerade zum Hotel zurück fahren, als meine Agentin zu mir kam. "Es gibt da ein paar Schlagzeilen die sie sehen sollten." Sie hielt mir ein Tablett hin auf dem ein Bild abgebildet war. Es zeigte mich und Seb wie wir in der Bar saßen. Ich weiß ganz genau wann es war, der Moment in dem ich ihn zuflüsterte, dass nichts zwischen Yves und Tom ist. Als hätte diese Szene nicht gereicht, kann man auch noch meine Hand auf seinem Oberschenkel klar und deutlich erkennen. Über diesem Bild prangte die Überschrift. "Liebes Geflüster zwischen den Hauptdarstellern von the Winter Soldier." "Verdammt, hat er das schon gesehen?" "Mr. Stan ist bereits informiert wurden."  Ihn meinte ich nicht, ich musste Richard erreichen bevor er diese Bilder sieht. Ich hing schon am Telefon als ich nervös mir ein paar Worte zusammen legte. "Hey Liebling, ich weiß es ist mitten in der Nacht bei dir, aber es ist dringend."  "Kann das nicht bis morgen warten?"   "Nein, ich muss es dir jetzt sagen."  "Was kann so wichtig sein."  "Es gehen derzeit Bilder von mir und Sebastian Stan durch die Presse die uns sehr vertraut miteinander zeigen."  "Wie vertraut?"   "Diese Bilder sind aus dem Zusammenhang gerissen. Du weißt das ich dich niemals betrügen würde." "Ava, ich möchte sie sehen." "Rich, es ist wirklich nicht so wie es aussieht."  "Ich glaube dir." Damit hätte ich nicht gerechnet, ich hatte mich auf eine längere Diskussion gefasst gemacht. "Du glaubst mir?"  "Ja, warum sollte ich nicht. Ich weiß das du uns Sebastian Freunde seid, außerdem weiß ich wie sehr Bilder verfälschen."  Ich würde ihn nur zu gerne in die Arme nehmen um mich für sein Verständnis zu bedanken. "Gott, ich vermisse dich so sehr."  "Ich dich auch, noch zwei Wochen und dann sind wir wieder zusammen."  "Und das ganz offiziell." Nach den Premieren würden direkt die nächsten anstehen, nämlich mit ihm. "Ich habe ein neues Rollen Angebot bekommen."  "Das ist großartig Liebling. Können wir bitte morgen darüber reden, ich hatte einen anstrengenden Tag."  "Natürlich, wir hören uns später."

Seb und ich konnten beide nur über die Sache den Kopf schütteln, wir zwei waren Freude, aber keine Liebhaber. Niemals, das hätte niemals funktioniert, unsere Herzen hingen an anderen.

Es war die letzte Premiere für diesen Film, was mir sehr gelegen kam, ich würde die nächsten Wochen brauchen um mich für die kommenden vorzubereiten. Nicht nur das die Story mit Seb und mir die Runde machte, nein auch Yves und Tom waren in den Schlagzeilen ganz so wie sie es wollte.
Spät nachts saß ich auf der Kante meines Bettes, noch immer in den viel zu engen Kleid und starrte auf mein Handy. 15 verpasste Anrufe, ich wählte die Nummer es tuttete, sicher würde sie schon schlafen. "Ich dachte schon du rufst gar nicht mehr an."  "Hey, was gibt es? Hab ich was verpasst?"  "Die Frage ist eher, was habe ich verpasst. Heute früh noch sagst du mir was von 'Seb und du ihr seid für einander bestimmt' und jetzt werden mir Bilder von euch beiden gezeigt auf denen ihr sehr vertraut ausseht. Was spielst du für ein Spiel?"  Yves war außer sich und ich maßlos überfordert mit der Situation." Was? Seit wann glaubst du der Presse, wir haben nichts. Das solltest du am besten wissen wie du gerade selber gesagt hast. Außerdem wer von uns beiden spielt der Presse vor ein Paar zu sein?"  "Darum geht es nicht." "Oh doch, entweder glaubst du deiner besten Freundin oder der Presse die jeden Tag etwas anderes schreiben."  "Ich brauch mich nicht zu entscheiden, ich habe dir vertraut." Das war das letzte was sie sagte, bevor ich nur noch ein rauschen hörte. Sie hatte einfach aufgelegt, das konnte sie nicht ernst meinen. Ich hatte ihr schon damals gesagt, dass wir nichts mehr als Freude sind, ich könnte ihr Seb niemals ausspannen, zumal sie ihn selber von sich stößt.

Time goes by and still I am stuck on youWhere stories live. Discover now