Überraschung

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Scar und ich arbeiteten gerade an ein paar Kampfszenen, als ich Seb in der Entfernung wahrnahm. Ich winkte ihm in einer Pause zu und er lächelte zurück. Er sprach etwas mit Joe und Anthony ab, als er mit ihnen einschlug und schleunigst wieder verschwand. Scar, sah über ihre Schulter wo eben noch Seb stand. „Wer lenkt dich so ab? Chris?" Ich lachte sie höhnisch an, "Das schafft er vielleicht bei 99 % aller weiblichen Wesen, doch nicht bei mir." "Hab schon gehört, dass ihr mal wieder eure Schwierigkeiten hattet." "Das wäre niemals passiert, wenn man die Rolle nicht wieder reduziert hätte." Wir waren gerade fertig, als Chris zum Set kam, er war der Nächste. Verdammt, dass konnte nicht wahr sein, ich glaubte zu träumen. Ich stellte mein Getränk hastig ab und rannte los. Chris sah mich irritiert an und schaute sich um, ich quitschte vor Freude als er anfing zu grinsen, als ich auf seiner Höhe war, öffnete er seine Arme leicht, bereit für eine Umarmung. Was dachte er? Das ich wegen ihm so aus dem Häuschen war, garantiert nicht. Ich lief an ihn vorbei, geradewegs auf Yves und Curie zu. Yves ließ Curie von der Leine und sie rannte bellend auf mich zu, sie hüpfte mich mit solch einer Wucht an, dass ich zu Boden sank. Ihre raue Zunge fuhr über mein Gesicht. Wir konnten gar nicht genug voneinander bekommen, zu lang war es her das ich ihr durch ihr dichtes Fell wuscheln konnte. Sie winselte und hüpfte wie ein aufgeregtes Kind um mich herum. Ich richtete mich wieder auf, nur um Yves wenige Sekunden später in die Arme zu fallen. Ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten. Nach ewigen Wochen der Trennung hielt ich sie endlich wieder in den Armen. "Wie kannst du hier sein? Ich dachte du bist in Mailand. Warum hast du nichts gesagt?" Sie grinste mich mit einem breiten Lachen an. "Ich wollte das es eine Überraschung wird, natürlich konnte ich das nicht alleine planen." Sie zwinkerte Seb zu der etwas entfernt stand und uns anstrahlte. "Ich hatte etwas Unterstützung dabei." Ich würde ihm später dafür ausgiebig danken. "Ich kann es gar nicht glauben, dass du wirklich vor mir stehst, ich hab dir so viel zu erzählen." "Wir werden genug Zeit dafür haben."
"Ava, ist das etwa Yves?" Seb kam zu uns rüber und tat unwissend. "Ja das ist meine Yvey, aber ihr kennt euch ja bereits." Yves sah ihn spielerisch verwirrt an. "Ich habe diesen Mann noch nie in meinem Leben gesehen." Seb reichte ihr die Hand und lächelte sie an. "Sebastian, für dich Seb." "Yves, sehr erfreut." Die beiden sahen sie an als wären sie die einzigen Menschen auf der Welt, es schien als sei das Set um sie herum verschwunden. Ich nahm ein Bellen wahr und drehte mich um, natürlich Curie war noch am Set, wenn das mal kein Ärger gibt. Ich suchte nach ihr und fand sie in der Begleitung von Chris, das war das Letzte mit dem ich rechnete. Sie lag auf dem Boden und ließ sich ihren Bauch von ihm kraulen. Er hatte sich sogar zu ihr auf den Boden gesetzt und alberte mit meinem Liebling herum. Und schon wieder lag ihm die Frauenwelt zu Füßen, ich musste mit ihr ein paar ernste Worte wechseln.
"Du hast nie erwähnt, dass du einen Hund hast." Das Klang wie ein Vorwurf. "Du hast nie danach gefragt." Er sah mich geschlagen an und fuhr ihr durchs Fell. "Sie ist bezaubernd, Dodger würde sie lieben." "Dodger?" "Mein Hund." "Oh, das wusste ich nicht." "Du hast mich nie gefragt." Jetzt stand es unentschieden in unserem kleine Kampf. Scar kam gerade rüber und tat es Chris gleich. "Wer ist denn dieser süße Fratz?" "Das ist Curie." "So wie Marie Curie?" "Ja, sie ist nach ihr benannt, weil sie ein genauso kluges Mädchen ist." "Das hätte ich nicht angezweifelt. Ach übrigens, Mackie hat heute Abend Zeit. Wir würden uns 20 Uhr treffen und dann nach Atlanta fahren. Wie es scheint haben wir Zuwachs bekommen." Scar deutete mit einem Nicken auf Yves, die neben Seb her lief der ihr gerade das Set zeigte. " Wo wollt ihr hin?" Das hatte gerade noch gefehlt, er war der Letzte den ich dabei haben wollte. " Jetzt wo sich alles dem Ende neigt, wollten wir endlich mal was gemeinsam trinken gehen." "Wir haben noch drei Wochen." Ich konnte ihm ja wohl kaum sagen, dass Scar und ich auf den überstanden Tag anstoßen wollten. "Wir wollten den freien Abend ausnutzen, außerdem ist Freitag, also warum nicht das Wochenende mit offenen Armen begrüßen." Ich war ihr dankbar, dass sie eingesprungen war. "Ich verstehe." Er richtete sich auf und sah enttäuscht zu uns beiden. "Na dann wünsche ich euch einen schönen Abend." Er wollte gerade gehen, als Scar mir ans Bein stieß und mich drängend ansah, doch ich schüttelte mit dem Kopf. Sie kniff zu, worauf ich mein Bein weg zog. "Komm doch mit." Ich hasste mich für den Satz, innerlich ohrfeigte ich mich dafür. Heute früh noch, wollten wir uns gegenseitig an die Gurgel springen und jetzt sowas. Er drehte sich um und fragte. "Wirklich?" "Klar, du bist schließlich ein Teil von der Crew." "Ja Chris, das wird sicher lustig. Ich finde die Idee von Ava super." Sie grinste mich an und nickte mir bestätigend zu, kein Wunder das sie ihre Idee mochte. "Wir sehen uns später." "Ich hol dich dann ab, Scarlett." Er salutierte uns zu und ging zu dem Team hinter der Kamera. "Warum musste das jetzt sein?" "Wenn er das im Nachhinein erfahren hätte, wäre nur noch mehr Ärger in der Luft." "Aber ich dachte, wir wollten den Abend genau deswegen zusammen verbringen um Evans mal zu vergessen." Sie sah mich wie Curie an mit ihren Augen. "Du musst ja nicht mit ihm reden, dass wird sicher lustig. Sei nicht so engstirnig." Ich seufzte auf und gab mich geschlagen, jetzt war es eh zu spät.

Ich saß mit Yves im Trailer und erzählte ihr jede einzelne Aktion in den letzten Wochen die Evans abzog. " Was soll ich heute Abend anziehen?" " Sag mal hast du mir gerade zugehört? " " Ja du und Chris ihr hasst euch beide, man sieht es." Sie verdrehte die Augen und stand auf, holte sich ein Wasser und ließ sich auf mein Bett fallen. "Ja das tun wir, er ist das aller Letzte." "Ich kannte da mal eine Ava, die hätte für ihn getötet." "Das Einzige was sie heute noch machen würde, wäre ihn töten." "Ich würde für Seb töten." "Das würde jeder hier am Set, er ist ein Teddy man muss ihn einfach lieben." Sie richtet sich auf und sah mich böse an. "Whoa, das ist meiner, dass war er schon immer." Ich hob meine Hände abwehrend an. "Er ist mein Freund, mehr aber auch nicht." "Das hoffe ich auch für dich."
Wir machten uns gerade fertig für den Abend als ich einen Anruf bekam. Am Apparat war meine Agentin Sunny. "WAS WIRKLICH? DAS KANN NICHT SEIN. DANKE DANKE DANKE. JA SCHICK ES MIR DIREKT ZU, ICH WILL ES UNBEDINGT LESEN. DAS IST NICHT ZU FASSEN." Ich legte auf und sprang auf mein Bett. "Was um Himmels willen hat sie gesagt?" "Das war Sunny." "Ich weiß wer das ist, mehr Infos." Ich sprang vom Bett und griff sie bei den Armen. "Ich habe eine Anfrage für die Rolle, jetzt kommts." "Spuck es endlich aus." "Ich soll Marie Curie in einer Biografie verkörpern, kannst du das glauben?" Curie sprang vom Sofa auf, da sie ihren Namen wahr genommen hatte. Ich weinte schon wieder vor Freude, heute war ein wirklich sehr intensiver Tag für mich. "Aber das ist doch hervorragend, du kommst endlich groß raus." Sie nahm mich in den Arm und freute sich mit mir. "Darauf müssen wir unbedingt anstoßen." "Das werden wir."

Time goes by and still I am stuck on youWhere stories live. Discover now