Time Goes By And Still I Am Stuck On You

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Wir hatten Plätze in der Lounge, hier gab es wirklich alles, doch Ava saß nur in einem Sessel und starrte auf die Bühne. Als sie jedoch plötzlich aufsprang und zum Ausgang ging, eilte ich ihr hinterher. „Wo willst du hin?“ „Ich halte es hier oben bei den ganzen Möchtegern Fans nicht aus, ich muss da runter in die Menge.“ „Das kannst du nicht machen, wir haben keine Plätze für da unten und außerdem würden sie dich umrennen, du bist zu bekannt dafür.“ „Scheiß drauf, ich will da runter. Ich sage Ryan Bescheid, das er mich da raus holt wenn was sein sollte.“ „Das ist zu gefährlich.“ „Du musst ja nicht mit mir mitkommen, ich gehe alleine.“ Das bringt gerade alles durcheinander, meinen gesamten Plan. Doch ihre Augen verrieten mir, dass sie nicht mehr umzustimmen war. „Ich lass dich da nicht alleine runter.“ „Perfekt, zwei Berühmtheiten, aber keine Angst sie werden nicht auf uns achten, die Musik spielt ja bekanntlich vorne.“ Sie zwinkerte mir zu und konnte ihr Strahlen nicht unterdrücken. Ich hatte sie vermisst, all die Wochen in denen wir keinen Kontakt hatten. „Du bringst uns noch um.“ „Dann wenigstens gemeinsam.“ Sie nahm meine Hand und rannte los, durch die Security nach unten. “Mrs. Williams warten Sie.“ Ihr Bodyguard war hinter uns her, als ich nur noch schneller wurde und sie hinter mir her zog. Er war uns dicht auf den Fersen, als ich in einen Gang einbog und sie in eine dunkle Ecke zog. Wir hielten beide die Luft an um uns nicht in letzter Sekunde zu verraten. Wir lauschten gespannt als wir ein „Verdammt.“ Vernahmen. Sie grinste in sich hinein, in dem Moment hätte ich meinen gesamten Plan über Bord geworfen. „Wir haben ihn abgehängt.“ Ich schielte um die Ecke und konnte niemanden sehen, doch ich wollte nur noch eine Sekunde mit ihr so eng beieinander stehen. „Noch nicht ganz.“ Ich zog meinen Kopf wieder ein und tat so als müssten wir noch kurz warten. Wir konnten uns nicht bewegen, da wir so eng beieinander standen. „Danke.“ Flüsterte sie leise in meine Richtung. „Für was?“ „Diesen Abend, diese Begegnung, das du mit mir vor meinen Bodyguard weg rennst, alles.“ Ich schmunzelte sie sanft an und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Nichts lieber als das.“

„Wie willst du ohne Karten rein kommen?“ „Evans, dafür ist der Promibonus wieder gut.“ Sie hatte Recht, man ließ uns anstandslos gewähren ohne lästige Kontrollen. Es war komisch, wir beide waren für die meisten Menschen Bilder aus dem Fernsehen, automatisch umringten sie uns und wollten Bilder und Autogramme. „Wir sind heute beide privat hier! Als normale Menschen, wie jeder andere auch.“ Ava ließ es sich nicht lange gefallen und fand feste Worte für die Menge. „Wir wollen das Konzert genießen wie alle hier das heißt niemand erkennt uns und wird uns nach Bildern fragen, bitte.“ Die Menschen sahen uns irritiert an, andere angewidert und konnten ihre Aussage nicht ganz verstehen. Wir waren auch nur Menschen, wie jeder andere hier. „Du hast es wirklich geschafft.“ Noch immer starrten uns einige an, doch niemand sprach uns mehr an. „Auch wenn es mich einige Sympathiepunkte kosten wird, ich will das für mich genießen, nur für mich ganz allein. Und jetzt mach dich locker Evans.“ Es war atemberaubend, es war Ewigkeiten her das ich in der Menge stand und nicht begafft wurde und einfach sein konnte. Die Musik und Atmosphäre war atemberaubend, einfach nur magisch. Ava war nicht zu bremsen, sie sang jedes Lied mit und konnte einfach nicht still halten.

„Sie sind der Wahnsinn.“ Rief ich ihr über die Lautstärke entgegen. „Der Wahnsinn.“ Ich sang die bekanntesten Lieder mit und das mit voller Begeisterung. Ich war gefesselt von den Stimmen und der Atmosphäre in der gefüllten Menge. Nachdem sie klar gestellt hatte, dass wir auch nur Spaß haben wollten ließen die Menschen uns in Ruhe und verhielten sich normal um uns herum. Ich konnte endlich mal wieder der sein der ich war, verrückt und ungestüm. Ich konnte mich aber auch nicht wirklich entspannen, da sich der Plan geändert hatte und Dan davon nichts wusste. Sie spielten gerade on Top of the World, als Ava mich antanzte und mitsang. Es schien als hätte sie alles vergessen was zwischen uns vorgefallen war, vielleicht war es auch einfach nur das Lied welches sie glücklich stimmte. Ich konnte mich nicht halten und machte mit. Wir waren so ineinander vertieft, dass wir gar nicht mitbekamen wie es riesige lila und weiße Luftballons auf uns regnete. „I am on top of the world.“ Es war die richtige Entscheidung hier unten zu sein, wir waren mitten drinnen und konnten uns ausleben. „Ich hoffe ihr wisst, dass wir euch lieben. Wir sind so glücklich, dass wir den Abend mit euch verbringen dürfen und ihr uns immer willkommen heißt. Geht es euch gut?“ Dan hielt eine kleine Ansprache und die Menge jubelte ihm zu bevor sie bleeding out anstimmten. Sie machten eine viel langsamere Version daraus und die Menschen wurden still und hörten gebannt zu. Ich konnte meinen Blick nicht von ihr lassen, wie sie vernarrt nach vorne sah und mit flüsterte. Ich konnte nicht anders, ich musste sie in meine Arme ziehen, egal wer uns sehen würde und wie viele. Sie wich nicht zurück und lehnte ihren Kopf an meine Brust. Was das Konzert ausmachte, sie schien zu mir zurück zu kommen, Stück für Stück kämpfte ich mich in ihr Herz zurück.

Imagine Dragons – Stuck

Als sie endeten, sah Dan in die Menge. „Ich habe heute eine ganz besondere Aufgabe.“ Es war so weit, mein Herz raste und ich bekam schwitzige Hände. „Nicht nur das wir heute euch mit unserer Musik verwöhnen dürfen, wir sind heute auch die Boten einer ganz besonderen Nachricht.“ Die Menge blieb still, bis auf ein paar einzelne die sich bemerkbar machen. „I love you Dan.“ „Ich dich auch.“ Rief er zurück. „Und genau darum geht es die Liebe. Wir alle wissen wie kompliziert sie sein kann, doch wenn man das Herz findet, welches im selben Takt schlägt wie sein eigenes, dann ist kein Weg weit genug, keine Armee groß genug die einen stoppen kann und kein Meer tief genug um es zu überqueren um zu dem im selben Takt schlagenden Herz zu kommen.“ Die Menge jubelte genau wie ich und Ava die vor mir stand. „Ich habe einen Freund, dem es gerade genauso ergeht wie ich es beschrieben habe, wer fühlt noch so für jemanden?“ Er streckte die Arme breit aus und erhielt eine Flut von zurufen. Ich weiß nicht wie es den anderen Menschen ging, aber ich bekam Schüttelfrost und Hitzewallungen zugleich bei diesem Gefühl. „Ihr seid alle so glücklich, und er hat mich gebeten ihn ebenfalls so glücklich zu machen, denn er will endlich jemand ganz besonderen für sein Herzklopfen. Chris, wo bist du.“ Der Lichtstrahl ging zur Lounge doch da war ich nicht das war ganz falsch. Wenn wir uns jetzt verpassten, was alles umsonst. „Er hat wirklich Glück.“ Sagte Ava vor mir neidisch. Ich konnte nicht länger aushalten. „Auf meinen Rücken, los und wink ihm zu.“ „Warum?“ „Mach einfach was ich dir gesagt habe.“ Ich schnappte sie und sie schwang sich auf meinen Rücken. „DAN DAN DAN.“ Schrie sie über die Köpfe der Menschen. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf uns und der Strahl folgte uns. Ihr Grinsen verschwand auf einmal als ihr klar wurde, dass das helle Licht sie erfasste. „Ihr habt es in die Menge geschafft, das ist der beste Platz.“ Er strahlte uns an und ich ließ sie wieder von meinem Rücken herunter.

Ava

Ich versuchte mich bemerkbar zu machen, auch wenn wir dem armen Chris die Show stehlen würden. Da kämpfte er schon um das Herz seiner Angebeteten und dann kommen wir daher. Der Strahl legte sich auf mich und ich wusste nicht wie mir geschah. „Er hat mich gebeten, endlich den richtigen Moment zu erwischen um nicht noch mehr Zeit verstreichen zu lassen.“ Meinte er Chris, derjenige der mit mir in der Menge stand und mich verschwitz ansah. „Leute, wir könnten vielleicht einen kleinen Applaus für die beiden gebrauchen, damit sie sich angesprochen fühlen.“ Die Menge tobte und bildete einen Kreis um uns. Er meinte wirklich Chris! Ich sah irritiert in die Menge, zu Chris und dann auf zu Dan. „Ihr wisst alle wie schwer es ist jemanden zu sagen, was man für ihn fühlt. Manchmal erscheint es unmöglich. Doch wenn man es mit Worten nicht sagen kann, muss man es in ein Lied verpacken das haben wir für dich, nein für euch getan. Ava.“ Ich sah hoch zur Bühne, mein Körper zitterte heute unaufhörlich. „Er hat uns von den magischen Begegnungen erzählt und gebeten ein Lied aus dem ganzen zu machen, wie konnten wir da schon nein sagen.“ Ich war perplex und konnte mich nicht bewegen. „Ava, ich bin wohl doch an dir hängen geblieben.“ Das war Chris seine Stimme, die durch die Halle schwang. Man hatte ihm ein Mikro gereicht. Nun stand er vor mir und sah mich erwartungsvoll an. „Ich will alles mit dir teilen, egal ob Freude, Leid, Glück oder Trauer. Nach all der Zeit die vergangen ist hänge ich nur noch mehr an dir. Ich werde nie wieder zulassen, dass du mich alleine lässt. Du bist mein ein und alles.“ Ich konnte nicht mehr richtig atmen, da mir die Tränen durch mein Gesicht fuhren. Er fühlte wie ich. Nach all der Zeit, all die Dinge die uns trennten. Unsere Auseinandersetzung, Beziehungen die uns trennten, wir selbst als wir uns im Weg standen. „Ich liebe dich.“ Die Menge war nicht mehr zu halten, alle flippten aus und schrien, sprangen und riefen unsere Namen. Auf der Bühne begann Dan ein Lied zu singen, welches ich zuvor noch nie gehört hatte. Doch trotzdem fühlte es sich vertrauter an als alles was ich bis jetzt gehört hatte. „Time goes by and still i am stuck on you.“ Er hatte Recht, es war als würde ich noch immer mit meinem Armband an ihm fest hängen, nach 3 langen Jahren. Ich sprang ihn in die Arme und sah ihn glücklich an. „Meinst du das ernst?“ Seine Augen leuchteten in den schönsten Blautönen die ich jemals gesehen hatte. „Jedes einzelne Wort.“ Wie passend das Dan gerade sang. „Come back to me.“ Ich würde jedes Mal zu ihm zurück kommen, ich lächelte ihm an. Nichts und niemand konnte uns mehr daran hindern. Ich legte meine Lippen auf seine, es war das erste Mal das keine Kamera auf uns gerichtet war, wir nicht durch das schlechte Gewissen getrennt wurden und auch niemand trennen konnte. Es war als würde die Menge die Musik übertönen, so freuten sie sich mit uns. Ich legte meine Hände in seinen Nacken. Während er mich noch immer in seinen Armen hielt, während er jeden Zentimeter meiner Lippen einnahm. Könnte ich, würde ich für immer hier verharren. Es war der richtige Zeitpunkt mit dem richtigen. Ich liebte ihn, warum sollte ich es weiterhin verbergen. „Ist das ein Ja?“ er sah mich hoffnungsvoll an und ich nickte ihm zu. „Ich liebe dich, seit unserer ersten Begegnung und das werde ich auch bis zur letzten.“

Time goes by and still I am stuck on youOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz