31~ Tʜᴇ ᴠɪᴇᴡ ʙᴇᴛᴡᴇᴇɴ ᴠɪʟʟᴀɢᴇs- Nᴏᴀʜ ᴋᴀʜᴀɴ

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Italien. Der Traum aller Touristen. Doch für uns bestand der Aufenthalt nur aus einem Konzert und einem Interview. Unser vorletztes Konzert und dann ging es weiter nach England, wo das letzte Konzert stattfinden würde. Irgendwie komisch zu wissen, dass das alles bald vorbei sein würde und ich Louis dann nicht mehr täglich sehen würde. Und ich hatte schiss. Vielleicht würden wir nicht mehr so schreiben wie früher, aber vielleicht war das ja dann genau meine Chance, meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Ob mir das jemals gelingen würde, konnte mir wohl nur die Zukunft sagen.

Es war kurz nach sechs Uhr und ich lag noch immer in meinem Bett, obwohl ich eigentlich gleich los musste. Wir hatten ein Interview. Mittlerweile waren Interviews nicht mehr so cool wie früher. Früher war es ein gutes Gefühl, zu wissen, dass sich Menschen für einen interessieren. Aber heute war es nur noch dieses bedrückende Gefühl, dass jeder alles über einen wissen musste und einem überhaupt keine Privatsphäre mehr gegeben wurde. In dieser Gesellschaft war es anscheinend okay, Berühmtheiten nicht wie Menschen zu behandeln und eigentlich sah ich mich nicht als bekannte Person, weil es sich einfach viel zu surreal anfühlte. Aber es war einfach eine Tatsache, dass wir mittlerweile ziemlich bekannt waren und ich wusste nicht so ganz, was ich davon halten sollte. Je bekannter man ist, desto mehr Fans hat man auch. Aber eben auch Hater.

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„Guten Morgen, Jungs. Schön, dass ihr alle pünktlich da seid. Bevor wir in den Bus steigen, würde ich gerne noch etwas Organisatorisches besprechen. Wir haben um halb acht den Termin bei einem Mann für ein Interview. Danach geht es zurück ins Hotel, da habt ihr dann ungefähr eine Stunde Zeit, und dann werdet ihr fürs Konzert abgeholt." Paul drehte sich kurz um, um aus der Glastür schon die flackernden Lichter zu sehen.
„Und draußen sind unzählige Paparazzi und Fans, die wir leider nicht aufhalten konnten. Deshalb geht ihr wieder mit euren Bodyguards zum Bus. Wenn beim Interview unangenehme Fragen kommen, bleibt ihr bitte freundlich. Ihr kennt das Spiel, viel Spaß." Wir folgten den gut gebauten Männern zur Tür, doch bevor wir das Geschrei erreichten, setzte ich mir noch meine Sonnenbrille auf. Dass ich einmal komplett verloren war, weil ich überhaupt nichts mehr sehen konnte durch die ganzen Blitzlichter, hat mir gereicht. Wenn damals nicht diese helfende Hand da gewesen wäre, wüsste ich nicht, was passiert wäre.
Die Tür öffnete sich und wir wurden von allen Seiten angeschrien. Manche Stimmen gingen vollständig unter, nur die lauten konnte man entziffern.

„Wann kommt das nächste Album?"
„Zayn, erzähl uns über dein neues Tattoo!"
„Hast du eine Freundin?"
„Wer ist das Mädchen auf dem Bild, Niall?"
„Harry! Wie fühlt es sich an, ein sex Symbol zu sein? Von jedem Mädchen geliebt zu werden?"

Und dann folgte alles Schlag auf Schlag. Ich spürte, wie eine Hand meinen Pulli griff und mich mit einem extremen Ruck zurück zog. Es kam so unerwartet, dass ich überhaupt nicht mehr reagieren konnte und sofort in der Menge zwischen all den Menschen landete. Fuck! Fuck Fuck Fuck! Das Geschrei wurde lauter und ich verlor die Kontrolle. Ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Geschweige denn, wie ich hier schnell wieder raus kommen konnte. Dann griff mich erneut eine Hand, half mir auf und zog mich schnell in den Bus. Und dann wurde es plötzlich fast komplett leise. Man nahm die schreienden Stimmen nur noch gedämmt wahr. Und mein Herz pumpte. War das gerade wirklich passiert?

„Shit, bist du okay?"

„Was war das?"

„Drehen die jetzt komplett durch?" Und zwischen all den Stimmen versuchte ich einfach, meine Atmung zu kontrollieren, doch mein gesamter Körper zitterte.

„Hier." Ich sah diese Wasserflasche und trank drei große Schlücke. Von einem Bodyguard wurde ich bis ins kleinste Detail untersucht, doch ich hatte zum Glück nichts. Nichts außer einen riesigen Schock.

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now