25~ Oɴʟʏ- RY X

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Es tut mir leid, was ich dir angetan habe.
Ich weiß, du kannst nichts für deine Gefühle.
Ich kann dich nicht verlieren.
Ich weiß noch immer nicht, wer ich eigentlich bin, aber ich will es verstehen.
Ich bin bereit, es zu verstehen.
Und ich bin bereit, die Realität zu sehen.

Ich schrak auf und sofort überkam mich eine Welle von Schmerzen. Schnell legte ich mich hin und fasste mir an den Kopf. Es war kein Traum. Es war kein fucking Traum! Tränen stiegen auf und es waren Glückstränen! Wann hatte ich zuletzt so etwas gefühlt? Diese Hoffnung? Ich sah nach draußen, wo der Sturm wehte und die Bäume sich so stark bewegten, dass ich Angst hatte, sie würden umfallen. Die Uhr sagte mir, dass wir bereits neun Uhr hatten, was eigentlich nicht spät war, aber für unsere Verhältnisse war es das auf alle Fälle. Ich nahm mein Handy in die Hand und schaltete das Wlan an, was ich über die Nacht immer aus machte. Sofort sprang eine Nachricht von Paul in meine Augen.

„Um 11 Uhr werdet ihr abgeholt." war die kurze Nachricht, die er spät in der Nacht verschickt hatte. Seufzend legte ich mein Handy wieder beiseite und schloss meine Augen für einen Moment, um den gestrigen Tag Revue passieren zu lassen. Automatisch stiegen meine Mundwinkel in die Höhe. Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte ich dieses Gefühl nicht mehr gefühlt und nun fühlte es sich an, als ob der Tag super werden würde. Als ob keiner mehr dazwischen kommen konnte. Ich freute mich nicht auf heute Abend, wenn ich endlich wieder im Bett liegen würde. Ich freute mich auf den Tag. Auf das, was passieren wird und welche Ereignisse auf uns zukommen würden. Okay wow, Harold. Du bist so lächerlich.
Von einem Klingeln wurde ich aus meinen Tagträumen gerissen. Das Display meines Handys erhellte sich und zeigte eine Nachricht von Louis an. Es zeigte eine Nachricht von Louis an!

„Schreib mir bitte wenn du wach bist."
Ich schluckte, tippte nervös eine Antwort ein und sprang sofort auf, um mir neue Klamotten auszusuchen und meine Zähne zu putzen. Meine Haare standen in alle Richtungen und erst jetzt sah ich, dass ich noch meine Jeans an hatte. Da ich mich absolut ekelhaft fühlte, sprang ich schnell in die Dusche und das heiße Wasser auf meiner Haut tat unfassbar gut. Ich stellte mich genau unter den Wasserstrahl und streckte mein Gesicht gegen das aufprallende Wasser. Es gab Hoffnung und die brauchte ich auch dringend. Ich wusste nicht, wie lange ich es noch in der Band ausgehalten hätte. Und dann kamen plötzlich die Ereignisse vom gestrigen Tag wieder auf. Der Bus, der Baum und Louis. Wie er meine Hand hielt und sich entschuldigt hatte. Wie wir hätten drauf gehen können und wie knapp es eigentlich wirklich war. Dieser Tag fühlte sich an wie ein Traum. Es ist einfach viel zu viel passiert...
Ich öffnete meine Augen wieder, wusch meine Haare und machte die Dusche aus, um mich anschließend abzutrocknen. Meine Haare zu föhnen hielt ich für unnötig, da ich sowieso noch etwas Zeit hatte, bis unsere Reise weiter gehen würde. Stattdessen zog ich mir neue Boxer an, wählte eine schwarze Adidas Jogginghose und einen schlichten altgrünen Pullover als bequemes Reiseoutfit. Die Klamotten hatte ich mit ins Badezimmer genommen, das lustiger weise direkt gegenüber von meinem Zimmer lag. Das erste Mal schliefen wir nicht in einem Hotel. Fühlte sich irgendwie komisch aber doch ganz friedlich. Hier waren keine Paparazzi und keine Bodyguards, die direkt vor unseren Zimmern wachten. Ich schüttelte meine Gedanken ab und verließ das Badezimmer.

„Alter endlich! Wirst du jetzt zu Zayn oder was?" rief Niall und drängelte sich an mir vorbei, woraufhin die Tür zu geknallt wurde und ich lediglich schmunzeln konnte.
In meinem Zimmer angekommen erkannte ich plötzlich eine Silhouette auf meinem Bett sitzen. Der Kopf hob sich und unsere Blicke trafen sich. Ein leichtes, kaum erkennbaren Lächeln bildete sich auf seinen Lippen.

„Hi." flüsterte Louis und brach den Blickkontakt schnell wieder ab. Ich erkannte, wie er nervös mit seinen Händen knetete und sofort schmiss ich meine Sachen auf den Boden und setzte mich neben ihn. Ich meidete jedoch den Körperkontakt, denn er fühlte sich sichtlich unwohl. Es tat weh zu wissen, dass ich nicht mehr seine comfort Person war, doch diese Gedanken schob ich schnell weg.
„Es tut mir leid, dass ich einfach so hier rein komme, aber es hat keiner auf gemacht, als ich geklopft habe und ich wollte nachschauen, ob alles okay ist. Ich wusste nicht, dass du duschen warst, aber ich wollte nicht später nochmal kommen, sonst wäre bestimmt wieder etwas dazwischen gekommen, wie sonst auch immer, aber ich will jetzt endlich mit dir reden. Nüchtern und nur wir zwei. Apropos nüchtern, wie fühlst du dich nach den Unmengen Alkohol gestern?" Er sah mir dabei nicht eine Sekunde ins Gesicht und spielte mit seinem Ring. Er spielte mit dem Ring...

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now