19~ Hᴇᴀᴅ Iɴ Tʜᴇ Cʟᴏᴜᴅs- Hᴀʏᴅ

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Wir hatten noch genau fünf Stunden und sechzehn Minuten bis zum Konzert. Der Grund, warum wir heute so früh waren? Wir mussten proben. Proben, weil wir nun gute zwei Wochen kein Konzert gehalten hatten und wer war schuld daran? Richtig. Ich.
Und so bekam auch ich die ganze Verantwortung für das Schlamassel ab und wurde dementsprechend bestraft.

„So, Jungs. Das war's jetzt mit eurem Spaß. Ihr könnt euch bei Harry bedanken, sonst würde ich die Konsequenzen für euch nicht treffen, aber bitte, da ihr solche Kinder seid, gibt es nun neue Regeln. Ihr werdet nicht mehr mit dem bescheuerten Wasser spielen. Das ist Tabu. Zu gefährlich. Dein Spruch 'It's a Family show' kannst du knicken. Du hast scheiße gebaut und dafür wirst du jetzt bestraft. Alles, was auch nur in irgendeiner Weise Bezug zu eurer Lgbt- Dings- Community hat, ist Tabu. Ich will keine Flaggen mehr sehen, keine Outings von Fans, keine Plakate, die vorgelesen werden, die darauf einen Bezug haben."

„Paul... was hat das bitte mit diesem einen Vorfall zutun?" stöhnte Liam genervt.

„Was hat ein Hausarrest damit zutun, wenn du zu spät nach Hause kommst? Du lernst daraus. Punkt."

„Ich hoffe, du weißt, dass du damit alles nur noch schlimmer machst. Die Fans werden nicht mehr kommen, wenn wir so eine Spießer- Show hinlegen. Die sind doch genau deshalb da. Um Spaß zu haben."

„Liam du hast nichts zu entscheiden. Nach dem Konzert geht's direkt ins Hotel. Keine Partys oder sonst irgendwelche dummen Pläne und vor allem keine Drogen!" Ich war so unendlich wütend. Auf Paul, aber vor allem auf mich...

„Alter Paul! Meine Fresse, es war eure verdammte Schuld!" Niall stellte sich provokant vor Paul. Wir wussten alle, dass er keine Chance gegen ihn hatte. Und ich hatte keine Eier, mein Maul auf zu machen. Ich hatte keine Eier, Niall zu verteidigen, obwohl er genau das gerade für mich tat.

„Wenn ich das Wort 'Alter' noch ein Mal aus deinem Mund höre, würdet ihr wünschen, ich wäre so gnädig wie ich es jetzt bin!" Paul tippte Niall auf die Brust, sodass dieser zurück in den Sessel fiel.
„Und wehe, ich merke von euch beiden..." Er zeigte auf Louis und mich.
„Auch nur einen Funken von eurem Streit, oder was auch immer das zwischen euch ist, auf der Bühne. Das ist eure Sache und ich will morgen nichts in den Schlagzeilen lesen, dass irgendetwas mit euch los ist. Ist das klar?" Nervös sah ich durch den Raum.
„Ob das klar ist, hab ich gefragt!" schrie er und ich nickte nur. Ich wollte dieses Gespräch einfach schnell hinter mich bringen. Und das Konzert ebenfalls.

-

Das dröhnende Publikum drang durch meine Ohren. Es war nichts mehr als Geschrei und ich liebte das Gefühl. Das tat ich zumindest. Früher. Mittlerweile war ein Konzert Stress pur und nicht mehr wirklich mit Spaß verbunden. Du hast dies nicht tun, du darfst das nicht tun. Ihr müsst dies tun, ihr müsst das tun. Uns mit Wasser zu bespritzen? Tabu. Regenbogenflagge aufheben? Tabu! Wir selbst zu sein? Wagt es ja nicht! Was hatte das denn alles für einen Sinn, wenn wir nicht mehr wir waren. Wenn wir nicht mehr One Direction waren. Kein Chaos mehr auf der Bühne. Kein Spaß. Kein Entertainment. Nur Gesang. Das war doch albern.
Plötzlich ertönte Musik und die ersten Töne zu What makes you beautiful erklangen.

„You're insecure, don't know what for
You're turning heads when you walk through the door
Don't need makeup to cover up
Being the way that you are is enough" begann Liam und kurz danach sprang ich ein.

„Everyone else in the room can see it
Everyone else, but you" sang ich, woraufhin wir gemeinsam den Refrain sangen. Das Publikum sang schreiend mit und man sah in den Gesichtern, wie viel dieser Moment für diese Menschen bedeutete.

Der Song war beendet und erneut wurde das Stadion von lautem Geschrei erfüllt.

„Guten Abend Deutschland!" schrie ich, woraufhin es noch etwas lauter wurde und ich lachen musste. Doch dann fielen mir Pauls Worte wieder ein. Wir sollten einfach nur unser Konzert durchziehen, ohne großartig für Entertainment zu sorgen. Sofort wurde meine Stimmung gekippt und die eben noch vorhandene Freude war weg. Langsam wurde es leiser.

What if? ~ Larry StylinsonOù les histoires vivent. Découvrez maintenant