17~ Sᴇᴘᴛᴇᴍʙᴇʀ sᴘᴀʀᴋʏ ᴅᴇᴀᴛʜᴄᴀᴘ- CMDV

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„Jungs, wir starten in fünf Minuten! Schnallt euch bitte an." rief Paul. Ich seufzte genervt und legte mir den Gurt an. Ich mochte Paul immer weniger und seine Anwesenheit machte mir immer mehr zu schaffen. Er machte mir- uns- das Leben unnötig schwer. Schwer und kaum auszuhalten.
Ich konzentrierte mich auf das Fenster. Auf diesen einen Baum, welcher gefühlt Meilen weit entfernt stand, ganz einsam und alleine. Doch es schien, als würde er alleine gut zurecht kommen. Wie er im Wind wehte und die Blätter beinahe alle am Boden waren. Ich sah weiter nach rechts. Zwei Busse fuhren voll geladen zum Flugzeug. Jeder dieser Passagiere hatte ein eigenes Leben. Eigene Familie, eigene Freunde und eigene Träume. Diese Vorstellung, dass ich hätte ein genauso normaler Mensch sein können, wenn ich nicht in dieses Gebäude an diesem Tag getreten wäre...
Dann wäre ich niemals ein Teil von One Direction und würde vermutlich noch in der Bäckerei arbeiten.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel und zuckte erschrocken zusammen.

„Meine Güte! Erschreck mich doch nicht so!" Ich fasste mir ans Herz, als würde es irgendetwas bringen.

„Sorry." lachte Niall und nahm statt meinem Bein, meine Hand in seine.
„Ich weiß, dass du Angst vorm Start hast." Ich lächelte. Er konnte zwar wirklich anstrengend sein, doch er war immer da, wenn man ihn brauchte.
Also lehnte ich mich zurück, drückte seine Hand etwas fester und wartete, bis das Flugzeug endlich zu rollen begann. Ich presste meine Augen fest zusammen, als ich spürte, wie sich das Flugzeug bewegte und konzentrierte mich darauf, Niall's Hand nicht zu zerquetschen.
Nicht so feste drücken, Harold. Du schaffst das. Du hast das schon unzählige Male überlebt. Also wirst du es jetzt auch überleben.
Aber was, wenn nicht?
Ich wollte nicht mit Louis im Streit auseinander gehen! Niemals. Das durfte nicht das Ende sein! Wir müssen das irgendwie wieder gerade biegen!
„Harry."
„Harry!" Ich öffnete meine Augen.
„Wir fliegen." sagte Niall leise und ließ meine Hand los. Ich wischte den Schweiß an meiner Hose ab und sah aus den Fenster. Der Baum war kaum noch zu sehen. Er wurde immer winziger, genauso wie die ganzen Autos und Häuser.

„Danke." murmelte ich und machte meine Musik an.

-

Die zwei Stunden bis zur Landung vergingen, Wort wörtlich, wie im Flug. Und schon wieder packte mich meine Nervosität. Das Landen an sich war überhaupt kein Problem, aber das, was vor mir stand, verbreitete eine Panik. Sollte ich ihn ansehen?
Sollte ich so tun, als würde ich ihn nicht sehen?
Wie zur Hölle sollte ich mich denn verhalten?

„Auf die nächsten zwei Monate." sagte Niall motiviert, während er seine Sachen zusammen suchte und sich erhob. Auch ich stand auf und nahm meine wenigen Sachen, was eigentlich nur mein Handy, meine Kopfhörer und mein Songheft waren. Niall und ich waren die Letzten, was mir ganz gelegen kam.
Als wir das Flugzeug verließen und uns die warme Sommerluft entgegen kam, nahm ich einen tiefen Atemzug und schloss für einen winzigen Moment meine Augen. Alles, was ich in diesem Moment vor mir sah, war sein Gesicht.

„Genug mit deinen Tagträumen. Du bist offiziell bei der Arbeit und das Geld kommt auch nicht vom nichts Tun. Nimm deine Sachen und ab mit euch." sagte Paul, während er mein Gepäck vor meine Füße warf. Mir war wieder heulen zu mute. Niall schlug mit seiner Hand auf meine Schulter.

„Mach dir nichts draus. Hat einfach einen schlechten Tag." Ich seufzte, hob meinen Koffer auf und folgte den anderen ins Innere.
Dort wurden unsere Sachen auch schon wieder entgegen genommen und schon jetzt setzte ich meine Sonnenbrille auf, denn durch die Glastüre konnte ich unzählige Paparazzi erkennen, die gespannt darauf warteten, bis endlich jemand diese gottverdammte Tür öffnete und diese unmenschlichen Kreaturen endlich wieder etwas Kohle in ihre Taschen bekommen konnten.

„Fünf Bodyguards laufen voraus. Drei hinter euch. Nicht stehen bleiben, keine Fragen beantworten. Einfach zügig in den Bus laufen." Wir nickten, taten uns zusammen, und folgten schon gleich den gut gebauten Männern.

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now