18~ Mʏsᴛᴇʀʏ ᴏf Lᴏᴠᴇ- Sᴜfᴊᴀɴ Sᴛᴇᴠᴇɴs

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„In zehn Minuten seid ihr unten." schrieb Paul als Erinnerung in unsere Gruppe, die aus uns fünf und Paul bestand. Ich seufzte, schlug die Decke beiseite und ging ins Badezimmer, um mir meine Zähne zu putzen. Ich wusste nicht, wieso, aber gerade vor Shootings fühlte ich mich extrem unwohl, wenn ich es nicht tat. Also wurde es irgendwann zur Gewohnheit.
Schnell trank ich noch ein Glas Wasser und zog schon meine Schuhe an. Ich musste mich beeilen, wenn ich Louis nicht begegnen wollte. Er ging immer so spät los, dass er gerade so pünktlich kam und da ich noch gute sieben Minuten hatte, würde ich ihn nicht begegnen.
Ich öffnete meine Tür und genau in diesem Moment, hörte ich, wie die Tür gegenüber von mir aufgeschlossen wurde. Ich erstarrte und als er mich bemerkte, war auch er für einen kurzen Moment wie eingefroren. Zeitgleich schlugen unsere Türen zu und wie, als würde bei einem Ton die Welt untergehen, sprach keiner auch nur ein Wort. Fuck...
Das war doch Louis vor mir, Louis...

„Louis, können wir bitte mal in Ruhe über alles reden?" flüsterte ich und er erwachte aus der Starre.

„Ich kann nicht, Harry." Als ich meinen Namen hörte, machte sich eine unangenehme Gänsehaut in mir breit.

„Bitte. Erklär es mir." Ich hatte keine Hoffnung und es machte mich innerlich jeden Tag ein Stück mehr kaputt, dass es so zwischen uns war. Er schüttelte nur seinen Kopf und ging schnellen Schrittes Richtung Aufzug. Tränen kamen auf und ich hatte das Gefühl, zu ersticken. Ich hatte das Gefühl, dass ich in einem leeren Raum war, welcher immer mehr mit Wasser gefüllt wurde und keiner diesen beschissenen Wasserhahn ausmachte. Es fühlte sich so an, als würde ich von den Massen erdrücken und jeden Moment explodieren. Und plötzlich war ich unter Wasser. Plötzlich gab es keinen Sauerstoff mehr.

„Harry?" Ich brauchte Luft. Dringend!
„Harry, was ist los?" Ich spürte zwei warme Hände auf meinem Gesicht und verschwommen erkannte ich Niall's helle Haare.
„Okay. Atme." Er schloss den Hahn und allmählich floss das Wasser davon. Langsam konnte ich wieder atmen und von Sekunde zu Sekunde kam mehr Sauerstoff in meine Lungen. Zu viel. Ich hustete. Dann wurde es wieder besser.
„Meine Güte, was ist passiert?" Tränen strömten aus meinen Augen und ich spürte, wie sich der salzige Geschmack verbreitete.

„Louis war hier." schluchzte ich.

„Hat er es dir erklärt?" Ich schüttelte meinen Kopf.
„Sollen wir Zimmer tauschen?" Erneut schüttelte ich meinen Kopf. Ich wollte Louis nicht fern sein, doch ich wollte ihm wiederum auch nicht nahe sein. Ich wusste doch selbst nicht, was ich wollte.
„Okay. Wenn du's nicht mehr aushältst, sag Bescheid. Mein Zimmer ist neben Zayn und Liam." Ich nickte.

„Danke." Stillschweigend machten wir uns nun auch auf den Weg zum Aufzug, wobei ich meinen hohen Puls und diese präsente Angst nicht ausblenden konnte. Es war einfach schon wieder alles viel zu viel. Und der Tag hatte erst richtig begonnen.
Unten angekommen sahen wir Zayn, der uns gerade entgegen kam.

„Ah, Hi. Die anderen sind schon da. Sogar Louis, wer hätte das gedacht." Ich schluckte.
„Sorry. Vergessen." flüsterte er.
„Der ist auch ganz komisch. Wisst ihr, wieso?" Schnell schüttelte ich meinen Kopf und lief schnellen Schrittes auf das Sofa zu, welches gute drei Meter Abstand zu Louis hatte.

„Schön, dass ihr es pünktlich geschafft habt. Es sind leider Paparazzi vor der Tür, also wie immer, gleiche Prozedur. Keine, vor allem private, Fragen beantworten und einfach direkt in den Bus steigen." Wir nickten, stellten und hintereinander auf und wurden von den Bodyguards umzingelt.
„Und los." Die Türen wurden geöffnet und sofort kam uns unerträgliches Geschrei entgegen. Die flackernden Lichter machten es einem wirklich schwer, die Tür zu erreichen, ohne vorher zu stolpern oder irgendwo gegen zu laufen. Abrupt wurden die Geräusche gedämmt. Wir waren im Bus und jeder ließ einen erleichternden Atem aus.
„Wir fahren nur circa eine halbe Stunde. Das Shooting wird für eine Werbecampagne sein. Benehmt euch." Mit dieses Worten ließ uns Paul alleine und zum ersten Mal spürte ich, wie eine kleine Last von mir fiel. Paul kam nicht mit. Wir waren alleine mit den Bodyguards, die eigentlich ganz okay waren. Zumindest machten sie kein Drama aus allem und standen immer hinter uns. Im Gegensatz zu manch anderer.
Ich setzte mich in die hinterste Ecke. Hier sah ich jeden, doch keiner sah mich.

What if? ~ Larry StylinsonOnde histórias criam vida. Descubra agora