28~ Hᴀʀʀʏ sᴛʏʟᴇs- Mᴇᴇᴛ ᴍᴇ ɪɴ ᴛʜᴇ ʜᴀʟʟᴡᴀʏ

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„Ich bin so tot." seufzte Louis, als er sich auf mein Bett schmiss und sein Gesicht im Kissen vergrub. Ich hatte noch einen Funken Energie übrig, weshalb ich mir eine Jogginghose schnappte und schnell in das Badezimmer huschte, um mir meine Zähne zu putzen und in frische Klamotten zu schlüpfen. Als ich wieder mein Zimmer betrat, war das Bett leer. Ich konnte nicht verhindern, dass sich ein ungutes Gefühl einschlich und ich mir schon wieder viel zu viele Gedanken machte. Bevor ich aber wieder eine schlaflose Nacht vor mir haben würde, entschied ich mich für die gesündere Variante und schrieb Louis eine Nachricht, wo er plötzlich sei. Nach nur ein paar Sekunden kam schon eine Antwort.

„Ich bin in meinem Zimmer. Ich glaub einfach, dass es besser wäre, wenn wir nicht in einem Zimmer schlafen würden. Gute Nacht Haz." Haz...
Vielleicht war es wirklich vernünftiger, wenn wir uns nicht direkt wieder in alles stürzen würden. Dass es für Louis unangenehm war, neben mir zu schlafen, während er wusste, dass ich Gefühle für ihn hatte, konnte ich wirklich verstehen. Also versuchte ich einfach, die negativen Gedanken in den Hintergrund zu stecken, denn ich war wirklich müde und wollte echt gerne schlafen. So richtig schlafen. Die ganze Nacht. Ohne zwischendurch mehrmals aufzuwachen. Ein erholsamer Schlaf war gerade wirklich alles, was ich brauchte. Doch die Tatsache, dass ich in sechs Stunden schon wieder aufwachen musste, nahm mir die Hoffnung auf genug Schlaf. Ein Grund mehr, jetzt endlich ins Bett zu gehen.

-

Niall, Liam, Zayn, Louis und ich standen vor unserem Besprechungsraum und ich hatte ein unfassbar unangenehmes Gefühl in meiner Magengegend. Das konnte einfach nur schief gehen. Paul würde uns niemals verstehen und erst recht würde er uns das Leben nicht einfacher machen wollen, wenn wir dadurch auch nur einen Cent verlieren würden.
Der Termin im Studio war nun Stunden her und Paul hatte uns eine sehr, sehr wütende Nachricht geschrieben. Bei dem Gedanken daran, bekam ich sofort wieder ein mulmiges Gefühl und dachte, ich musste mich gleich übergeben. Doch dann spürte ich eine Hand, die sich mit meiner verband und plötzlich spürte ich nur noch das Positive. Wie sich das Kribbeln von meinen Fingerspitzen in jeden Teil meines Körper verteilte und mir das Gefühl gab, ich würde schweben.

„Sei nicht so nervös. Wir sind zu fünft und ich verspreche dir, ich werde nicht eine Sekunde von deiner Seite weichen." flüsterte Louis so leise, dass nur ich es hören konnte und ich hatte das Bedürfnis, ihn in meine Arme zu schließen. Doch ich tat es nicht. Ich schluckte meine Nervosität herunter, doch der Kloß in meinem Hals blieb. Ebenfalls, wie meine Beine sich wie Wackelpudding anfühlten. Ob das nun an Louis' Berührung oder an meiner Nervosität lag, konnte ich nicht sagen.
„Harry... es wird schon nicht so schlimm werden." sprach er und sah mir dabei tief in die Augen. Ich hatte das Gefühl, er war mir etwas näher als eben noch. Unsere Nasenspitzen waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt und ich spürte, wie mein Herz immer schneller schlug. Er brach den Blickkontakt nicht ab, ganz im Gegenteil. Er kam mir immer näher und plötzlich gab er mir einen sanften Kuss auf die Wange. Es war kaum ein Hauch, doch ich spürte noch Sekunden später seine weichen Lippen auf meiner Haut. Perplex stand ich da, wollte die Stelle, wo seine Lippen mich berührten, anfassen, doch ich konnte nicht. Mein Körper bewegte sich kein Stück und dann, aus dem Nichts, kam Paul und nahm all meine glücklichen Gefühle mit sich. 

„Was denkt ihr, wer ihr seid?" schrie er mit ganzer Kraft. Sofort zuckte ich zusammen und riss meine Hand gleichzeitig aus Louis'. Mit einem Schlag öffnete Paul die Glastür des Raumes und mit einem lauten Knall schlug die Tür gegen die Wand. Kurz dachte ich, sie würde zerbrechen, doch das tat sie nicht. Ich schluckte.
„Rein kommen! Sofort!" schrie er mit noch lauterer Stimme. Ich spürte sofort, wie die Tränen aufstiegen und versuchte mit aller Kraft, sie loszuwerden. Mein Hals kratzte und ich schluckte die salzigen Tränen hinunter, doch alles verschwamm immer mehr.
„Das war's für euch! Jetzt habt ihr wirklich ein Problem! Harry, du kannst dein Outing für immer streichen! Louis, du bekommst eine Freundin, Eleanor, mir scheiß egal, ob du willst oder nicht! Ihr werdet dafür büßen, dass ihr mich einfach habt sitzen lassen! Meine Geduld ist jetzt am Ende! Ich werde euch kaputt machen und es ist mir scheiß egal, wie es euch mental geht! Ich werde euch voll pumpen mit Terminen und dafür sorgen, dass ihr mich endlich mit Respekt behandelt!" Mein Brustkorb hob und senkte sich im Millisekunden Takt und es fühlte sich an, als würde mir jemand die Luft zum Atmen abschnüren. Ich brauchte Sauerstoff. Jetzt!

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now