26~ Eᴀʀᴛʜ- Sʟᴇᴇᴘɪɴɢ ᴀᴛ Lᴀsᴛ

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Der Sturm wurde immer stiller und unser Ziel kam immer näher. Wir waren nun schon seit Stunden unterwegs und hatten auf dem Weg unzählige Zwischenfälle. Mal lag ein Baum mitten auf der Straße, mal war ein kleiner Unfall und mal hatten wir einen Platten. Doch trotzdem waren wir noch in der Zeit und würden es noch pünktlich schaffen. Die Termine wurden schließlich für den heutigen Tag abgesagt, bis auf das Konzert am Abend.

„Was denkt ihr, wie Paul reagieren wird? Der kann doch nicht so tun, als wäre nichts gewesen, oder?" fragte Liam durch den Bus. Ich sah verunsichert zu Louis, welcher auf dem Platz neben mir saß und mal abgesehen von dem Rest, es fühlte sich so gut an, wieder neben ihm zu sitzen.

„Ich hoffe doch, dass er nicht so tun wird, als wäre nichts gewesen. Sonst war unser kleiner Aufstand ja umsonst." antwortete Niall.

„Es wird bestimmt ein Meeting oder sowas geben. Entweder der reißt uns auseinander, oder er zeigt tatsächlich noch etwas menschliches und ändert was an unserer Situation." sagte Louis neben mir.

„Falls sich nichts ändern sollte, bin ich raus, Jungs. Nennt mich egoistisch, aber so werde ich mein Leben nicht verbringen." meldete sich diesmal Zayn zu Wort.

„Warte warte warte..." unterbrach ihn sofort Liam.
„Du willst aussteigen?"

„Gott, nein! Aber so würde ich auf jeden Fall nicht weiter machen. Nicht, wenn unser Leben nur aus Tourneen, Shootings, Interviews und sonst irgendwelchen Terminen besteht. Ich will auch was vom Leben haben."

„Aber Zayn! Das ist doch das Leben von Promis!" Mit einer Hand fasste sich Louis geschockt an den Mund und sofort brach lautes Gelächter aus.

„Warte!" Wir sahen gespannt zu Niall, welcher sich erhob und Paul imitierte, indem er seine Arme gegen seine Hüfte stützte.
„Ihr hättet euch vorher überlegen sollen, ob ihr euch auf so ein Leben einlassen wollt!" Langsam wurde es still und das Gelächter wurde immer leiser.

„Eigentlich echt traurig." murmelte ich.

„Ich schwöre, wir dürfen und das nicht mehr gefallen lassen. Wir sind mittlerweile erwachsen und keine Kinder mehr. Und vor allem dürfen wir uns nicht mehr so einschüchtern lassen." sagte mein bester Freund.

„Okay Jungs. Ich glaube, wir sollten uns bei ihm melden und einfach sagen, dass wir reden wollen. Alle zusammen und menschlich."

„Hah. Paul und menschlich..." lachte Louis.
„Passt nicht in einen Satz."

„Ich weiß, aber wir müssen es wenigstens versuchen. Ich rufe ihn an, warte..." Liam holte sein Handy raus und schaltete auf Laut, sodass wir alle mithören und gegebenenfalls mitreden konnten. Doch als auch nach dem siebten Tuten keiner abnahm, legte er auf.
„Dann halt eine Nachricht." sagte er und tippte auf seinem Bildschirm herum. Sekunden vergingen und ich wartete gespannt darauf, was er schrieb.
„Also... Hallo Paul, hier ist Liam. Im Namen von uns allen bitten wir um ein Gespräch mit dir. So kann es nicht weiter gehen und ich denke, keiner von uns will so verfeindet mit dir arbeiten. Wir bitten um ein Gespräch, um das alles zu klären. Liebe Grüße."

„Wow, seit wann so förmlich?" lächelte Niall.

„Wir müssen nett bleiben, sonst können wir's vergessen. Ich sag euch Bescheid, wenn er antwortet."

-

Im Bus war es nun seit einiger Zeit still. Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Niall, Liam und Zayn führten ein angeregtes Gespräch, während Louis neben mir schlief und ich mit Musik in meinen Ohren meinen Gedanken hinterher hing. Natürlich hörte ich unsere Playlist und zum ersten Mal seit langem verband ich die Lieder endlich nicht mehr mit Schmerz, sondern mit einem guten Gefühl an die Erinnerungen, die mich bei jedem einzelnen Song einholten. Der Gedanke, wie ich mich noch vor ein paar Tagen fühlte und wie ich es jetzt tat, machte mir irgendwie Angst. Das zeigte doch einfach, wie abhängig ich von diesem Typen war und wie sehr er meine Laune und mein Leben durch einfache Taten beeinflussen konnte. Wie sollte ich jemals über ihn hinweg kommen und ihn einfach nur als normalen besten Freund sehen können? Es erschien mir einfach unmöglich. Er könnte meine ganze Welt zerstören, ich würde ihn nicht hassen können. Mit ihm verband ich einfach alles positive, was mir in den Sinn kam. Er war wie eine Sonne für mich, wie ein Geschenk für diese Welt und zufälligerweise hatte ausgerechnet ich das Glück, diesen wunderbaren Menschen kennenzulernen und ihn meinen besten Freund nennen zu dürfen. Mir war klar, dass ich ein riesen Glück hatte, jeden Tag mit Louis William Tomlinson zu verbringen. Mit ihm in den Tag zu starten und mit ihm den Tag zu beenden. Ich wusste, ich würde alles für ihn tun und egal, was uns in der Zukunft erwarten würde, ich durfte ihn nicht verlieren. Komme was wolle. Auch, wenn das hieß, dass meine Gefühle keinen Platz in dieser Freundschaft hatten und ich selbst damit klar kommen musste.
Mein Handy vibrierte und riss mich aus meinen Gedanken. Neugierig sah ich auf den Display und sah, dass mir Mike eine Nachricht geschickt hatte.

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now