5~ Kɪɴᴅᴀ ᴡɪsʜ- Aʟfɪᴇ Jᴜᴋᴇs

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Der Tag startete, wie so oft, mit einem Interview. Doch die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden, wie uns Paul mitteilte. Somit mussten wir um sechs Uhr aufstehen, wenn wir noch frühstücken wollten. Dementsprechend unausgeschlafen waren wir, aber das war ja nichts Neues.
Ich war erstaunlicherweise der Erste in der Küche, doch keine fünf Minuten später kam auch Louis, welcher ebenso müde aussah.

„Du schaust ja fit aus heute." gab ich murmelnd von mir, während ich eine Dose gebackener Bohnen öffnete.

„Kann man ja glatt auch von dir behaupten." sagte er gähnend, während er sich ein Glas Orangensaft füllte.
„Also von dem unfassbar leckeren Frühstück wünsche ich dir einen schönen Start in den Tag." Dass es Ironie war, war mir klar.

„Danke, willste auch? Ist noch genug da." Meine Stimme klang unnatürlich hoch und ich musste mich wirklich zusammenkneifen, nicht zu lachen.

„Haha. Witzbold." Ich schüttelte schmunzelnd meinen Kopf und setzte mich an den Tisch, was mir Louis kurz danach gleich tat.
„Wie hast du geschlafen?"

„Eigentlich ganz gut. Nur zu wenig, aber sonst echt nicht schlecht, und du?" Er murmelte ein „mhm" und kaute weiter sein trockenes Toast. Wie man so etwas essen konnte, blieb mir bis heute ein Rätsel.

„Guten Morgen meine Freunde der Sonne!" erschien Niall's Stimme, woraufhin er gleich durch unsere Haare wuschelte.

„Ja ja. Ich liebe dich auch." murmelte ich und richtete meine Haare so gut es ging. Jetzt glich mein Kopf eher einem Vogelnest.

„Deine Locken sehen immer noch gut aus, Curly." Ich verdrehte spielerisch die Augen und machte mir noch einen schwarzen Kaffee für unterwegs. Irgendwie musste ich den Tag ja überstehen.

Die Fahrt verlief ruhig. Jeder war mit seinen eigenen Dingen beschäftigt. Louis und ich schrieben jeweils unsere Songs weiter, während die anderen enthusiastisch plauderten. Um irgendein Fußballspiel ging es, mehr bekam ich nicht mit.
Mein Song wird vielleicht „where do broken hearts go" heißen. Bei dem Namen war ich mit allerdings noch nicht sicher. Dass es dabei um Louis ging, wusste keiner. Zumindest dachte ich das.

Wir saßen bereits auf unseren vorgeschriebenen Plätzen und warteten auf das start- Signal. Louis saß sogar diesmal neben mir, was mir etwas komisch vorkam, da wir normalerweise auseinander gesetzt werden. Nicht, dass sich die Fans dadurch etwas ausmalen könnten. Logisch... Wenn ich neben Niall saß, wurde ja auch so ein Drama gemacht, dass zwischen uns etwas laufen könnte.
Unser Management musste man wirklich nicht verstehen.

„Also seid ihr bereit?" Wir nickten, woraufhin die Interviewerin begann, uns mit Fragen zu durchlöchern.

„Was macht euch alle zu besten Freunden? Ich meine, ihr seid alle befreundet, aber was ist mit euch beiden?" Sie deutete auf Louis und mich, woraufhin sich mein Herzschlag sofort erhöhte und ich merkbar nervös wurde.

„Wir sind einfach gute Freunde." antwortete Louis für uns.

„Also läuft da nichts zwischen euch? Larry ist nicht real?"

„Nein. Das ist einfach eine Verschwörung von unseren Fans, gebaut von Fanfictions zwischen uns beiden." In mir zerbrach etwas. Ich wusste, ich durfte mir nichts zwischen uns einbilden und ich wusste, dass jegliche Hoffnung von mir hoffnungslos war. Trotzdem war es jedes Mal aufs Neue wie ein Stich ins Herz. Normalerweise wichen wir solchen Fragen immer gekonnt aus, doch dieses Mal schien Louis es direkt antworten zu wollen.
Es war eine unerträgliche Qual, das Interview zu durchstehen, ohne mir etwas anmerken zu lassen. Jede normale, menschliche Reaktion wäre nun gewesen, ruhig zu sein, sich in seinen eigenen Gedanken zu verlieren und nicht blöd vor sich hin zu lächeln, als wäre alles normal. Doch ich musste. Ich musste so tun, als wäre alles normal. Als würde ich nicht in diesem Moment mit meinen bescheuerten Tränen kämpfen, die in letzter Zeit viel zu oft kamen. Und es nervte mich unbeschreiblich. Ich wollte nicht so ein elendiger Wrack sein, welcher wegen jeder Kleinigkeit in Tränen ausbrach wie ein kleines Kind.

What if? ~ Larry StylinsonWhere stories live. Discover now