Teil 25

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Herakles:

"Was hast du getan!?", hysterisch versuchte sich Ariana aus meinem starken Griff zu befreien. "Dir das Leben gerettet.", rief ich ihr bloß zu und drehte sie zu mir. Ihre großen, verheulten Augen sahen mich geschockt an und versuchten die Situation zu verarbeiten.

Doch ich schenkte ihr keine Beachtung mehr, wütend bemerkte ich wie die Bogenschützen bereits dabei waren ihre Pfeile an zu legen.
Ich musste nun schnell handeln. Fest drückte ich die vermeintliche Halbgöttin gegen meine Brust und versuche sie so gut es geht mit meinem Schild zu beschützen.

Wenn ich Antworten wollte, musste sie am Leben bleiben. Doch anstatt den Ernst der Lage zu verstehen, wehrte sie sich gegen mich. Sie schlug gegen meine Brust, kratzte an meinen Armen und trat gegen meine Beine, doch ich lief weiter.

Mein Arm ruhte auf ihrer Taille und ich hob sie leicht hoch, um schneller zu sein. Immer wieder stach sie ihre Nägel in meinen Arm, weswegen sie ihn schon blutig gekratzt hatte. Kurz vor dem Tor hatte sie einen wunden Punkt getroffen.

Mit ihren Dolch stach sie mir tief und aggressiv in meine rechte Schulter, weswegen ich kurz an Kraft nachließ. Meinen Moment der Schwäche nutzte sie um sich aus meinen Fängen zu befreien. Sauer und voller Misstrauen stellte sie sich vor mich, als perfekte Zielscheibe für die Wachen des Königs. "Du hast sie umgebracht...", ein kleine Träne kullerte ihre Wange hinunter.

Ich schluckte. "Ich musste es tun.", mein Blick fuhr zu den Leichen der Wachen am Tor, wie sie dort abgebrannt und nur noch aus Knochen da lagen. Mein Blitzschlag hatte sie getötet. "Sie hatten dir nichts getan.", redete Ariana weiter. Kurz schüttelte ich den Kopf.

Mit schnellen Schritten kam ich auf Sie zu und sah gerade noch wie ein Pfeil auf sie zu kam. Schnell warf ich mein Schild dazwischen, welches den Schlag abwehrte. Die unterdrückende Wut für dieses Mädchen kam langsamer wieder hoch.

Gewaltsam zog ich sie am Arm mit mir und schnappte mir mein Schild. "Was ist mit dir Ariana? Hast du nicht auch Menschen umgebracht um zu überleben!", brüllte ich sie an und sah wie auch sie langsam die Beherrschung verlor.

Zorn brannte in ihren grauen Augen. "Es waren Gegner. Menschen die sich bewusst waren das sie sterben könnten, du hast wachen des Königs umgebracht."
"Um zu überleben. Um dich zu retten." sie schwieg.

Leicht atmete ich aus und versuchte mich zu beruhigen. "Wir sind gleich am Tor." Ich schaute über meine Schulter und stellte fest das die Bogen Schütze schoßen. "Verdammt.", zischte ich. Ich ließ mich während des laufens auf den staubigen Boden fallen und rollte mich zu einer Kugel zusammen. Zusetzlich drückte ich Ariana nach unten und stellte mein Schild als Schutz auf.

Ariana neben mir quietschte auf. "Scheiße.", murmelte sie leise und deutete mir nach vorne zu schauen. Ich wendete meinen Blick von den schießenden Schützen ab und sah zum Tor. Leise fluchte ich. Wachen rannten auf uns zu. Doch nicht die üblichen. Voll bewaffnet und gut gebaute rannten durchs Tor.

Krieger mit Kampferfahrung, mit Jahrelangem Training und davon um die 30. "Wir sind verloren.", flüsterte Ariana neben mir und umklammerte ihren Dolch fester. Als würde er ihr in dieses Situationen behilflich sein.
Ich schüttelte den Kopf. "Nicht wenn wir kämpfen!"

Zeus:

Die goldenen Augen Apollos sahen mir in die Seele. "Ich möchte bloß, dass du sie findest und zu mir bringst.", ausdruckslos sah ich Apollo dabei zu wie er einen Schluck aus dem Weinkrug trank. "Im Reich des Hades ist mein Einfluss nicht zugänglich, doch sollte Lamia im Sonnenlicht herumwandern, könnte ich sie sehen." Die Wut war mir ins Gesicht geschrieben.

"Könnte?", ich atmete aus um mich zu beruhigen doch meine aufbrausende Art gewann. Mit schnellen Schritten kam ich auf meinen Sohn zu, der Gott konnte sich nicht einmal schnellstmöglich schützen, da knallte er schon gegen die nächst beste Wand. Wütend drückte ich ihn an den Schultern gegen den Mamor.

"Du wirst sie finden. Und zu mir bringen.", in meinen Augen sah man einen Sturm aufwirben und ich hoffte das Apollo in dem Moment klar wurde, das es keine gute Idee gewesen war mich, den Göttervater zu verärgern.

Doch anstatt klein laut meinem Befehl nach zu gehen, schmunzelte er bloß. Ein charmantes Grinsen umspielte seine Lippen. "Etwas an ihr liegt dir.", sprach er seine Gedanken aus und irgorierte scheinbar meinen aggressiven Griff, der sich immer näher an seinen Hals wagte.

Doch Apollo kümmerte es nicht. Er zeigt den Schmerz, der in seinen goldenen Augen schimmerte nicht. Zu sehr war er seinem Ego unterliegen. Star sah er mir in die Augen und hob provozierend eine Augenbraue hoch.

Ich versuche ruhig zu atmen, mich zu beruhigen.  Den Zorn keinen Platz mehr in meinem Herzen zu gewähren. Doch es klappte nicht. Hatte etwas mit Lamia zu tun, verlor ich die Kontrolle meines selbst, verlor ich meinen Verstand und war bloß meinen Gefühlen und Emotionen unterworfen.

Apollos Lachen holt mich aus meinen Gedanken. Herzlich und unbeschwert lachte er als hätte ich gerade nicht meine Hände um seinen Hals. Wäre meine Verwirrung nicht so groß, hätte ich ihn auf der Stelle in den Tatarus  gebracht. Als Apolle meinen fragenden Block jedoch bemerkte stoppte er sein Lachen. "Deine Körpersprache.", erklärte er. "Sie sagt mir alles.", leicht lehnte er sich vor und streifte meine Wange.

"Der zornige Blick wenn du etwas so gerne willst, es aber nicht bekommst. Denn Aufwand denn du betreibst um die jenige schnell wiederzufinden. Und dann wäre da noch die Last auf deinen Schultern, als würde man später dir die Schuld an etwas geben. Nur an was, Zeus? "

Seufzend ließ ich von meinem Sohn ab. "Natürlich liegt dir etwas an ihr...", er biss sich auf die Lippe. "Das ich das miterleben kann, fühle mich geehrt. Wann hast du jemals für eine andere Frau etwas verspürt?", es war eine rhetorische Frage und das wusste Apollo genau so gut wie ich.

Ich wollte etwas erwidern, doch der Gott ließ mir keine Gelegenheit dazu. "Noch für keine andere Frau hast du dich gegen deinen eigenen Sohn gestellt. Nicht für Hera nicht für
Leto, nicht für Maja.", er stoppte und schien kurz nachzudenken. Nachzudenken ob er die richtige Entscheidung traf.

Ob es die richtige Entscheidung war, Lamia vor den anderen Gottheiten versteckt zu halten, sie im verborgenen zu halten nur damit sie überlebt. Ein gequälter Laut riss mich aus meinen Gedanken und ich blickte zu Apollo. Er verzog das Gesicht zu einer Fratze doch schien nicht sauer auf mich zu sein, nein viel mehr auf sich selber. "Wenn dein Monster an die Oberfläche gelangt, finde ich sie."

Ein erleichterte Laut entwich meiner Kehle, denn ich aber sofort zu unterdrücken versuchte. Doch scheinbar nicht schnell genug, da sich Apollos Lippen zu einem Lächeln verzogen. Doch er sagte nicht, stumm sah er sich bloß die untergehende Sonne an. "Ich muss jetzt los.", in einer schnellen Bewegung sprang er den Berg Olymp hinunter und kam als Lichtstrahl an die Säulen vor mir zu stehen. Neben mir kam plötzlich sein zuvor getragenes Handtuch zum landen.

Ich kniff die Augen zusammen. "Apollo.", jammerte ich beinahe schon. Der Lichtstrahl vor mir rührte sich jedoch nicht, scheinbar verstand er nicht meine Andeutung. "Wenn du dich zurück verwandelst bist du entkleidet.", half ich ihm auf die Sprünge. Die Stimme Apollon's war in meinem Verstand klar und deutlich zu hören. "Weiß nicht wieso das was negatives sein soll.", sein zwinkern und das Lächeln mit dem er beinahe jedes Wesen verführte, konnte ich mir schon regelrecht vorstellen.

Bevor ich etwas erwidern konnte, ließ mich der Gott zurück. In der verwandelten Gestalt flog er auf den Sonnenuntergang zu. Mit einer neuen Herausforderung.
Die Herausforderung, das Monster das mein Herz stahl zu finden.

Die Verlorene Tochter Des Himmels [In Überarbeitung] Where stories live. Discover now