Teil 24

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Lamia:

Ruhig atmete das junge Mädchen vor mir. Gleichmäßig und gelassen. Als würde sie wissen das sie in meinen Armen sicher ist. Und das war sie auch. Immer wieder strich ich ihr sanft die roten Haare aus dem Gesicht, darauf bedacht ihr nicht wehzutun.

Langsam nahm ich das Fetzen von Stoff von ihrer tiefen Wunde. Das trockene dunkel rote Blut stach mir ins Auge und Übelkeit überkam mich. Langsam legte ich das Tuch auf den staubigen Boden neben mir und putze meine Blut beschmutzten Hände an meinem Lumpen ab.

Dabei fiel mein Blick über den Felsen. Ich erschrak. "Nein!", fluchte ich leise und kniff für einen kurzen Moment die Augen zusammen. Schnell duckte ich mich neben Thea. Der Felsen gab uns eine kleine Deckung, doch würden die Dämonen die gerade den Fluss absuchten näher kommen, würden sie uns sehen.

Ich hielt die Luft an und vergrub meinen Kopf zwischen meinen Knien, die ich angewinkelt hatte. Thea neben mir began langsam zu stöhnen, sie hustete leicht und fasste sich an die getrocknete Wunde ihres Bauches.

Langsam hob ich den Kopf und drehte mich zu ihr, meine gebuckte Haltung ließ ich dabei jedoch nicht fallen. Schnell legte ich ihr eine Hand auf den Mund und drückte sie nach unten. Unter meiner fest drückenden Hand zappelte sie. Ich drehte sie zu mir und sah in ihr verängstigtes Gesicht. Ihre hellen beinahe gelben Augen schimmerten wunderschön.

Ich signalisierte ihr leise zu sein und zog sie zu mir. Sie zitterte und Wimmerte als ich klar machte, dass Dämonen auf uns aus waren.
"Psht.", wisperte ich. Tränen liefen meinen getöteten Wangen hinab. In meinen Bauch sammelte sich ein Gefühl vom Versagen an und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Und es war nicht schlimm das ich weinte, nein es war schlimm zu fühlen das ich dabei ersticke.

"Angst.", Thea lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich. "Angst.", wiederholte sie kuchend unter meiner Hand. Ich fühlte ihren warmen Atem, der mir sofort eine Gänehaut bescherte.
Enger zog ich sie an mich heran, ihre roten Haare kitzeln mich doch das machte mir im Moment nichts aus.

"Ich weiß.", antwortete ich ihr deswegen bloß.
"Ich habe auch Angst. Verdammt viel Angst..."

Zeus:

"Apollo", meine Stimme schnitt durch den riesigen Tempel. Beachtung schenkte ich dem beeindruckenden Bauwerk jedoch nicht. Zu sehr war ich dem Verlangen unterlegen meinen Plan in die Tat umzusetzen.

"Apollo!", rief ich ein zweites mal, als der Gott der Künste noch immer nicht antwortete. Suchend sah ich mich nun um. Wo war mein Sohn bloß? Noch lange genug sah ich mir die korinitischen Säulen an, hinter denen sich nun der Sonnenaufgang bildete.

Dann wurde ich unterbrochen. "Ja?", fragte mich der Gott der Sonne. Mein Kopf drehte sich rasch zur Seite und ich erblickte meinen Sohn nur mit einem Handtuch um die Hüfte vor mir stehen.

Ich verdrehte mir die Augen und fasste mir an die Schläfen. "Apollo, verdammt! Ziehe dir was an!" mein Sohn lachte jedoch bloß. "Wieso? Ist die Sicht auf meinen Oberkörper nicht wundervoll?", ein manipulatives Lächeln bildete sich um seine Lippen und er fuhr sich langsam über seinen trainierten Oberkörper.

"Apollo!", rief ich empört. "Ich übe doch nur für die Ladys, Vater.", amüsierte sich der junge Mann vor mir. "Versprich mir das du dieses Getue keiner Frau antust...", er schmunzelte. "Weiß nicht ob ich das versprechen will."

Gerade wollte ich anfangen ihn in meinen Plan ein zu weihen, als er bloß an mir vorbei lief und mir der Geruch von Zimt in die Nase stieg. Er machte an einem kleinen vergoldeten Tisch Halt und nahm sich die Wein Flasche auf ihm zur Hand.

"Also...", begann er als er einen kleinen Schluck aus der Flasche nahm. Er verzog kurz das Gesicht, fing sich dann jedoch wieder. "Was ich dein Anliegen Zeus?" kurz seufzte ich und fuhr mir durch die Haare.

"Es ist kompliziert.", Apollos gequälter Gesichtsausdruck zeigte mir das er eigentlich gar nicht in meine Lage rein gezogen Werden wollte, doch er sagte nichts.

"Du siehst aus als würdest du den Alkohol mehr brauchen als ich.", noch bevor ich ablehnen wollte, warf er mir die glass Flasche zu. Gerade noch fing ich sie auf und schenkte Apollo einen bösen Blick, dieser zuckte jedoch bloß mit den Schultern und verschenkte die Arme miteinander.

Abwartend sah er mich an. Zögerlich setzte ich die Flasche an meinen Lippe. Doch als der erste Tropfen dieses Gemisches mein Zunge berührte, genoss ich es nur noch. Ich ertrank all meine Sorgen und Gefühle in dem Wein und vergaß all den Streit, die anderen Götter und Lamia.

Erst als ich die Flasche wieder absetze, kam ich in die Realität zurück, in die in der Lamia mein Problem war. "Es ist etwas vorgefallen.", begann ich. Aufmerksam beobachtete Apollo mich, als würde er an meiner Körpersprache meine Gefühle ablesen können.

"Ein Monster im Hades.", ich schluckte. "Ich suche es." ein leichtes Lächeln bildete sich auf Apollos Gesicht. "Lamia.", murmelte er wissend und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. "Wieso willst du sie finden?", ein Kloß sammelte sich in meinem Hals, doch ich ignorierte ihn einfach. "Ist unwichtig für dich."

"Ist es das?", sein Lächeln das er aufgesetzt hatte, trieb mich in den Wahnsinn und ich fragte mich zum ersten Mal ob ich Apollo unterschätzt hätte, ob er mehr wusste als er vorgab zu wissen.
Er war die Sonne. Und die Sonne war gefährlich.

Die Verlorene Tochter Des Himmels [In Überarbeitung] Where stories live. Discover now