Teil 15

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Herakles:

Ich wälzte mich auf dem Boden zur Seite, um Arianas Dolch Schlag zu entweichen. Freudig sah ich dabei zu, wie sie nach den Worten des Königs genervt aufseufzte und sich schließlich nachdenklich zu mir drehte.

Lange umkreisen wir uns und wehrten den ein oder anderen Schlag. "Schon müde?", fragte ich sie provozierend und weißte auf ihren linken Arm hin, der schlapp nach unten hing und ein gutes Angriffsziel wäre.

Als sie ihren Kraft Nachlass auch bemerkte, spannte sie auf der Stelle ihrem Arm an. Die Venen stachen hervor und sie hielt fest entschlossen ihr Schild vor ihren Körper. Ihr Helm war etwas verrutscht und gab einen Teil von ihren Haaren frei, die in leichten Locken über ihren Schultern hingen.

Kurz schweifte mein Blick zu ihrem großen, runden Schild. Sie dachte sicher ich würde es nicht wissen, doch hinter dem Schutz hielt sie hinterhältig ihren Dolch kampfbereit.

Kurz hatte ich das Funkeln im Sonnenlicht bemerkt, da war es mir klar geworden. Auf meine Frage von eben antwortete sie nun mit zusammen gebissen Zähnen. "Überhaupt nicht. Du etwa?", stellte sie die Gegenfrage und hob eine Augenbraue.

Kurz lachte ich auf, jedoch nicht ohne jeder ihrer Bewegungen mit wachsamem Auge zu verfolgen. "Nein.", gab ich kurz von mir. Eine lange Zeit geschah nichts. Gar nicht. Keiner von uns beide setzte den entscheidenden Schlag.

Als ich gerade einen neuen Versuch starten wollte, in ihren Bauch zu stechen, rief der König verärgert zu uns hinab: "Wir wollen Blut! Blut! Blut soll vergießen.", nun schrie er schon förmlich und das Publikum bejahte den Forderungen des Königs.

Kurz sah ich zu meiner Gegnerin. Die eiskalte Miene war ihr entwichen und sie sah nervös durch die Menge. Dann drehte sie sich zu mir. Auf der Stelle war es für mich wieder undurchschaubarer ihre Gedanken und Gefühle an ihren Gesicht abzulesen.

Doch mir fiel auf, dass die Kälte ihres Blickes nicht ihre Augen erreichen konnte. Denn diese schrien nur so nach Hilfe. Die Angst war in ihnen abzulesen.

Ich verwarf schnell meine Gedanken. Ich war in meinem Kampf, wieso dachte ich darüber nach, wie es ihr ging? Es könnte mir herzlich egal sein. Hauptsache ich siegte.

Meine Gedanken formten einen Plan zusammen. Den Versuch sie gegen die Wand der Arena zu drängen und sie dort zu verwunden, bis dann der König sagen würde, ich dürfte sie töten.

Mit einem entschlossenen Blick rannte ich auf sie zu. Schwert und Schild warf ich zu Boden und zog den schwarzen Dolch aus meinem Gürtel. An ihrem überraschten Blick konnte ich erkennen, dass sie das nicht vorhergesehen hatte.

Mit einem lauten Knall beförderte ich sie Richtung Wand. Hinter ihr riss sie ein und ein kleines Loch bildete sich um die schwer keuchende Frau herum. In meinen Gedanken schmunzelte ich kurz. Ich liebte meine Stärke.

Unruhig fasste sich Ariana an den Kopf. Eine Platzwunde hatte sich gebildet und der Helm war an der Stelle zerstört. Ihre Rüstung hatte ich von hinter auch bis auf Weiteres ebenfalls zerstört und ihre Hände blutete stark, genau wie ihre kraftlosen Beine.

Sie hustete Blut und versuchte etwas wackelig auf den Beinen von der Wand wegzugehen. Mit dem Handrücken wischte sie sich über die blutverschmierten Lippen und sah mich herausfordernd an.

"Komm schon.", sie wies mit ihrem Hand darauf, hin, ihr näherzukommen, die andere Hand umfasste müde ihr Schwert und ich wusste, sie hatte keine Kraft mehr. Sie konnte nicht mehr. Sie täuschte bloß vor.

Wütend sah sie mich. "Ist das alles, was der mächtige Herakles kann?", provozierte sie weiter und kam mit langsamen Schritten auf mich zu.
Ich blickte sie nur verwundert an. Sie hatte schon verloren. Sie war verletzt, verblutete und war dem Tod nur einen Schritt entfernt. Wieso gab sie nicht einfach auf?

"Du bist anscheinend nur Zeus kleines Söhnchen, der alles bekommt, was er sich erträumt... ", sie stoppte kurz, bis sie sich etwas nach vorne zu mir lehnte. "Und nichts dafür tun muss.", spuckte sie mir entgegen. Tief rotes Blut tropfte dabei aus ihrem Mund.

Ihre Worte hatten Wirkung gezeigt. Sie provozierten mich mehr als alles andere. Ihr Satz. Ihr spöttisches Grinsen und ihre von Wut geblendeten Augen hatten dazu geführt, dass ich sauer wurde.
Als hätte sie es mir von meinen Augen abgelesen, sprang sie nach hinten und wehrte einen Schlag bemühend mit ihrem Schwert ab.

Doch gegen mein göttliches Schwert konnte sie nicht viel tun. Schnell änderte sich mein Plan.
Ich drückte ihr Schwert nach unten und spannte den Kiefer an als, ich mich weiter auf die Mitte des Schwertes fixierte.

Mit geweiteten Augen versuchte sie ihr Schwert aus meinem starken Griff zu entziehen, scheiterte jedoch. Kurz hielt ich inne, ich sammelte meine göttliche Kraft zusammen und konzentrierte mich.

Das war er. Der eine bedeutende Schlag, der den Kampf entschied. Die Klinge meines Schwertes begann kurz zu glänzten, unauffällig und ohne dass jemanden meinen kurze göttliche Eingriff bemerkte.

Als das glänzende Schwert ihres traf, zerbrach Arianas Waffe in zwei Stücke. Das kühle Metall fiel ihr aus ihrer Hand und lag schließlich auf dem warmen Sand.
Ihr Blick blieb an ihrer Waffe hängen. Mit wilden grauen Augen sah sie hasserfüllt zu mir hinauf.

Ihr Blick war so dunkel, dass ich beinahe vergaß zu atmen und sie nur starr beobachtete.
Bis sie die drei Worte, die mein Leben verändern würden, knurrte: "Du bist tot.", dann sprang sie auf mich zu.

Die Verlorene Tochter Des Himmels [In Überarbeitung] Место, где живут истории. Откройте их для себя