Kapitel 8

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"13!", hörte ich eine Stimme nach mir rufen. 

Doch ich rannte weiter. Ich drehte mich nicht um. Mir war es egal, wer mich rief. Ich wollte einfach nur weg. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es dann endlich soweit. Die schwere Doppeltür bildete das Ende des Korridors und ich wusste, dass mein Traum gleich ein Ende hatte. Mit letzter Kraft beschleunigte ich noch einmal mein Tempo und öffnete die Tür mit einem lauten Knall. Aber diesmal war es anders. 

Mein Traum endete nicht.

Stattdessen war ich in einem Raum. Nach den ganzen Regalen und Tischen, welche herumstanden und zum Teil zertrümmert waren, konnte ich schließen, dass es sich um einen Aufenthaltsraum gehandelt haben musste. Dann vielen mir auf einen Schlag die ganzen blutüberströmten leblosen Körper auf. Es waren Kinder. Mein Blick richtete sich gerade aus und ich sah einen Mann, der einen weißen, jedoch blutüberströmten Anzug anhatte. Ich kannte ihn irgendwo her. Viel Zeit blieb mir jedoch nicht, mich an ihn zu erinnern, da ich von weiteren Schreien aus meinen Gedanken gerissen wurde. Ich erblickte das Mädchen. Sie schwebte vor mir. 

Im nächsten Moment handelte ich völlig automatisch. Ich schrie ebenfalls und und streckte mit ganzer Kraft meinen rechten Arm nach dem Mann aus. Ich weiß nicht ganz was ich da tat, aber mein Arm kribbelte. Im nächsten Moment viel das Mädchen zu Boden und ich erstarrte. Ich konnte mich keinen Millimeter mehr rühren und wurde im nächsten Augenblick gegen die nach Wand links von mir geschleudert.

Ich schrak auf. Mein Kopf schmerzte und ich spürte etwas warmes an meiner Oberlippe. Ich strich mit meinem Handrücken darüber und sah Blut. Völlig irritiert darüber, was gerade passiert war, öffnete ich die Schublade meines Nachttischs und kramte mein Notizbuch und einen Stift raus. Dann dokumentierte ich wieder einmal alles und fing mangels leerer Blätter an, den Aufenthaltsraum in mein Buch zu skizzieren. An das Aussehen des Mannes konnte ich mich leider nicht mehr erinnern.

Nachdem ich fertig war. Stand ich auf und machte mich fertig. Ich zog ein eng anliegenden weißes langarm Shirt mit Rollkragen an. Darüber eine blaue Jeans und eine schwarze Lederjacke, welche etwas über den Seitentaschen zwei beige Streifen besaß und rückte meine Halskette zurecht. Daneben zog ich meine schwarzen Converse und meine schwarze Armbanduhr an.

Als ich meine Schultasche gepackt hatte verließ ich das Haus. Da meine Mum heute arbeiten musste, musste ich mit dem Schulbus fahren, welcher keine 5 Minuten später kam. Ich stieg ein und hörte nur noch wie mir Dustin auf seinem Fahrrad ein schnelles "Morgen." zurief.

-

In der Schule angekommen begab ich mich zu meinem Spind. Kurze Zeit später standen Nance und Barbera vor mir, welche mich zur Begrüßung umarmten. Wir sprachen sofort über das Wochenende und während Nance ihren Spind öffnete, fragten wir sie über Steve aus.

"Ich sag ja nur, wenn du dich mit Tommy H anfreundest oder mit Carol, dann...," fing Barb an, da wurde sie auch schon von Nance unterbrochen.

"Hör mal, dass war eine einmalige Sache."

Wir schauten sie an und sie ergänzte sich selbst: "Na gut, zweimalig."

Im nächsten Moment viel ein Zettel aus ihrem Spind. Sie hob ihn auf und fing an zu grinsen.

"Lass mich raten. Steve," ich schaute sie an und sie nickte.

Ich machte eine Handbewegung als Zeichen, dass sie sich nicht von uns aufhalten lassen soll. Daraufhin schloss sie voller Freude ihren Spind und ging los. Barb und ich schauten ihr noch hinter her.

"Sie hat definitiv das Steve-Fieber," meinte Barb und wir lachten. Dann gingen wir in unsere Klasse.

Kurz vor Unterrichtsbeginn betrat auch Nance breit grinsend die Klasse und setzte sich neben Barb auf ihren Platz. Keine fünf Minuten später begann der Unterricht.

-

Die Schulglocke ertönte. Nance, Barb und ich standen auf und begaben uns auf direktem Weg zur Cafeteria.

"Und?", fragte Barb Nance, "Was wollte Steve?"

Sie wurde rot.

"Wir haben uns auf der Toilette getroffen und haben uns geküsst. Hatte ich schon mal erwähnt, dass er echt gut küssen kann?", fing sie an zu schwärmen.

"Nein überhaupt nicht," sagte ich sarkastisch und nahm ein Tablett, welche vor der Essenausgabe bereit standen.

Als jeder von uns versorgt war, setzten wir uns an einen Tisch und Nance schwärmte weiter: "Er will sich heute Abend mit mir treffen."

"Hast du zugesagt?"

"Ja, aber ich bin mir noch nicht sicher. Morgen ist doch der Chemietest."

Barb und ich schauten sie an.

"Wirklich Nance? Du willst Steve wegen dem Chemietest absagen?", gab Barb von sich.

"Naja...ich...ich bin mir noch nicht sicher...ich meine...ach...keine Ahnung," sagte sie und schaute zum Essen.

Auf einmal hörten wir lautes Gelächter.

Nummer 013 (StrangerThings FF)Where stories live. Discover now