Kapitel 4

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Ich fand mich wieder einmal im Korridor wieder. Wieder einmal rannte ich und versuchte den leblosen Körpern auszuweichen und wieder einmal hielt mich jemand am Fußgelenk fest. Ich wollte mich losreißen. Verlor die Kontrolle und viel in eine Blutlache. Da die Schüsse näher kamen sprang ich auf und rannte los, als ich etwas anderes hörte. Ein Ringen. Mit jedem Takt änderte sich der Korridor, sodass ich auf einmal an Zuweisungen ankam. Vor mir eine Wand auftauchte oder eine Kurve. Der Ton wurde immer penetranter und ich merkte, dass es ein Telefon war. 

Im selben Moment nahm ich einen lauten Knall war und ich schreckte auf.

Rechts neben mir lag Nance, die ebenfalls von dem Klingeln langsam zu sich kam. Ich drehte mich nach links zum Nachttisch und griff zum Hörer des Telefons.

"Hier bei den Wheelers."

"Nancy?", hörte ich Steves Stimme.

Damit war der Morgen auch schon gelaufen. Genervt seufzte ich in den Hörer, drehte mich zu Nance um und hielt ihr diesen hin, "Ist für dich."

Sie zog den Hörer an ihr Ohr, sodass ich das Telefon auf meinen Schoss stellen musste, damit das Kabel langte.

"Nancy hier," sagte sie verschlafen.

Als sie jedoch merkte, dass sie gerade mit Steve sprach, wurde sie hellwach und richtete sich auf. Das Telefonat dauerte gute 20 Minuten, in welchen Nancy meistens mit "Ja" und "Gerne" und ihrem typischen "Steve Harrington, du bist ein Idiot" antwortete. Als sie auflegte hörte sie nicht mehr auf zu strahlen.

"Wann trefft ihr euch?", fragte ich sie , während ich wieder das Telefon auf den Nachttisch stellte und aufstand.

"Woher weist du...?"

Ich äffte ihr Grinsen nach, dann fing ich an zu Lachen. Sie tat es mir gleich.

"Wir treffen uns um 12 Uhr am Sportplatz. Wenn du magst kannst du mit kommen."

"Damit ich mir das Wochenende von Steve, Carol und Tommy H. ruinieren lasse. Danke aber ich passe," sagte ich und lachte weiter. Nebenbei fing ich schon einmal an meine Sachen zu packen.

"Die sind gar nicht so schlimm," meinte Nance.

"Ja, nein. Ich hänge lieber Zuhause rum, als mich vom Gegenteil zu überzeugen."

Ich packte mein Chemiebuch, welches ich wohl während des Schlafens vom Bett auf den Boden geschmissen hatte, in meine Tasche sowie meine Karteikarten.

"Außerdem kann es sein, dass ich noch zu den Byers muss."

"Musst du auf Will aufpassen?"

"Nein, aber Jonathan hat doch gestern in Chemie gefehlt und ich hatte ihm angeboten, dass ich ihm das Thema von gestern erkläre."

"Ich habe gar nicht mitbekommen das er gefehlt hat," meinte Nance.

"Das lag vielleicht daran, dass du während der ganzen Stunde nur an Steve gedacht hast," ich musste wieder lachen.

Im nächsten Moment knallte jedoch ein Kissen in mein Gesicht. Ich schaute schockiert zu Nance, die darauf hin in Gelächter ausbrach.

-

"Es war schön, dass du hier warst Thes," sagte Karen und umarmte mich zum Abschied.

"Definitiv," meinte Nance und umarmte mich ebenfalls.

Ich löste mich aus Nance Armen und lächelte allen zu. Holly winkte mir zum Abschied, weshalb ich ihr Winken erwiderte. Dann stieg ich ins Auto ein und machte mich auf dem Weg nach Hause. Während ich am Fahren war, schaltete ich das Radio an.

"Sprechen wir nun über den Physiker Professor Richard Feynman, welcher im Jahr 1965 für seine Beiträge zur Entwicklung der Quantenelektrodynamik der Nobelpreis erhielt. Er hat..."

Ich seufzte genervt auf und suchte einen neuen Sender. Dustin und seine Naturwissenschaft. Beide einfach unzertrennlich. Während ich einen Sender suchte rauschte das Radio. Auf einmal erstarrte ich in meiner Bewegung und riss meine Augen weit auf.

"Hilf mir," kam es aus den Lautsprechern.

Lichter flackerten vor meinen Augen und mir erschien ein Bild von einem Mädchen. Ich konnte bis auf die Lichter und das Mädchen nichts mehr sehen, weder die Straße, noch die Landschaft um mich herum. Sofort trat ich auf die Bremse und merkte, wie das Auto versucht auszubrechen. Ich schaffte es gerade so, die Kontrolle über das Fahrzeug zu behalten und kam letztendlich etwas schräg zum Gegenverkehr zum stehen. Auf einmal verspürte ich einen unerträglichen Schmerz in meinem Kopf. Ich nahm einen hohen schmerzhaften Ton war. Ich hielt mir meine Hände vor die Ohren, in der Hoffnung, den Ton abstumpfen zu können, doch es funktionierte nicht. Ich schnallte mich ab und stieg aus.

Das Geräusch wurde immer schlimmer, dann hörte ich immer wieder die Worte "Hilf mir". Auf einmal ertönten Schreie. Ich bekam Gänsehaut. Dann wurde um mich herum alles schwarz und ich viel zu Boden.

Nummer 013 (StrangerThings FF)Where stories live. Discover now