Kapitel 6

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Mein Blick viel direkt auf die Innenseite meines linken Handgelenkes. Ich zog meine Armbanduhr aus und strich vorsichtig über meine, mit schwarzer Tinte geschriebene, Nummer: 013.

Sie hatte auch eins.

Im selben Moment sah ich mich und elf weitere Kinder in einer Reihe stehen. Ein älterer Mann stand vor uns und wir grüßten ihn mit den Worten:"Guten Morgen Papa."

Papa? Das war nicht mein Vater. Aber warum habe ich ihn dann Papa genannt? Ich hielt kurz inne um meine Gedanken zu sortieren. Den restlichen Nachmittag verbrachte ich damit, mein Notizbuch nach Hinweisen durchzublättern.

Ein Klopfen an meiner Tür schreckte mich auf.

"Thes. Kann ich rein kommen?", hörte ich Dustin.

"Äh, warte...ich...", schnell nahm ich meine Skizzen und mein Notizbuch und schmiss es in die Nachttischschublade.

Gerade als ich die Schublade hastig geschlossen hatte ging die Tür auf.

"Wieso fragst du überhaupt, wenn du sowieso einfach reinkommst?"

Er ging nicht darauf ein sondern meinte, dass jemand am Telefon für mich sei. Ich legte mein Kopf schief und blickte ihn fragend an. Dann ging ich an ihm vorbei ins Wohnzimmer, wo unser Telefon stand. Ich nahm den Hörer, welcher auf dem Tisch lag in die Hand und hielt ihn mir ans Ohr.

"Hallo?"

"Thes?"

"Jonathan?"

"Ja, hey, ich hab mir gerade mal das neue Thema in Chemie angeschaut und wollte Fragen, ob du es mir erklären könntest?"

"Klar. Wann soll ich vorbei kommen?"

"Würde es etwa um 5 Uhr gehen?"

Ich schaute auf die Uhr. Das wäre in einer halben Stunde.

"Klar, kann ich machen."

"Okay perfekt, dann bis gleich."

"Bis gleich," ich legte auf, "Mum! Ich kann heute nicht mitessen! Ich muss noch einmal zu den Byers!"

"Okay Schatz, musste du auf Will aufpassen?"

Im nächsten Moment hörte ich hinter mir, im Flur, eilige Schritte.

"Wenn du auf Will aufpasst, kann ich dann mit?"

"Ich passe nicht auf Will auf," sagte ich zu Dustin gewannt. Dann wiederholte ich mich in einem lauteren Ton zu meiner Mum, "Ich passe nicht auf Will auf. Ich habe Jonathan versprochen ihm bei Chemie zu helfen."

"Kann ich trotzdem mit?", flüsterte Dustin.

"Dann bleib mehr Pasta für Dusti und mich übrig. Nicht wahr Dustin?", rief unsere Mum aus der Küche.

Er schaute mich hilfesuchend an und formte mit seinem Mund etwas wie "Nimm mich mit." Ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen.

"Nicht wahr Dusti?", kam es wieder aus der Küche.

"Ich...äh...Will wollte eigentlich, dass ich nochmal vorbei komme. Wir wollten was wegen morgen besprechen."

"Oh..."

Ich verschränkte meine Arme, legte meine linke Hand an meine Stirn und schüttelte langsam den Kopf. Dabei rutsche mein Pullover an meinem linken Arm runter.

"Seit ihr wenigstens heute Abend wieder da?"

Dustin schaute mich fragen an und ich zuckte nur mit den Schultern.

"Je nachdem wie lange Jonathan und ich benötigen."

"Okay. Dann nehmt doch wenigstens etwas Pasta mit, ja?"

"Machen wir!"

"Gut. Ich bereite dann alles vor."

Ich ging an Dustin vorbei den Flur entlang und lachte noch einmal kurz auf. Dann verschwand ich in meinem Zimmer. Bevor ich die Tür schloss, rief ich Dustin zu, dass wir in zehn Minuten fahren würden. Darauf hin hörte ich, wie er ebenfalls den Flur entlang, in sein Zimmer, welches gegenüber von meinem lag, lief und eilig seine Sachen packte. Nachdem meine Tür ins Schloss viel, zog ich eine lockere blaue Jeans und einen beigen "Jekyll Island Georgia"- Pullover an sowie meine schwarzen Converse. Meine Haare steckte ich schnell mit einer Haarklammer fest und mit meiner Armbanduhr versteckte ich wieder mein schwarzes Tattoo. Dann schnappte ich mir meinen Rucksack, welcher immer noch dort lag, wo ich ihn heute Mittag hingeschmissen hatte und verließ mein Zimmer.

"Dustin?"

In der nächsten Sekunde stand er mit seinem gepackten Rucksack vor mir.

"Wir können," sagte er und lächelte.

Wir gingen den Flur entlang, am Wohnzimmer vorbei und blieben vor der Kücheninsel stehen, welche sich neben der Eingangstür von unserem Haus befand. Dort stand schon die ein Topf Pasta bereit, welchen wir mitnehmen sollten.

"Dann wünsche ich euch zwei ganz viel Spaß," sagte unsere Mum und kam um die Kücheninsel herum, um jeden von uns zum Abschied zu umarmen. Ich schnappte mir einen Topflappen und den Topf voller Pasta. Dann verließen Dustin und ich das Haus.

Als wir ins Auto stiegen, reichte ich ihm beides und fuhr los. Dustin schaltete sofort wieder seinen Radiosender ein und ich konnte mir die ganze Fahrt über anhören, welche Ziele Albert Einstein verfolgt hatte und was ihn so besonders machte.

Nummer 013 (StrangerThings FF)Where stories live. Discover now