Kapitel 1

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Ich schreckte auf. Mein Herz schlug wie verrückt und ich atmete unkontrolliert. Es dauerte eine Zeit, bis ich mich beruhigt hatte und mich wieder orientieren konnte. Ich befand mich in meinem Zimmer, genauer in meinem Bett. Ich streckte meinen rechten Arm aus und schaltete meine Nachtischlampe an. Dann richtete ich mich auf und schaute mich um.

Mein weißes Bett stand waagerecht zur Zimmertür, an der Wand. Mir fiel direkt die weiß gestrichenen Holzpaneelen, welche sich über die hellblaue Tapete erstrecken, auf. Dann mein schmales Fenster, welches sich etwas weiter über meinem Bett befindet. Die blickdichten, kurzen weißen Vorhänge hatte ich, wie immer, vor dem Schlafen gehen zu gezogen. Ich sah meinen Schreibtisch, meinen Kleiderschrank und mein Bücherregal, sowie einige kleinere Schränke, in welchen ich unter anderem meine Kassetten, Bücher, Schreibmaterial und einiges mehr, verstaut habe. Mein Blick wanderte weiter, zu meinem etwas größerem Fenster. Auch bei diesem waren die Vorhänge zu gezogen.

Ich atmete tief aus, drehte mich zu meinem Nachttisch und öffnete die Schublade, um mein Notizbuch und einen Stift rauszuholen. Sofort klappte ich mein Buch auf und blätterte zur nächst leeren Seite. Ich schrieb das Datum von heute in die obere rechte Ecke des Blattes und fing an meinen Traum so detailliert wie möglich zu dokumentieren.

Als ich fertig war, packte ich das Notizbuch sowie den Stift wieder weg, schaltete das Licht aus und legte mich wieder hin. Doch sobald ich meine Augen schloss, fand ich mich wieder im blutverschmierten und mit leblosen Körpern gefülltem Korridor wieder.

Ich öffnete meine Augen, schaltete das Licht an und stand auf. Ich ging zu meinem Schreibtisch und ließ mich auf den Stuhl, welcher davor stand, nieder. Dann schnappte ich mir Papier und meinen Bleistift und skizzierte den Korridor. Ich versuchte jedes kleine Detail in meinen Zeichnungen zu erfassen.

Der Ort kam mir bekannt vor. Ich weiß nur noch nicht woher.

-

"Thes," es klopfte an meiner Zimmertür, "Thes aufstehen, wir müssen zur Schule."

Ich schrak auf und merkte, dass ich immer noch an meinem Schreibtisch saß. Ich rieb mir über die Stirn und versuchte zu mir zu kommen, da klopfte es erneut.

"Thes?"

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und mein Bruder stand in meinem Zimmer.

"Scheiße Thes, was machst du am Schreibtisch? Wir müssen los!"

"Warum fährst du nicht mit deinem Fahrrad?", grummelte ich vor mich hin.

"Hast du mal raus geschaut? Es hagelt. So kann ich nicht fahren. Mike, Lucas und Will werden ebenfalls gebracht."

"Okay Dustin, gib mir 15 Minuten, dann können wir los."

"5," sagte er und verließ das Zimmer.

Ich seufzte, dann stand ich auf, verließ mein Zimmer und ging einen Raum weiter ins Badezimmer.

Als ich im Bad fertig war, ging ich zu meinem Kleiderschrank und schnappte mir eine etwas lockere grau Jeans an und zog ein weiß-dunkelgrau gestreiftes Sweatshirt drüber. Den unteren Teil des Shirts steckte ich mir in die Hose und zog einen schwarzen Gürtel an. Meine braunen Haare ließ ich offen, da ich keine Zeit mehr für irgendeine Frisur hatte. Dennoch packte ich in meine Schultasche schnell noch eine Bürste, ein Haargummi und eine Haarklammer ein. Vielleicht würde ich ja in der Pause dafür Zeit finden. Ich schaute mich kurz im Spiegel an und rückte meine Kette zurecht, als auch schon Dustin räuspernd in meiner Tür stand.

"Können wir dann?"

Ich warf mir meinen Rucksack über, band meine schwarzen Converse und verabschiedete mich kurz von meiner Mum. Als ich die Haustür öffnete traf mich ein Schlag. Jetzt weiß ich zumindest was Dustin meinte. Draußen ging regelrecht die Welt unter. Wir verließen das Haus und machten uns auf dem Weg zum Auto. Zum Glück war der Weg zum Auto, welches unter einem Carport stand, überdacht. Ich öffnete das Auto und wir stiegen ein und fuhren los zur Schule.

-

Es dauerte keine 10 Minuten, da standen wir auch schon auf dem Parkplatz der Hawkins High. Gleichzeitig hörte der Hagelschauer auf.

"Soll ich dich noch zur Middle School fahren oder läufst du bei dem Wetter die Strecke?!

"Danke Thes, aber ich laufe... oh hey, da ist Mike. Mike!", er öffnete die Autotür, verabschiedete sich schnell von mir und knallte diese auch schon zu. Ich sah ihm noch kurz hinter her, als ich mich dann entschloss ebenfalls auszusteigen.

Im selben Moment sah ich schon Nancy winken. Ich schloss das Auto ab und ging schnellen Schrittes zu ihr und wir umarmten uns.

"Hey, schön dich zu sehen. Du solltest Dustin wohl auch fahren hm?"

"Ja richtig, er stand schon ganz aufgeregt in meinem Zimmer und hatte wohl Angst, dass er noch die Schule verpasst."

Wir lachten und begaben uns in das Gebäude der Hawkins High.





Nummer 013 (StrangerThings FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt