Acht

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Heute schon einen Tag früher, weil ich morgen keine Zeit habe. Viel Spaß beim Lesen!!

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Tag: 1073; Stunde: 13

Er macht sie wütend und sie fragt sich, ob er es absichtlich tut. In den letzten Tagen hatte sie alles analysiert, von seiner Art, wie er sie ansah, über den Tonfall seiner Stimme bis hin zu seiner Körpersprache. Sie hatte nach Anhaltspunkten gesucht, um herauszufinden, was er fühlte oder dachte, aber er gab ihr keine Hinweise, die sie für bare Münze nehmen konnte. Sie fängt bereits an zu glauben, dass der zufällige Moment in der Küche nur eine einmalige Sache gewesen war, ein einfacher Aussetzer des Verstandes, und dass sie die ganze Sache vielleicht vergessen sollte.

Aber das kann sie nicht. Sie war schon oft geküsst worden, aber sie kann keine Erinnerung an ein Gefühl finden, das dem entspricht, das sie mit ihm erlebt hatte. Sie ist sich nicht sicher, ob es daran liegt, wie er sie geküsst hatte, oder ob es einfach daran liegt, wer er ist – wer sie ist. Es hat etwas sehr Falsches an sich, aber es ist trotzdem aufregend, und es gefällt ihr. Malfoy ist ein Rätsel, und sie hat keine Ahnung, ob es daran liegt, dass er gerne rätselhaft ist, dass er nichts mit ihr zu tun haben will oder ob er das nur benutzt, um sie zu ärgern. Alle drei Möglichkeiten sind wahrscheinlich.

Das Komische an diesen seltenen Situationen, in denen sich zwei Menschen gegenseitig den Weg versperren und dann versuchen, einander auszuweichen, indem sie in dieselbe Richtung gehen, ist, dass man genau weiß, was passiert, aber nicht aufhören kann. Hermine weiß, als sie nach rechts geht, dass er das auch tun wird, und sie weiß, dass er danach nach links gehen wird, aber sie selbst geht trotzdem nach links. Sie wiederholen die Prozedur noch einmal, bevor er stehen bleibt und auf sie herabblickt, und Hermine – die inzwischen glaubt, dass er alles macht, um sie zu ärgern - bleibt stehen und blickt wieder zu ihm hoch.

„Muss ich dich etwa selbst bewegen?"

„Du könntest dich genauso gut selbst bewegen, mich vorbeilassen und dann deinen Weg fortsetzen."

„Bist du immer so kindisch?"

„Glaubst du, die Welt muss sich immer nach dir richten?", schnauzt sie zurück.

„Lächerlich", murmelt er leise, legt eine Hand auf ihre Hüfte und schiebt sie zur Seite, während er nach vorne geht.

Sie blickt ihn an und zieht seine Hand weg, und vielleicht hält sie seine Hand ein paar Sekunden länger fest als nötig, aber er zieht sie auch nicht zurück. Sie macht sich auf den Weg zu ihrer Teetasse, während ihre Sinne damit beschäftigt sind, seinen Standort hinter ihr aufzuspüren, aber die Hintertür klickt und dann ist sie allein.

Tag: 1079; Stunde: 10

„Oh, Gott", haucht sie, seine Lippen auf ihrem Hals. Er bewegt sich zu der Stelle zurück, an der ihr die Worte entglitten sind, saugt fester und knabbert sanft mit seinen Zähnen daran.

Es war eine Woche her, dass sie sich zum ersten Mal geküsst hatten, und als er sich von der Badezimmertür umdrehte und gegen sie stieß, konnte sie ihre Reaktion nicht mehr kontrollieren. Seit letzter Woche war sie ein Nervenbündel, das darauf wartete, dass etwas passierte, aber nichts ist passiert. Und so wie er sie jetzt küsst, und zwar überall, glaubt sie, dass er vielleicht nicht das Interesse verloren hat, sondern nur darauf gewartet hat. Darauf, dass sie dieses Mal den ersten Schritt macht.

Die Gefühle, die er in ihr auslöst, sind fast zu viel für sie. Sie hat sich noch nie so unkontrolliert und von einem anderen Menschen eingenommen gefühlt, nur weil sie sich küssten und ihr wird davon fast schwindelig.

The Fallout deutschWhere stories live. Discover now