Sieben

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Tag: 1001; Stunde: 16

Hermine ist schon seit mehreren Tagen hier. Einige Tage und dann noch einige mehr. Sie erinnert sich, wie sie am Grimmauld Place angekommen ist, nachdem sie dreißig Sekunden lang benommen und verzweifelt durch den Vorgarten des Sicherheitshauses gewandert war. Das Haus ist fast leer gewesen, mit Ausnahme von Moody und zwei Auroren, die die Treppe hinuntergerannt sind, als sie durch das Wohnzimmer gestürmt ist. Moody hatte ihr etwas in die Hand gedrückt, und sie hatte gerade noch genug Zeit gehabt, dankbar darüber zu sein, dass ihr Zauberstab in ihrem Haar steckte, bevor der Wahnsinn ausgebrochen ist.Sie erinnert sich, dass sie sich zurückziehen musste, als die Todesser näher kamen, aber sie hatte sich nicht beirren lassen. Die Luft war sauber und klar, und sie konnte sehen und denken und sich sicher sein. Es war Ginny gewesen, die die Münze aktiviert hatte, und ihre Dringlichkeit hatte sich in der Hitze gezeigt, die sie verursacht hatte, denn sie waren zahlenmäßig weit unterlegen gewesen, bis der Ruf nach Verstärkung kam.

Es war hektisch gewesen, Schreie prallten von den Wänden ab, und Zaubersprüche verfehlten ihr Ziel öfter als sie es trafen. Hermine glaubt nicht, dass sie schon länger als eine Stunde hier gewesen war, als sie um eine Ecke gebogen war und sich betäubt wiedergefunden hatte. Sie hatte nicht das Glück gehabt, aufzublicken und ein entschuldigendes Gesicht zu sehen, stattdessen hatten sie triumphierende Augen durch eine Knochenmaske hindurch gegrüßt, und sie war vor Unbeweglichkeit und der Kälte ihres Grauens erstarrt.

Da waren Mauern gewesen und unangenehme Körperhaltungen; gedämpfte Stimmen, die mit unzusammenhängendem Lärm auf ihr Trommelfell getroffen waren, und dann der blendende Schmerz eines Cruciatus, bevor alles schwarz geworden war.

Als sie aufgewacht war, hatte sie sich in einer Zelle wieder gefunden, klein und steinern, die Gitterstäbe uneben und eng. Sie hatte Tage damit verbracht, darauf zu warten, dass sie zurückkamen, um sie zu holen und zu Voldemort zu bringen, oder um die Dinge zu tun, die sie in den Horrorgeschichten der Gefangenen gehört hatte. Noch länger hatte sie auf ihre Freunde gewartet. Aber es kam niemand.

Tag: 1002; Stunde: 1

Gleich zu Beginn hatte es einen üblen Geruch gegeben. Wie Fäkalien und Fäulnis, und sie hatte bei jedem Atemzug durch den Gestank würgen müssen. Aber sie hatte sich daran gewöhnt, was bedauerlich ist. Der Gestank hatte ihr den Appetit verdorben, und jetzt ist alles, woran sie denken kann, essen zu wollen. Es ist ihr egal, ob es etwas ist, das sie hasst, wie Hackbraten, denn Hermine glaubt, dass sie jetzt sogar einen Menschen essen könnte. Sie könnte die Augen schließen und ihresgleichen verspeisen, denn so einen Hunger hatte sie noch nie erlebt. Ihr Magen ist wie verknotet, fühlt sich hart an und weckt sie mit Schmerzen.

Ihr Durst ist anders, aber genauso unerträglich. Ihre Lippen sind blutig aufgesprungen, ihr Speichel träge und wenig hilfreich, und ihr Mund ist ausgetrocknet, als wäre er all die Tage in der Sonne gebacken worden. Sogar die Wände ihrer Kehle fühlen sich wie Sandpapier an, und alles, was sie schmeckt, ist Staub und Schmutz auf ihrem Gaumen. Die Dunkelheit ist konstant und verschlingt sie. Alles, was sie hat, sind ihre Gedanken, und manchmal stellt sie fest, dass diese immer irrationaler werden. Sie denkt über Glauben und Religion nach und fragt sich, ob sie bereits tot ist und auf etwas aus dem großen Unbekannten wartet, das die Menschen ihr ganzes Leben lang zu ergründen versuchen. Es könnte die Hölle sein; sie hier, mit Schmerzen, in der Dunkelheit, für immer allein. Wer sie ist, was sie getan hat, alles, was sie weiß, ist hier nicht mehr von Bedeutung.

Sie ist sich sicher, dass sie hier sterben wird, und sie hat ständig Angst. Doch dann wiederrum doch nicht, weil sie weiß, dass man sie das glauben machen wollte. Sie war immer stärker gewesen, als sie dachten. Immer, und immer, und immer.

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