Fünf

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Tag: 720; Stunde: 2

Hermine wird für die einfachen Missionen ausgewählt und sie nimmt es mit sowohl Genervtheit, als auch Erleichterung wahr. Sie weiß auch, dass es etwas mit Malfoy zu tun hat, da sie erfahren hat, dass er die meisten Entscheidungen für die Missionen entwirft. Da sie dieses Wissen besitzt, nimmt sie an, dass er sie wahrscheinlich nicht einmal in einer einzigen Mission einsetzen würde, wenn sie nicht einigen der besten ihrer Leute, einige Pausen gönnen müssten.

Es ist nicht so, dass sie sich nicht verbessert hätte, denn das hatte sie. Am Anfang war es extrem schwer gewesen. Wenn nur sie und ein paar andere gegen eine kleine Gruppe kämpften, kam sie sehr gut mit der Situation klar. Ihr Wissen über Magie war riesig, sie bewegte sich schnell genug und sie war außerdem immer mutig.

Es waren die großen Schlachten, die sie zu Fall brachten. Wenn die Luft schwer war durch Magie und den Rauch der Zauberstäbe und wenn sie keine klare Sicht bekam oder nicht wusste, wer auf welcher Seite stand, dann wurde sie unsicher. Dann war Verwirrung und Panik in der Luft und in ihr und ihr Verstand zerbröckelte und ließ sie die Fassung verlieren. Sie war darauf nicht stolz, aber sie gibt zu, dass das ein Problem darstellt. Es gab Verbesserung, aber sie war noch nicht an einem Punkt angelangt, an dem sie kein Risiko mehr für sich selbst oder die Menschen um sie herum darstellt.

Also bekommt sie jetzt die kleineren Jobs. Was ihr gut tut, denn sie ist immer noch involviert und leistet ihren Beitrag und sie macht das, was sie macht gut. Sie ist mehr als jeder andere verärgert über sich selbst, weil sie nicht so gut ist, wie sie sein möchte, aber zumindest tut sie, was sie kann.

Tag: 728; Stunde: 4

Etwas streift ihr Seite, dass vor ein paar Sekunden noch nicht dort war und als sie sich bewegt, um sich von der Person zu entfernen, folgt sie ihr. Malfoy sieht sie nicht an, als sie ihm ihre Aufmerksamkeit zuwendet und sie kann kaum mehr als seine Nase und seinen Mund unter der Kapuze des Sweatshirts erkennen, aber sie weiß trotzdem, dass es er ist.

Sie öffnet ihrem Mund um zu fragen, warum er ihr anscheinend auf ihrem Rückweg durch Muggel England folgt, aber er nickt mit dem Kopf zur Seite und drückt sich gegen sie, als er abbiegt. Sie ist verwirrt, biegt aber mit ihm ab, als sie eine kleinere Seitenstraße hinunter und dann in eine Gasse gehen. Malfoy hält inne, als sie weit genug von neugierigen Blicken entfernt sind und zieht einen großen Manila-Umschlag aus seiner mit einem Reisverschluss verschlossenen Jacke. Er nickt ihr zu und schaut sich nochmals um, bevor seine Augen wieder auf ihr landen.

Hermine spielt nervös mit den Ecken des Umschlags. „Was ist die eine Sache, die du vom Leben willst?"

Er runzelt die Stirn, aber sie ist der Meinung, er hat gewusst, dass sie ihn etwas fragen würde, um sicherzugehen, dass es wirklich er ist. Die Frage ist vielleicht nicht die Richtige gewesen, wenn man bedenkt, wie er seinen Kiefer anspannt, aber er antwortet ihr trotzdem. „Absolute Macht und Kraft."

Sie nickt, zieht den Umschlag heraus und gibt ihm ihre Antwort. „Ich auch."

Seine Augen huschen von ihrer Hand und dem Umschlag darin nach oben zu ihren und sie hofft, dass er weiß, dass das hier einer Entschuldigung für dieses Gespräch am nächsten kommt. Er nimmt den Umschlag entgegen und hält ihr seinen hin, den sie nach einem Moment annimmt. Sie steckt ihn ein und räuspert sich, um das Schweigen durch die undefinierbaren Gefühle zwischen ihnen zu brechen. Seine Augen ruhen immer noch auf ihren und sie muss ihren Blick abwenden, um einen Anschein von Normalität wiederherzustellen.

Er ist der Erste, der weggeht und sie folgt ihm aus der Gasse nach draußen. Sie gehen ohne ein Wort den ganzen Weg zurück zu dem kleinen Gebäude, das als Eingang zur Zauberwelt dient und obwohl es am Anfang des Rückweges unangenehm zwischen ihnen ist, vergisst sie nach ein paar Minuten, dass es das sein sollte.

The Fallout deutschWhere stories live. Discover now