Kapitel 45

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,,Also, was willst du wissen?", fragt Troy, nachdem der Kellner da war und unsere Bestellung aufgenommen hat.

,,Wie heißt du komplett?", frage ich und bekomme daraufhin ein verwunderten Blick von Troy zu geworfen.

,,Du weiß nicht wie ich heiße? Hat dir das deine Mum nie erzählt?"

,,Ich weiß das du Troy heißt. Aber hast du noch unseren Nachnamen?", frage ich konkreter.

,,Ich heiße Troy Tomlinson."

Nachdem er sagte, dass er noch unseren Nachnamen hat, schleicht sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen.

,,Wieso hast du ihn nicht geändert?", frage ich weiter nach.

,,Ich wollte ihn nie ändern. Weil ich euch von herzen alle Liebe und ich hoffe, noch immer ein Teil von euch zu sein."

,,Ein Teil von uns", murmle ich vor mich hin.

,,Willst du das auch? das ich ein Teil von euch bin?", fragt er vorsichtig.

Kurz atme ich durch , bevor ich ihn ehrlich ansehe.

,,Ich denke, wärst du damals nicht gegangen, wäre einiges nicht so passiert, wie es ist. Wir sind durch viel Scheiße gegangen und ich bin der festen Überzeugung, mit dir an unserer Seite, wäre das nicht passiert. Aber du bist damals gegangen und hast dich erst jetzt wieder gemeldet. Wir haben gelernt ohne dich aufzuwachsen und ohne dich weiter zu leben. Nach 16 Jahren muss man das, glaube ich zumindest, irgendwann wieder", gestehe ich ehrlich.

Verständnisvoll, aber traurig, nickt Troy und sieht kurz auf den Boden.

,,Irgendwo hoffe ich es trotzdem, auch wenn ich dich gerne über alles hassen möchte. Ich erhoffe es mir trotzdem, den Vater zu haben, den ich hätte haben können", erkläre ich und Troys Augen werden im nächsten Moment größer.

,,Den kannst du haben", entgegnet mir Troy hoffnungsvoll.

Ich nicke und lächle kurz.

,,Ja, vielleicht kann ich das noch."

Das Gespräch ist jetzt um einiges lockerer und ich fühle mich deutlich wohler.

,,Hattest du, während du weg warst, eine neue Familie irgendwo?", frage ich, während unser Frühstück gerade ankommt.

,,Nein, ich hatte auch keine Frau in dieser Zeit. Ich konnte das einfach nicht, weißt du? Wie willst du eine Beziehung mit jemanden eingehen, wenn du noch an einer anderen Person hängst", erzählt er und trinkt ein Schluck von seinem Tee.

,,Du hängst noch an meiner Mum?", versuche ich festzustellen.

Beschämt nickt er und mir verschlagt es in dem Moment die Sprache.

,,Liebst du sie noch?", gehe ich weiter auf das Thema ein.

,,Und wie ich deine Mutter liebe."

Ein wenig geschockt darüber, sehe ich ihn unglaubwürdig an.

,,Was? Ist das so komisch?", stammelt er vor sich hin.

,,Ähm, Nein. Ist halt irgendwie ungewohnt so nach 16 Jahren jemanden noch so zu lieben", erkläre ich schulterzuckend.

,,Ich schätze sogar, dass die Liebe zu ihr, in der Zeit in der ich weg war, noch stärker geworden ist. Weil mir bewusst geworden ist, wie sehr ich sie brauche an meiner Seite."

,,Wenn du sie gebraucht hast, wieso bist du zumindest nicht wieder gekommen oder uns besuchen gekommen?", frage ich.

,,Ich denke, ich war einfach zu stur dafür. Du weißt gar nicht, wie oft ich vor hatte, einfach wieder zu euch zu gehen. Aber irgendwie hab ich mich immer selbst dabei aufgehalten. Sozusagen stande ich mir selbst im Weg", antwortet er und sieht mich ehrlich an.

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒕 𝒎𝒆 𝒈𝒐Where stories live. Discover now