Kapitel 2

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Ich will diese scheiß Gruppentherapie nicht...

Es fällt mir schon schwer mit meiner Therapeutin über meine Vergangenheit zu sprechen und jetzt muss ich das mit wild fremden Personen tun?

Den ganzen Tag geht mir nichts anderes durch den Kopf.
Obwohl ich echt besseres zu tun habe, als mir über sowas den Kopf zu zerbrechen.
Zum Beispiel mit Lottie reden, aber da scheitert es schon.

Denn ich weiß immer noch nicht über was.

Seitdem ich von der Therapiestunde zurückgekommen bin, habe ich nichts anderes getan, als im Bett zu liegen und Musik zu hören.

Ich hab auch mit niemanden gesprochen, obwohl ich das Gefühl habe, dass ich darüber reden muss.

Denn ich hab kein Plan, ob das alles so eine gute Idee ist.
Einfach mal reden, ohne dabei anders behandelt zu werden oder so.

Einfach mal so tun, als wäre alles normal, was hier gerade geschieht.

Denn das ist es doch, oder nicht?

Das ist der Lauf des Lebens und ich denke, jeder Weg ist für einen bestimmt worden und mein Weg ist wohl dazu da, mir weh zu tun.

Egal ob ich es verdient habe oder nicht.

Es ist nunmal so.

Ein Klopfen an meiner Tür holt mich zurück in die Realität.

,,Ja?"

Die Tür geht langsam auf und meine beiden kleinen Geschwister, strecken ihre Köpfe durch die Tür.

,,Lou? Schau mal, was wir hier haben", sagt Phoebe und beide laufen mit einem Teller auf mich zu.

Grinsend strecken sie mir den Teller entgegen.

Darauf befindet sich 2 Brotscheiben mit Marmelade und Gurkenscheiben geformt als Herzen und Sterne.

Schmunzelnd sehe ich Beide an.

,,Habt ihr das gemacht?"

,,Jap! Sogar ganz alleine ohne Mum", gibt Daisy stolz von sich und Beide setzen sich neben mich aufs Bett.

,,Vielen Dank ihr Zwei, aber das hättet ihr nicht tun müssen", bedanke ich mich.

,,Aber du bist nicht runtergekommen zum Essen, also dachten wir uns, wir bringen es zu dir."

,,Du musst ja was essen", fährt Daisy fort.

,,Ja, du bist eh schon so dünn", fügt Phoebe hinzu.

,,Danke."

,,Wollt ihr hier bleiben?", frage ich und beiße ein Stück vom Brot ab.

,,Nein, die Zwei dürfen jetzt runter gehen und ihren Film weiter schauen", unterbricht uns unsere Mutter, welche angelehnt an der Tür steht und uns grinsend beobachtet.

,,Ohja!", ruft Daisy und schneller als ich schauen kann, sind Beide aus meinem Zimmer verschwunden.

Meine Mum kommt ins Zimmer und schließt leise die Tür, bevor sie sich dann zu mir aufs Bett setzt.

,,Alles in Ordnung, mein Schatz?", fragt sie besorgt.

,,Alles in Ordnung, Mum."

,,Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst", versichert sie mir.

,,Ich weiß, Mum."

,,Wie war die Therapiestunde? Du bist so schnell ins Zimmer verschwunden und hast nicht mal Hallo gesagt.
Ist irgendetwas vorgefallen?"

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒕 𝒎𝒆 𝒈𝒐Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt