Kapitel 43

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,,Nein bist du nicht", sage ich ihn einem scherzhaften Unterton.

Hilflos sehe ich zu meiner Mum. In der Hoffnung, dass sie das ganze auflöst und sagt, dass es ein schlechter Scherz war.

Aber das tut sie nicht.

Sie sieht mich stattdessen nur besorgt an.

Das kann nicht wahr sein.

Ich hab keinen Vater. Er ist damals gegangen, als ich 4 Jahre alt war.

Ich spüre wie Harrys Griff um meine Hüfte stärker wird und er versucht mich festzuhalten, während ich kurz davor bin, um zufallen.

,,Das kann nicht wahr sein", murmle ich und sehe zu dem Mann mit glasigen Augen.

,,Sie lügen!", sage ich und spüre eine Träne, die meine Wange hinunter kullert.

,,Louis, bitte. Ich lüge nicht", entgegnet er und kommt näher zu mir.

Harry stellt sich sofort zwischen uns beiden und sieht ihn streng an.

,,Lass mich zu meinem Sohn", sagt er zu Harry. Der aber, zieht mich hinter ihn und kommt dem Mann nah.

,,Lassen Sie ihn bitte", spricht Harry in einem ernsten Unterton, dass es schon mir Gänsehaut zubereitet.

Der Mann tritt sofort einen Schritt zurück und versucht mich mit seinen Augen zu fixieren.

,,Ich glaube, ich geh mal raus", erwidere ich kurz und renne aus dem Zimmer heraus.

Ich laufe den Flur entlang und bleibe am Ende stehen. Dort atme ich erstmal durch und versuche mich zu ordnen.

Das kann einfach nicht wahr sein.

Ich will nicht, dass es wahr ist.

16 Jahre lang hat er sich nicht bei mir gemeldet, verdammte 16 Jahre lang, habe ich alles ohne ihn gemacht.

Meine Mum hat vier Kinder groß gezogen und er hat sich kein einziges Mal gemeldet und jetzt kommt er einfach ins Krankenhaus zu meiner Mum und will das ich ihn als Vater sehe.

Ich spüre wie eine Hand meine Schultern streift und drehe mich darauf ruckartig um.

,,Schhhhhhh", beruhigt mich Harry und umarmt mich von hinten.

,,Alles gut, ich bins Lou."

Gleich drauf lehne ich mich in seine Arme und versuche mich dabei ein wenig zu beruhigen.

,,Ich will nicht, dass er mein Vater ist Harry", flehe ich ihn an.

Harry dreht mich um zu ihm und wischt mir meine Tränen weg.

,,Louuu", flüstert er fast schon und nimmt mich in den Arm.

Fest klammere ich mich an ihn und versuche, während er mich hält, runter zu kommen.

Nach einer Weile löse ich mich langsam von Harry und sehe ihn mit geschwollenen, roten Augen an.

,,Ich hab keinen Vater Harry. Er ist gegangen, als ich vier Jahre alt war und das Einzige, was er mir hinterlassen hat, ist ein Brief."

,,Einen Brief? Um was ging es da denn?", fragt Harry neugierig.

,,Weiß ich nicht", sage ich schulterzuckend.

,,Du hast ihn dir noch nie durchgelesen?"

Ich schüttle den Kopf.

,,Naja, also ich hab es versucht. Bin dann aber immer wieder in Tränen ausgebrochen", erkläre ich ihm.

,,Ich verstehe, aber denkst du nicht, dass er dir vielleicht dort mitgeteilt hat, wieso er gegangen ist?", entgegnet mir Harry.

,,Ich weiß es nicht Harry, da ich es nie geschafft habe ihn ganz zu lesen. Das letzte Mal, als ich es versucht habe, war an meinem 18. Geburtstag", erzähle ich ihm.

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒕 𝒎𝒆 𝒈𝒐Where stories live. Discover now