Kapitel 35

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Mein Herz pocht.
Aber nicht weil ich aufgeregt bin, sondern weil ich Angst habe, was mich erwartet.

Ich habe Angst davor sie zu sehen.

Langsam betrete ich das Zimmer und schließe die Tür hinter mir.

Ich schaue um die Ecke und dort liegt sie.

Komplett blass im Gesicht mit dunklen Schatten unter den Augen und verstruppelten Haaren.

Sie sieht schwach aus, sehr schwach.

Teilweise kommt mir der Gedanke in den Sinn, dass sie gar nicht wirklich richtig Atmen.

Als würde sie unregelmäßig ein und aus atmen.

Ängstlich trete ich näher an ihr Bett heran und sehe sie an.

Beim nächsten Schritt knackt der Fußboden und Mum richtet ihre Aufmerksamkeit auf mich.

,,Lou?", fragt sie leise und mit kratziger Stimme.

Ich spüre, wie mir bei ihrem Anblick, Wasser in die Augen steigt.

,,Mum?", flüstere ich fast schon mit zitternder Stimme.

Eine Träne kullert über meine Wangen, während ich an ihr Bett heran trete und sie besser sehen kann.

,,Oh Gott, Mum", sage ich sprachlos.

,,Nein, Louis. Weine bitte nicht, es ist alles in Ordnung", versucht sie mich zu beruhigen und greift nach meiner Hand.

Ich nehme ihre kalte Hand in meine beiden Hände und knie mich vor ihr Bett.

,,Scheiße Mum, was ist nur passiert. Wäre ich nur da geblieben", werfe ich mir selbst vor.

,,Nein Schatz, hör auf dir solche Dinge vorzuwerfen. Du kannst dafür nichts und es tut mir so leid, dass ich dir deinen Ausflug mit Harry versaut habe."

,,Mum, dass hast du nicht", widerspreche ich ihr.

Traurig sieht sie zur Seite, während ich sie mit glasigen Augen anschaue.

Es tut weh.

Es tut weh sie so zu sehen, so kraftlos und schwach.

,,Wo wart ihr denn eigentlich?", fragt sie nach einer kurzen Stille und sieht mich mit einem geschwächten Lächeln an.

,,Wir waren in Paris Mum", spreche ich und grinse im nächsten Moment, wenn auch noch mit Tränen in den Augen.

,,In Paris?", sagt sie erstaunt.

,,Ja."

Sie seht mich plötzlich ganz anders an, als würde sie es selbst nicht glauben können, dass Harry mit mir nach Paris gefahren ist.

,,Schatz, dass ist wundervoll", entgegnet sie mir.

,,War es denn auch so schön, wie ich es dir erzählt habe?", fragt sie gleich hinter her.

,,Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie wunderschön es war", sage ich verträumt und kurz lenkt mich mein Gedanke zurück in den Moment, in dem mich Harry küsst.

,,So wie du lächelst, ist wohl einiges tolles in Paris passiert", stellt sie fest und ich nicke.

,,Ja, ich hab die einiges zu erzählen Mum."

Schmunzelnd sieht sie mich an versucht meine Hand ein wenig fester zu drücken, um mir Zuneigung zu zeigen.

,,Ist Harry schon daheim?", fragt sie

,,Nein, er steht vor der Tür. Er wollte das ich erst mit dir alleine spreche", kläre ich sie auf.

,,Er ist wirklich rücksichtsvoll, aber hol ihn doch rein."

𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒍𝒆𝒕 𝒎𝒆 𝒈𝒐Where stories live. Discover now