Next to me║Larry Stylinson Fanfiction

Pain

,,Wird Zeit, dass du mir was vorspielst", sagte Harry leise, nachdem sie sich gelöst hatten und deutete auf das E-Piano, welches an der Wand stand. ,,Harry-", fing Louis an, doch wurde direkt von dem Lockenkopf unterbrochen. ,,Nein, Lou. Kein Aber. Ich weiß, dass du viel besser bist als du immer sagst." Harry lächelte ihn sanft an und zog ihn auf den Hocker vor dem Piano.

Louis seufzte. ,,Ich weiß nicht einmal was ich spielen soll." Harry setzte sich dicht neben ihn und lehnte sich zu ihm. ,,Egal was, ich bin sicher es ist wundervoll", hauchte er ihm ins Ohr und beobachtete mit roten Wangen wie sich eine leichte Gänsehaut in Louis' Nacken ausbreitete. ,,Okay", seufzte Louis und legte seine Hände auf die Tasten.

Es war ein merkwürdiges Gefühl, als die ersten leisen Töne die Stille brachen. Louis spielte allgemein nicht gerne vor anderen Leuten, doch jetzt, vor Harry- er wollte einfach so sehr, dass es ihm gefiel.

Harry konnte nicht anders als ihn von der Seite anzustarren.
Er verlor sich in Louis.
Sein aussehen, dann auch noch das Klavier. Harry wusste nicht was er denken, geschweige denn fühlen sollte, obwohl es ganz klar war, was in eben diesem Moment durch seinen Körper, besser gesagt durch sein Herz floss.

Es war pure Liebe für diesen Jungen.
Es war pure Liebe für Louis.

Harry kannte das Lied nicht. Er vermutete, dass Louis es selber geschrieben hatte und unabhängig von der Tatsache, dass Harry es allein deswegen schon mochte, weil Louis es ihm vorspielte, gefiel es ihm auch noch richtig gut.

Gebannt hing er an Louis' Händen, die sich sanft über die Tasten bewegten. Er beobachtete alles an ihm, während er nicht glauben konnte, wie Louis sowas wundervolles zustande bringen konnte. Es fühlte sich an, als müsste er keine Sekunde über die Töne nachdenken, so als würden seine Hände direkt von seinem Herzen geleitet werden.

Als der letzte Ton verklungen war, sah er Harry unsicher an. Der Lockenkopf allerdings war erstmal sprachlos, also sah er ihn nur sanft an drückte ihm ein kleines Küsschen auf die Schulter. ,,Es war wundervoll Lou", flüsterte er. ,,W-Wirklich? Du fandest es gut?" ,,Ja", lächelte Harry. ,,Du machst das toll, wirklich. Ich weiß nicht wie du das einfach so machen kannst, es- war wirklich schön." Louis sah ihn gerührt an. ,,Dankeschön", nuschelte er mit roten Wangen.

Eine Weile saßen sie noch vor dem Piano, weil Louis darauf bestand Harry ein paar Sachen zu zeigen, sodass sie gemeinsam ein Stück spielen konnten, in denen Harry zwar nur ein paar Töne übernahm, aber es trotzdem schön war etwas gemeinsam zu machen.
Anfangs hatte Harry sich allerdings vehement gewehrt, doch als Louis einfach sanft seine Hand nahm und sie auf den Tasten positionierte ließ er sich darauf ein. Und für das ehrliche Lachen, das Harry bei einem Fehler von sich gab, hätte Louis sowieso alles getan...

Sie entschieden sich, noch ein wenig an Deutsch zu arbeiten, allerdings kuschelten sie sich dafür wieder ins Bett. Harry hatte ein bisschen Bauchweh und sowieso war es im Bett doch viel gemütlicher.

Sie kuschelten sich unter die Decke und fingen an über den fünften Akt und ihre jeweilige Interpretation zu reden. Anfangs teilte Harry viele seiner Gedanken zu dem Missverständnis, was letztendlich zum Tod von Romeo und Julia führte, doch mit der Zeit wurde Harry immer stiller und hörte nur noch Louis zu.

Sein Bauch verkrampfte sich und schmerzte. Er versuchte sich auf Louis' Stimme zu konzentrieren und schlang unterbewusst seinen Arm um den Bauch. ,,Wird's schlimmer?", fragte Louis leise, denn natürlich hatte er bemerkt wie Harry sich verkrampfte und immer mal wieder vor Schmerzen die Augen zukniff.

Leicht nickte Harry. ,,Wegen den Tabletten. Ich- ich hab vorhin nur so wenig gegessen und ich soll sie nicht auf leerem Magen nehmen", sagte er leise. Louis strich ihm sanft über den Arm und stand dann auf. ,,W-Wohin gehst du?", fragte Harry direkt. Ein wenig Angst schwang in seiner Stimme mit. Er wollte nicht allein sein.