Dancing

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Tage und Wochen vergingen, in denen nicht wirklich viel passierte. Harry ging wie immer regelmäßig zur Therapie und fing irgendwann von ganz alleine an, Dr. Jenkins von Louis zu erzählen. Als er dann gefragt wurde, wie sich seine Berührungen anfühlten, nannte Harry eine sieben, was in Anbetracht dessen, dass er oft nichts fühlte, eine enorme Bedeutung hatte und deshalb schmunzelnd von Dr. Jenkins notiert wurde.

Harry ging so oft wie es ihm möglich war in die Schule. Nur an vier Tagen in mehreren Wochen blieb er daheim, weil es einfach eine Unmöglichkeit war, das mitzumachen. Harry wollte die Schule gut machen und deswegen gab er sich Mühe. Er kam dafür allerdings nicht mehr so oft dazu zu malen, aber er hatte nicht das Gefühl es dringend zu brauchen, deswegen war das okay.

In Holmes Chapel wurde es immer kälter, und tatsächlich fielen an einem Novemberwochenende die ersten Schneeflöckchen vom Himmel. Sie blieben allerdings nicht liegen, weswegen Harry nur das nasse Laub beobachtete, als er an einem Freitag auf dem Nachhauseweg aus dem Fenster sah.

,,Wollen wir gemeinsam Deutsch lernen?", brach Louis die angenehme Stille, die seit einiger Zeit zwischen den beiden herrschte. Harry überlegte Kurz. Sie schrieben am Montag die Klausur über das Buch, welches sie seit dem Schuljahresanfang lasen und wenn Harry ehrlich war, brauchte er definitiv noch ein bisschen Hilfe von Louis, der das Thema von Anfang an besser verstand als er. ,,Gerne, ich hab nämlich so gut wie nichts verstanden", lächelte Harry schüchtern. ,,Das bekommen wir schon bis Montag hin", erwiderte Louis sanft.

,,Magst du dann heute Abend zu mir kommen?" Harry wurde etwas nervös. ,,Z-Zu dir?" ,,Ich habe tatsächlich bis morgen früh das Haus für mich, Dan und Mum sind mit den Anderen bei Freunden, es ist also sehr ruhig, aber wenn du lieber bei dir lernen möchtest, dann komm ich gerne rüber."

Harry entspannte sich wieder ein bisschen und strich sich eine Strähne hinters Ohr. ,,Oh, schon gut, wir können zu dir wenn das okay ist", sagte er dann und legte ein leichtes Lächeln auf seine Lippen. Es tat ihm ein bisschen leid, weil er niemals wollen würde, dass Louis denkt, er würde seine Familie nicht mögen, dabei war es ihm einfach ein wenig zu viel, von so vielen, fast fremden, Menschen umgeben zu sein.

Als sie bei den Tomlinson's auf der Einfahrt ankamen verabschiedete Harry sich mit einer langen Umarmung von Louis und ging dann die paar Meter über die Straße bis zu sich nach Hause. Da es Freitag war, waren Robin und Gemma schon Mittags wieder Zuhause, sodass sie gemeinsam essen konnten.

Harry war früher fertig und legte sich deshalb noch ein wenig auf die Couch, während seine Familie zu Ende aß und dann den Tisch abräumte, damit sie noch was spielen konnten. Harry war zwar erschöpft, aber nicht so, dass er unbedingt schlafen musste, also stimmte er der Idee zu und saß nach einer halben Stunde wieder am großen Tisch und hielt seine Spielkarten in der Hand.

Harry versuchte seine Gedanken abzuschalten und sich noch ein wenig auszuruhen, damit er am Abend wenigstens ein bisschen effektiv mit Louis lernen konnte (Auch wenn er wahrscheinlich sowieso von dem Wuschelkopf mehr abgelenkt wurde als ihm lieb war)

𓃟

Um 18 Uhr stand Harry mit klopfendem Herzen von der Tür der Tomlinson's. Seine Deutschsachen hatte er unter den Arm geklemmt, mit der freien Hand drückte er die Klingel. Es dauerte einen Augenblick, da wurde die Tür vorsichtig von Louis aufgemacht. ,,Hey du", sagte er sanft und ging einen Schritt beiseite, sodass Harry ins Haus kommen konnte. ,,Hey", erwiderte Harry leise und lächelte dankbar, als Louis ihm vorsichtig die Schulsachen abnahm.

Auf dem großen Tisch im Esszimmer lagen schon Louis' Schulsachen und im Hintergrund lief leise Musik. ,,Magst du was trinken?", fragte Louis nachdem Harry schüchtern zu ihm in den großen Raum getappst kam. ,,Wasser, wenn das okay wäre?" Louis lächelte sanft. ,,Natürlich, setz dich doch schonmal."

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWhere stories live. Discover now