Fruit

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Harry wurde von dem lauten, schrillen Piepen seines Weckers aus dem Schlaf gerissen. Noch mit geschlossenen Augen, im Halbschlaf tastete er sich in Richtung seines kleinen Nachttisches und lies das nervige Piepen mit nur einem Knopfdruck verstummen. Zufrieden seufzte er und drehte sich wieder zur Wand, kuschelte sich in seine Decke und wollte gerade wieder einschlafen, als Anne, seine Mum vorsichtig die Zimmertür aufmachte, und somit einen unangenehm hellen Lichtstrahl in das komplett abgedunkelte Zimmer ließ. Harry kniff die Augen zusammen. Er mochte es nicht, wenn seine Mum ungefragt so früh in sein Zimmer kam, ihn nicht schlafen ließ und zusätzlich auch noch Licht hineinbrachte.

Harry spürte, wie sich seine Matratze senkte und seine Mum ihm vorsichtig über den Arm strich. ,,Harry? Es ist halb acht." Der Lockenkopf brummte nur unzufrieden, bevor er leise murmelte: ,,Ich will nicht Mum." Anne unterbrach für einen Moment die Bewegungen mit ihrer Hand, bevor sie leise seufzte und weiter ihrem Sohn über den Arm strich. ,,Ich weiß mein Schatz. Ich bleib bei dir." Harry, der sich mittlerweile umgedreht hatte, sah seiner Mum flehend in die Augen.
,,Komm schon, du weißt was Dr. Jenkins meinte. Das ist wichtig für dich Harry." Genervt stöhnte der Braunhaarige auf.
,,Ich mach auch Frühstück okay?" Na toll, dachte sich Harry. Ein weiterer Grund, warum er einfach in seinem Bett bleiben wollte.

Ein letztes Mal strich seine Mum ihm über den Arm, bevor sie sich erhob und zum Fenster lief. Alarmiert hob Harry sich seine Decke vor die Augen, als er sah, wie Anne nach dem Rollladen griff, und der angenehmen Dunkelheit im Zimmer endgültig ein Ende bescherte.
,,Bis gleich", hörte er sie noch sagen, ehe sie aus der Tür schritt und die Treppen nach unten ging.

Ganz langsam, fast schon ängstlich, ließ Harry die Decke vor seinem Gesicht sinken. Die Augen hatte er nach wie vor geschlossen. Erst als er sich ein paar Sekunden an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatte, traute er sich, die Augen vorsichtig für einen Moment zu öffnen. Er sah, dass seine Mum das Fenster aufgerissen hatte, um etwas frische Luft in das stickige Zimmer zu lassen. An diesem Sommermorgen war es zum Glück noch nicht allzu warm, aber dennoch störte Harry die Sonne, die durch sein Fenster schien und den Teppich auf seinem Boden erwärmte. Früher hatte Harry es geliebt, doch jetzt hasste er es.
Es fühlte sich schlichtweg zu schön an- und das machte ihm Angst.

Seufzend strich er sich über das Gesicht und fuhr sich ein paar mal durch seine Haare, die mittlerweile ganz schön lang geworden waren, weswegen er sich ein Haargummi schnappte und sich einen kleinen Dutt machte. Obwohl es warm war, nahm sich Harry seinen Hoodie und zog ihn sich über. Eigentlich war es ihm egal, was er anzog- Hauptsache es bedeckte seine Arme- doch seine Hoodies hatte er gerne und er fühlte sich wohl in dem Stoff, in dem er sich etwas einkuscheln konnte. Meistens schlief er nur in Boxershorts, weswegen er sich eine einfache kurze Sporthose aus dem Kleiderschrank nahm und dann damit ins Badezimmer ging.

Harry nahm sich seine Zahnbürste aus dem offenen Schrank, auf dessen Tür ein großer Spiegel angebracht war. Als er die Tür schloss betrachtete er sich für einen Moment im Spiegel und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Frustriert atmete er aus und hielt für einen Moment in seiner Bewegung inne. Dann nahm er sich die Zahnpasta und fing an seine Zähne zu putzen.

Immer mal wieder huschte sein Blick zu der Waage, die hinter ihm auf dem Boden stand. Doch Harry erinnerte sich, was Dr. Jenkins ihm so oft schon sagte, also verdrängte er den Gedanken ganz bewusst und konzentrierte sich einzig und allein auf seine Zahnbürste, die ihn augenblicklich ein wenig besser fühlen ließ.

𓆙

Als Harry die Treppen hinunterging, konnte er schon die Stimmen aus dem großen, hellen Raum hören. Er wusste, dass es nur seine Familie war, doch trotzdem konnte er spüren wie sein Herz etwas schneller pochte- es war einfach noch so ungewohnt für ihn.
,,Morgen", murmelte er, als er im Esszimmer ankam und seine Familie sah, die schon gemeinsam am Tisch saß und frühstückte.
,,Naa?", fragte seine Schwester Gemma fröhlich, die gerade einen Schluck Orangensaft aus ihrem Glas nahm.
,,Wie geht's meinem Lieblingsbruder denn heute?"
Harry verdrehte die Augen. ,,Du hast doch nur einen."
Er ging auf die dunkle Küchenplatte aus Stein zu und nahm sich sein Handy, dass er jeden Abend dort ablegte und checkte kurz ob er neue Nachrichten bekommen hatte.
,,Na und? Du hast übrigens meine Frage nicht beantwortet." Gemma sah ihn herausfordernd an, während er sich neben sie auf einem Stuhl niederließ. Harry überlegte kurz ob er lügen sollte, seufzte und entschied sich dann für ein einfaches ,,Geht so", dass er mehr zu sich selber als zu seiner Familie murmelte.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionOnde as histórias ganham vida. Descobre agora