Waving

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Das restliche Wochenende nutzte Harry, um sich von dem ganzen Trouble zu erholen. Er schlief viel, noch mehr als sonst und wenn er nicht gerade im Bett, auf der Couch oder dem Boden lag, saß er mit Gemma am Schreibtisch und versuchte den Schulstoff nachzuholen, den er verpasst hatte.

Seine Gedanken hingen immer noch an Louis und dem Gespräch. Eigentlich war er sich sicher gewesen, dass es gut war mit ihm darüber geredet zu haben, doch trotzdem wurde Harry immer unsicherer was das betraf. Vor allem nach der Nacht, in der Harry sich sicher in seinen Armen gefühlt hatte, wusste er, dass er sich eventuell ein klein wenig in Louis verguckt hatte, doch eingestehen würde er sich das niemals.

𓅭

Als Harry am Montag auf Louis wartete, war er noch nervöser als sonst. Er hatte Angst vor der Schule und den Leuten, die vielleicht mitbekommen haben, wie er am Donnerstag kotzend über der Kloschüssel hing...

Louis kam schon bald aus der Tür und begrüßte ihn mit einer liebevollen Umarmung, natürlich erst, nachdem er Harry gefragt hatte, ob das auch okay wäre. Um seine eigenen Gedanken ein wenig aus dem Vordergrund zu drängen, fing Harry irgendwann an mit Louis über das Spiel zu reden. ,,Bist du aufgeregt?", fragte Harry und lächelte Louis leicht an. ,,Momentan geht's, aber ich weiß jetzt schon, dass ich kurz davor durchdrehen werde", schmunzelte der Wuschelkopf. ,,Das wird bestimmt gut", versuchte Harry ihn aufzumuntern. ,,Ja, ich hoffe auch."

Im Schulhaus war es angenehm ruhig und Harry konnte ganz entspannt mit Louis zuerst zu seinem Spind und danach in den dritten Stock zum richtigen Raum laufen.

Gegen Anfang der Stunde teilte Mrs. Smith die Lektüre aus, die sie in den kommenden Stunden durchnehmen sollten. Als Harry das kleine gelbe Buch vor sich kritisch beäugte, war er kurz davor, es angeekelt wieder von sich zu schieben. Harry mochte Bücher, wirklich gerne und er las auch mal den ein oder anderen Klassiker- aber Romeo und Julia waren nun wirklich zu viel des guten.

Er fühlte sich als würde er in einer Kitschigen Teenie Romanze feststecken und als er zu Louis rüber sah, der ihn frech von der Seite angrinste, konnte er nicht viel mehr als die Augen zu verdrehen.

In der nächsten Stunde lasen sie gemeinsam abwechselnd die ersten Seiten und redeten über verschiedene Dinge wie die Wirkung und den Stil.

Als es klingelte räumte Harry langsam seine Sachen zusammen und stand dann auf. An der Seite Louis' ging er gemächlich aus dem Raum und sah sich kurz um. Es war extrem voll auf den Gängen und als Louis gerade loslaufen wollte hielt er ihn am Arm zurück. ,,Können wir noch kurz warten?", fragte er leise und krallte sich unbewusst immer fester mit einer Hand in Louis' Unterarm. ,,Natürlich", sagte Louis beruhigend und schenkte ihm ein sanftes Lächeln.

Als sich nach ein paar Minuten die Gänge immer mehr leerten fühlte Harry sich bereit und murmelte: ,,Okay", ehe sie losgingen. Harry hatte inzwischen Louis' Arm wieder losgelassen und sah schuldbewusst auf den zerknitterten Stoff, den er nicht gerade sanft zusammengedrückt hatte.

Die restlichen Stunden des Tagen verliefen jedoch gar nicht mal so schlecht, sodass Harry auf dem Rückweg zufrieden seinen Kopf an die Scheibe lehnte. Er war wieder so müde, dass er Angst bekam während dem Fußballspiel von Louis einzuschlafen. Kurz musste Harry grinsen als er an Louis dachte und konnte es urplötzlich kaum erwarten ihm zuzusehen.

Mit einem Lächeln und einem schüchternen Winken verabschiedete Harry sich von Louis. ,,Bis später", sagte er sanft und ging zu sich nach Hause.

Beim Essen traute Harry sich dann seiner Mum von dem Spiel zu erzählen. Er räusperte sich kurz und legte die Worte in seinem Kopf zurecht, bevor er zu sprechen begann. ,,Uhm Mum?" Anne sah ihn liebevoll an. ,,Ja mein Schatz?" Kaum merkbar atmete Harry tief durch. ,,Nachher ist ein Fußballspiel- in unserer Schule, und- und Louis hat mich gefragt ob ich zusehen möchte." ,,Und möchtest du denn?" Harry senkte kurz beschämt den Kopf. ,,Ja, sehr gerne sogar. Könntest du mich fahren?", fragte er hoffnungsvoll. ,,Natürlich", sagte Anne und konnte kaum glauben, was ihr Sohn da sagte. Es war lange her, dass Harry das Haus für etwas anderes als Therapie und Schule verlassen hat. ,,Wann geht's denn los?", fragte sie deshalb und versuchte ihren Stolz etwas zu zügeln, denn sie wollte nicht, dass Harry sich unwohl oder wie ein kleines Kind fühlte.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWhere stories live. Discover now