Too much

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Der nächste Morgen begann für Harry wieder wahnsinnig früh. Von dem viel zu laut piependem Wecker wurde er aus seinem sanften Schlaf gerissen. Das Fenster stand immer noch offen und ließ die kalte Morgenluft in Harry's Zimmer, weswegen er fröstelnd seine Decke enger um sich zog.

Zufrieden döste er vor sich hin, doch als irgendwann seine Mum das Zimmer betrat bescherte sie dem schönsten Teil des Tages endgültig ein Ende, was Harry verzweifelt aufstöhnen ließ.

Mit seiner ganzen Kraft, die er in aller Herrgottsfrühe aufbringen konnte, stand er auf und ging wie jeden Morgen erst einmal ins Bad. Während dem Zähneputzen sah er aus dem Fenster. Wie schon die Tage zuvor zogen sich große Gewitterwolken am Himmel zusammen und ließen den warmen Sonnenstrahlen keine Chance durchzudringen. Allein der Gedanke daran, dass Harry später mit Louis in die Schule fahren würde, trieben seine Nervosität und vor allem seinen Herzschlag in die Höhe.

Natürlich war er froh, dass er den ersten Schultag erfolgreich hinter sich gebracht hatte, doch das allein nahm ihm bei weitem noch nicht die Angst und Überwindung, die es ihm nach wie vor kostete um in die schule zu gehen.

Jeden morgen hatte er Bauchschmerzen, war am Zittern und bekam am Frühstückstisch keinen Bissen runter. Merkwürdigerweise war es für Harry ganz normal geworden vor Dingen Angst zu haben an denen die meisten Leute keine negativen Gedanken verschwendeten. Es gehörte für ihn einfach dazu. Er wusste er konnte es nicht abstellen und deswegen war das auch erstmal okay für ihn.

Mit zittrigen Händen hielt Harry seine Teetasse. Tatsächlich hatten sie es an diesem morgen alle geschafft gemeinsam am Tisch zu frühstücken, und nicht wie am Vortag hektisch aus dem Haus zu rennen. Ganz in seinen Gedanken versunken starrte Harry Löcher in die Luft und trank ab und zu einen kleinen schluck seines Tees.

Plötzlich spürte er wie Anne ihm eine dünne Decke über die Schultern legte und ihm liebevoll über den Rücken strich. Kurz erschrak er sich, doch sah seine Mum dann dankend an, denn tatsächlich war ihm ganz schön kalt und wie sollte es auch anders sein, war Anne das sofort aufgefallen.

Nachdem Harry sich von seiner Familie verabschiedet hatte, verließ er pünktlich das Haus. Einen Moment blieb er auf der Veranda stehen und atmete die frische Luft ein, schloss dabei seine Augen. Der Herbst kam, und mit ihm die Kälte.

Durch das Geräusch einer Tür wurde Harry aus seinen Gedanken gerissen und sah auf, direkt in Louis' Augen. Der Wuschelkopf war gerade aus dem gegenüberliegenden Haus gekommen und ließ die Tür leise hinter sich ins Schloss fallen. Unsicher zog Harry seine Jacke enger um sich und ging langsam auf ihn zu.
,,Hey Harry", begrüßte Louis ihn fröhlich. ,,Morgen", sagte er leise und versuchte nicht allzu unfreundlich rüberzukommen, weil er die glückliche Art seines Gegenübers schlichtweg nicht erwidern konnte.

Louis lief die paar Stufen der Veranda hinab und schloss das kleine Auto auf, welches auf der Einfahrt geparkt war. Schüchtern machte Harry die Tür auf und setzte sich auf den Beifahrersitz. Die Rucksäcke taten sie auf die Rückbank und dann startete Louis auch schon den Motor und fuhr los.

,,Ich hoffe du hast gut geschlafen?", brach Louis erstmals die Stille, was Harry kaum merkbar zusammenzucken ließ. ,,Ich hab dir doch versprochen früh ins Bett zu gehen. Hältst du mich für jemanden der Versprechen bricht?", fragte Harry und sah ihn frech von der Seite an. Louis lachte leise.
,,Nein, aber für jemanden der deutlich zu wenig schläft."
Wenn du wüsstest, dachte sich Harry, sagte aber nichts weiter dazu und zog seine Pulliärmel bis tief in seine Hände.

Ihm war noch immer kalt, zitterte auch leicht, doch versuchte das irgendwie zu unterdrücken, indem er seine Hände im Schoß faltete. ,,Du hast später Kunst, richtig?", fragte Louis und sah ihn sanft an. ,,Hm ja. Und du hast Musik?" ,,Genau, und ich hab noch Sport gewählt. Niall meinte ich soll mal zum Aufnahmetrainig für das Fußballteam kommen." ,,Nächste Woche oder?", fragte Harry und konnte plötzlich an nichts anderes denken als einen wunderhübschen Louis in einem Trikot beim Fußballspielen. ,,Am Freitag schon, du kannst gerne kommen und mir seelischen Beistand leisten, denn ich bin mehr als nur nervös." Harry spürte wie sich seine Wangen erhitzten. ,,M-mal sehen ob ich Zeit hab", sagte er dann nervös und senkte den Blick um seinen roten Kopf vor Louis zu verstecken.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWhere stories live. Discover now