Next to me║Larry Stylinson Fanfiction

Brave

Am nächsten Tag kam Harry gerade aus seinem Zimmer und ging leise die Treppe hinunter. Nach dem Mittagessen hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen und saß dann einige Stunden auf seiner Fensterbank und malte das Bild von der Nacht davor weiter.

In der Küche standen Gemma und seine Mum und machten gemeinsam Salat und Grillspieße, die sie am Abend zu den Tomlinson's mitnehmen wollten. Ausgelassen unterhielten sie sich über einige von Gemmas Kollegen, lachten dabei und machten Witze. Ein Lächeln schlich sich auf Harrys Lippen. Er mochte es, die beiden so glücklich zu sehen, doch gleichzeitig wurde er auch traurig, wenn er darüber nachdachte, wahrscheinlich nie wieder so glücklich zu sein wie er es einmal war.
Bevor Harry anfing zu weinen schüttelte er die negativen Gedanken von sich und konzentrierte sich auf das, was er eigentlich sagen wollte.

,,Mir geht die Farbe aus", unterbrach er die beiden. Anne sah ihn an und schenkte ihm ein Lächeln. ,,Robin wollte nachher noch in die Stadt fahren. Er kann dir bestimmt welche mitbringen." Harry war erleichtert. ,,Ich kann auch mitgehen, denke ich. Es ist ja nur der kleine Laden", meinte er dann und seine Schwester schenkte ihm ein stolzes lächeln.

Von hinten kam Robin in die Küche, weshalb Harry leicht zusammenzuckte, als er zu reden begann. ,,Ich hab meinen Namen gehört... wird hier etwa über mich gelästert?", fragte er gespielt empört. ,,Nein du Spinner", meinte Anne dann und lachte.
,,Harry braucht neue Farbe und ich meinte zu ihm, dass du noch in die Stadt wolltest." Robin stellte seine Tasse auf dem Tresen ab und lehnte sich dann an der Küchentheke an. ,,Oh, ja klar. Schreibst du mir nochmal welche du genau möchtest? Dann bring ich dir welche mit." Harry sah ihn schüchtern an. ,,Also ich hab eigentlich gedacht, dass ich mitkommen könnte." Nervös biss er sich auf die Unterlippe. Kurz sah Robin ihn überrascht an und schien dann zu verstehen. ,,Natürlich. Dann kaufst du Farbe, während ich in den Baumarkt gehe?", fragte er. ,,Nein ich will nicht alleine sein", sagte Harry schnell, woraufhin sein Stiefvater nickte. ,,Okay, lass uns gleich losfahren ja?" Harry nickte. ,,Ich zieh mich noch schnell um." Und somit verließ Harry die Küche und nahm gleich zwei Stufen der Treppe auf einmal, um schnell in sein Zimmer zu gelangen.

Den bisherigen Tag hatte er tatsächlich in einem dünnen T-Shirt verbracht, also nahm er sich einen neuen schwarzen Hoodie aus dem Schrank und zog ihn sich über. Dann lief er zu seinem Schreibtisch und nahm aus einer kleinen Dose einen Ring, den er vor langer Zeit von Dr. Jenkins bekommen hatte.
Es war ein ganz besonderer Ring für Harry. Er hatte winzig kleine Kugeln, die man mit den anderen Fingern hin und her schieben konnte. Das half ihm, wenn er Angst bekam, unruhig wurde und aus der Situation schnellstmöglich fliehen wollte. Bevor er den Ring hatte, riss er sich an den Nägeln die Haut auf und es kam nicht selten vor, dass es so stark blutete, dass seine ganzen Hände verschmiert waren.

Zufrieden streifte er sich den Ring über den Daumen und ging dann wieder die Treppe runter.
,,Wir können", meinte er zu Robin, also verabschiedeten sie sich und gingen dann gemeinsam nach draußen zum Auto.

Die Straße war zu Harry's Erleichterung sehr still aber dennoch ließ er seinen Blick prüfend über die Häuser schweifen. Er mochte es nicht zugeben, doch wenn er so das Haus gegenüber von seinem zuhause ansah, wirkte es um einiges wacher und fröhlicher, seitdem die Tomlinson's eingezogen waren. Noch immer war er der festen Meinung, die neuen Nachbarn seien mehr schlecht als recht doch unterbewusst gab es einen gewissen Jungen, der dafür sorgte, dass Harry's Fassade langsam zu Bröckeln begann, ob er nun wollte oder nicht.
Er seufzte kurz und stieg dann in den Wagen ein.

Die Fahr verlief ruhig. Harry machte sich viele Gedanken und war am überlegen, ob es vielleicht doch keine gute Idee gewesen war mitzukommen, doch bevor sich Harry mit diesen Gedanken komplett verrückt machen konnte, waren sie auch schon in der Stadt angekommen und Robin parkte das Auto auf dem Platz vor einem kleinen Laden.
,,Bereit?", fragte er seinen Stiefsohn und sah ihn aufmunternd an. Kurz zögerte Harry und nickte dann aber schüchtern. Also stiegen sie gemeinsam aus und liefen auf die Eingangstür zu. Harry hielt sich eher im Hintergrund und versteckte sich etwas hinter Robin, der die Tür aufzog und dann den Laden betrat.