Scrabble

926 62 7
                                    

Meine Gefühle

Es war still. Louis wusste nicht was er sagen sollte. Er wusste nicht, ob er überhaupt etwas sagen sollte und hatte Angst, dass wenn er etwas sagen würde, es das falsche war.
Also sagte er nichts.

Harry wusste nicht, was er da eigentlich tat. Warum er das tat. Waren es die blauen Augen, die eine so beruhigende Wirkung auf ihn hatten? oder Louis, von dem Harry unterbewusst nicht die Augen lassen konnte? Nein nein, dachte er sich. Er hatte ihm das nur gesagt, weil er wusste, dass sie sich sowieso nicht kennenlernen würden, und seine Gefühle für Louis so uninteressant waren, dass er mit Sicherheit niemandem davon erzählen würde.

Harry wusste, dass er sich mit solchen Offenbarungen angreifbar und verletzlich machte und er hatte unfassbar große Angst davor. Aber trotzdem tat er das, was er tat. Einem völlig fremden jungen einen Teil seiner Gefühle zu offenbaren, die er an manchen Tagen nicht einmal seiner Mum anvertraute. Und dieser Junge, der auch noch direkt neben ihm saß, antwortete nichts darauf, sondern sah ihn einfach nur an. Harry traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen und hatte deshalb immer noch seinen Blick fest auf sein Blatt gerichtet. Die stille, die sich seit geraumer Zeit über die beiden legte, wurde für Harry von Minute zu Minute unangenehmer also versuchte er schnell auf ein anderes Thema zu lenken.

,,Und du?", fragte Harry und traute sich aufzusehen, doch Louis sah ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Hm?", machte Louis fragend. ,,Warum- bist du noch wach?", fragte er dann. Louis schien zu verstehen und überlegte kurz, ehe er ihm antwortete. ,,Es ist das Haus, denke ich. Es ist so neu und- und-" Harry fiel ihm ins Wort. ,,Und es gehört euch nicht." Er spürte schon wieder wie die Wut in ihm hochstieg wenn er über das Haus nachdachte. Louis sah ihn verwirrt an, zog die Augenbrauen zusammen, sodass sich auf seiner Stirn kleine Fältchen bildeten.
,,Ähm doch. Wir haben es gekauft." Harry seufzte. Er hatte keine Lust es ihm zu erklären, zum einen weil er keine Kraft dazu hatte und zum anderen weil er wusste, dass sein Gegenüber es sowieso niemals verstehen würde.

Wieder schwiegen sie sich an. Harry kaute nervös auf seiner Lippe rum und hielt seinen Stift nach wie vor fest verkrampft in seiner Hand.
,,Du zitterst", sagte Louis leise, woraufhin Harry an sich heruntersah. Und es stimmte. Er hatte zu zittern angefangen und es war ihm nicht einmal aufgefallen.
,,Ich sollte reingehen", sagte er schnell und stand von der Treppenstufe auf. Er nahm sich seine Stifte, den Block und kramte aus seiner linken Hosentasche den Haustürschlüssel. Louis war währenddessen schon aufgestanden und hatte die Hände in seinen Jackentaschen vergraben. Mit einem leisen Klick öffnete sich die Tür und Harry wollte gerade hinein gehen, als er von Louis aufgehalten wurde.
,,Gute Nacht Harry", sagte er und sah ihn weiterhin an. Harry hielt in seiner Bewegung inne. Er brauchte einen kleinen Moment um zu realisieren, dass Louis ihn gerade wirklich bei seinem Namen genannt hat. In seinen Ohren klang es merkwürdig aber wenn Harry so darüber nachdachte irgendwie auch wunderschön.

Langsam drehte er sich um und sah Louis, wie er lächelnd vor ihm stand. Er spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss und seine Wangen rot werden ließ. Peinlich berührt nuschelte er ein knappes ,,Nacht" und verschwand dann mit wild klopfendem Herzen und roten Wangen im Inneren des Hauses.

Er schloss die Augen und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür, die er kurz davor geschlossen hatte. Tief atmete er einmal ein und danach wieder aus, ehe er leise die Treppe hochlief. In seinem Zimmer suchte er sich eine lange Jogginghose raus und ließ den Hoodie an, in der Hoffnung das würde ihn etwas wärmen und das Zittern verbessern. Er legte sich ins Bett und zog die warme Decke bis zu seiner Nase. Er traute sich nicht die kleine Nachttischlampe auszumachen also machte er einfach die Augen zu und versuchte zur Ruhe zu kommen.

𓆈

Seit einer gefühlte Ewigkeit versuchte Harry nun einzuschlafen. Qualvoll wälzte er sich im Bett herum und war gleichzeitig wütend auf sich selber, da er es nicht schaffte ruhig liegen zu bleiben und zu schlafen. Das Zittern hatte noch nicht aufgehört und Harry war verzweifelt, wusste nicht was er tun sollte.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWhere stories live. Discover now