Sorry

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Weinend rannte Harry den Weg nach Hause. Tausende Gedanken rasten ihm durch den Kopf und ließen ihn nur noch schneller laufen. Er wollte einfach nur noch weg. Von allem.
Der Weg kam ihm unendlich lang vor aber er lief und lief, bis er schließlich Zuhause war.

Schluchzend ließ er sich in die Arme seiner Mum fallen, die nur völlig überfordert versuchte ihn zu beruhigen.

,,I-Ich hab's gewusst", schluchzte er und krallte sich in den Cardigan seiner Mum. ,,Was hast du gewusst?", fragte sie sanft. ,,Louis- er... i-ich hätte ihn n-niemals so nah an mich ranlassen dürfen." Harry schniefte und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. ,,Shh, komm doch erstmal rein hm?"

Harry versuchte seine Atmung zu beruhigen und auf die Stimme seiner Mum zu hören, die ihm sagte, wann er ein und ausatmen sollte. Als es ein wenig besser wurde nahm Anne den Rucksack ab und führte Harry ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen ließ.

,,Magst du mir erzählen was passiert ist?", fragte sie und nahm sich eine Decke, mit der sie sich und ihren Sohn zudeckte. ,,I-Ich war in der Schule. Und es war ganz- normal, denk ich. Als ich nach Kunst gehen wollte, ist mir wieder was eingefallen, was ich unbedingt aufschreiben wollte, also bin ich zum Spind gegangen, um mein Buch zu holen. Ich dachte ich hätte es dort aber ich hab es heute morgen in meinem Bett vergessen." Harry wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und versuchte ruhig zu atmen. ,,I-Ich hab Panik bekommen. Ich- hatte angst es wieder zu vergessen und- und dann sind wieder Erinnerungen hochgekommen." Harry schluckte. Er wollte diese Bilder nicht in seinem Kopf haben. Anne strich ihm beruhigend über den Rücken, hoffte, ihrem Sohn so etwas mehr Sicherheit geben zu können.

,,Zwei Jungs kamen zu mir und er hat mich a- angefasst am Arm. Dann kam irgendwann Louis... Er- er hat die beiden weggeschickt und wollte mir dann helfen. Ich hab ihm gesagt, dass ich nicht angefasst werden möchte, mum, ich hab es ihm gesagt." Große Tränen schwammen in den grünen Augen und drohten wieder überzulaufen.

,,Und er hat nicht auf dich gehört?", fragte Anne sanft woraufhin Harry leicht nickte. ,,Er hat mich angefasst und- und dann hat er gesagt er weiß wie ich- wie ich mich fühle, mum, er hat es so gesagt." Harry schluchzte und warf sich wieder in die Arme seiner Mum, die versuchte ihn irgendwie zu trösten.

,,I-Ich will ihn nicht mehr sehen", flüsterte er als er sich wieder beruhigt hatte. ,,Harry-" Anne hielt kurz inne und legte sich die richtigen Wörter im Kopf zurecht. ,,Vielleicht war er einfach total überfordert und wollte dir helfen aber wusste nicht wie..." Harry schüttelte den Kopf. ,,Ich will nicht", machte er dann wieder deutlich. ,,Okay, du musst nicht", sagte Anne sanft und beschloss, es erstmal dabei zu lassen.

Nur einen Augenblick später war Harry in ihren Armen eingeschlafen. Es lag vielleicht an Anne's beruhigender Hand, die ihm durch die Haare fuhr, vielleicht aber auch daran, dass Harry unheimlich erschöpft von seinem Zusammenbruch, seinen Gefühlen und dem Nachhauseweg war.

Vorsichtig legte Anne ihn neben sich auf das Sofa und deckte ihn liebevoll zu.

𓆈

Erst am Abend wachte Harry langsam wieder auf. Er döste noch eine Weile und sah aus dem Fenster zum Horizont, wo die Sonne schon längst untergegangen war und setzte sich dann schließlich an den Tisch zu seiner Familie, die gerade zu Abend aß. Er würgte ein paar kleine Tomaten und ein halbes Brötchen runter und beließ es aber auch dabei, stellte seinen Teller in die Spülmaschine und ging recht früh hoch in sein Zimmer.

Harry's Familie kommentierte sein Verhalten nicht, wofür er unglaublich dankbar war. Er nahm sich sein Buch, was er tatsächlich am Morgen im Bett vergessen hatte, und fing an seine Gedanken zu teilen. Er saß auf der Fensterbank und beobachtete Little John, der nach und nach seine wundervollen Blätter fallen ließ.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionDonde viven las historias. Descúbrelo ahora