Tea

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Einige Tage vergingen, in denen Harry und seine Familie die letzte Ferienwoche genoss. Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter etwas gebessert, doch als Harry am Freitag aus dem Fenster sah, tummelten sich schon wieder große Gewitterwolken am Himmel, die Holmes Chapel in dunkles Licht tauchten. Harry störte es recht wenig, die letzen tage war er nämlich kaum aus seinem Zimmer gekommen und schaffte es selten sich aufzuraffen um etwas mit seiner Familie zu machen.

Er dachte viel über den bevorstehenden Abend nach, wurde von Stunde zu Stunde immer nervöser und überlegte lange wie es wohl sein würde wenn eine fast fremde Familie und vor allem Louis bei ihm Zuhause wäre.

Gerade lag Harry in seinem Bett und schrieb ein paar seiner Gefühle und Gedanken in sein Buch. Die Sonne war schon längst untergegangen und immer wieder fielen ihm kurz die Augen zu, weshalb er nach ein paar Minuten sein Buch weglegte, das Licht ausknipste und schließlich in einen unruhigen Schlaf fiel.

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Die Nacht war unruhig und viel zu kurz. Immer wieder wurde Harry durch Albträume geweckt, wälzte sich stundenlang hin und her und wurde von seinen Gedanken regelrecht zerfressen, weil sie ihn einfach nicht mehr loslassen wollten.

Irgendwann machte sich dann wieder dieses schreckliche Gefühl, vor dem Harry so sehr Angst hatte in ihm breit.
Er fühlte nichts.
Einfach eine Leere, die sich von Sekunde zu Sekunde stärker in ihm ausbreitete. Also legte Harry sich um fünf Uhr morgens auf den Boden in seinem Zimmer, nur um wenigstens die Härte zu spüren, die sich durch sein dünnes Shirt bis zu seinen Knochen am Rücken bemerkbar machte. Blind tastete er sich mit den Händen in der Dunkelheit zu seinem Bett und zog die dünne Decke über sich und konnte schließlich nach einer halben Stunde einschlafen.

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Der nächste Morgen kam und brachte eine ganze Menge Frustration mit in Harrys Leben. Er fühlte sich schrecklich, so sehr, dass er sich sicher war den ganzen Tag auf dem Boden in seinem Zimmer liegen zu bleiben, doch gleichzeitig wusste er, dass sie am Abend Besuch erwarten würden und wegen ihm alles abzusagen war das letzte was er wollte.

Der Wecker klingelte bereits seit einigen Minuten, doch Harry war das egal, viel zu groß war die Überwindung vom Boden aufzustehen und den Knopf zu drücken, um das Piepen verstummen zu lassen.

Als Harry kurz davor war wieder einzuschlafen kam seine Mum vorsichtig ins Zimmer und sah ihn, wie er da lag, auf dem Boden und sich keinen Millimeter vom Fleck rührte. Langsam ging Anne zum Wecker, machte ihn aus und setzte sich dann zu Harry auf den Boden.
,,Wie geht's dir mein Schatz?", fragte sie leise und strich ihm liebevoll durch die Haare. Kurz war es still und als Anne sich schon damit abfand keine Antwort von Harry zu erhalten, sagte er doch was.
,,Nicht gut Mum", schluchzte er herzzerreißend und krallte sich in seiner Decke fest, sodass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Sanft löste Anne seine verkrampften Hände und zog ihn zu sich auf den Schoß. Harry klammerte sich wie ein ertrinkender an seine Mum und schluchzte hemmungslos, während Anne den bebenden Körper in ihren Armen hin und her wog und immer wieder beruhigende Worte in Harry's Ohr flüsterte.

Lange saßen sie auf dem Boden bis Harry aufhörte zu weinen und nur noch ab und zu leise aufschluchzte.
,,Soll ich die Tabletten hochbringen und dich dann in Ruhe lassen?", fragte Anne vorsichtig. Harry schüttelte den kopf. ,,Ich will nicht allein sein", flüsterte er dann. ,,Okay." Anne hatte nicht aufgehört ihm durch die Haare zu streichen.
,,Lass uns auf die Couch gehen hm?" Harry nickte leicht und sammelte dann seine gesamte Kraft zusammen und stand auf. Anne nahm seine Decke und das Buch, welches auf dem Nachttisch lag und ging dann gemeinsam mit ihrem Sohn die Treppe runter.

Gemma und Robin saßen schon am Tisch und aßen gemütlich ihr Frühstück, als Harry gefolgt von Anne die Treppe runterkam. Gerade wollte Gemma fröhlich ihren Bruder begrüßen aber sah sofort dass es ihm nicht gut ging, weshalb sie es lieber sein ließ. Kurz sah Harry aus geröteten Augen zum Tisch, wand aber schnell den Blick ab und ging dann traurig zum Sofa, wo er sich hinlegte und die Beine an seinen Oberkörper zog. Anne kam nach und breitete die Decke über Harry aus. Das Buch legte sie auf den kleinen Tisch und ging dann mit einem letzen liebevollen Lächeln in die Küche.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWhere stories live. Discover now