Kapitel 71.

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Taehyung

Da ich in meinem Gespräch gerade leider etwas gefangen war konnte ich nur, mit einem wahrscheinlich sehr dunklen Blick, nichts anderes tun, als Minho zu beobachten. Innerlich war ich schon dabei, Jungkook zu packen, hier raus zu ziehen und zu küssen, sobald ich die Chance dazu bekommen würde, um ihm, aber vorallem mir selbst klar zu machen, wem er gehörte. Er war kein Objekt, keinesfalls, so behandelte ich ihn auch nicht. Eigentlich hatte ich auch kein Recht dazu, eifersüchtig zu sein. Meine Absichten waren klar, obwohl sie mit der Zeit immer mehr verschwommen und sie mir selbst kaum mehr klar waren.

Aber gerade war ich das, eifersüchtig und wütend auf einen Mann, der ein wenig zu viel Interesse an dem Jungen vor ihm zeigte, welcher bloß geschmeichelt lächelte. Ein weiterer Grund, wieso es in mir immer mehr brodelte und ich ehrlich daran dachte, dieses, für die Presse und meine Karriere wichtige Gespräch zu unterbrechen und einfach zu gehen. Den Jüngeren bei seinem Arm zu packen, aus diesem Gebäude heraus zu ziehen und gegen eine leere Seitenstraße drücken und küssen, sowie berühren, an Stellen, die nur ich so anfassen durfte. Ich hasste die Art, wie er den Mann vor ihm anlächelte und teilweise, womöglich aufgrund all der Komplimente, die er gerade bekommen musste, rot wurde.

Minho war schon immer gut darin, andere zu verführen. Es machte ihm sicherlich noch viel mehr Spaß, es vor meinen Augen zu tun in dem Wissen, dass ich ein gewisses Interesse an meinem eigentlichen Fotografen besaß. Er wusste nicht annähernd, was ich für Jungkook empfand, aber er konnte es sich denken. Niemals würde ich hier mit einem anderen Mann, beziehungsweise Jungen her kommen und das wusste er.

"Tut mir leid, es ist schon spät und ich sollte mich verabschieden. Mein Fotograf und ich haben noch einen Flug zurück nach New York zu erwischen" erklärte ich freundlich, was eine gute Ausrede war, um dieses langweilige Gespräch zu beenden. Welches zwar wichtig für geschäftszwecke war, jedoch erschien mir etwas anderes gerade wichtiger. Denn je länger ich einfach nur da stand und dabei zusehen musste, wie Minho sich an Jungkook heran machte, desto eher war ich davor, zu platzen. Alleine jetzt schon verlor ich ein wenig zu sehr meinen Verstand, was der Jüngere zu spüren bekam, als ich mit schnellen Schritten auf die beiden zu ging und so eng an Jungkook stellte, sodass ich fest nach seinem Oberarm greifen konnte.

"Ich muss euer Gespräch leider unterbrechen, Jungkook, wir haben einen Flug, den wir bekommen müssen. Es war angenehm, dich wieder zu sehen, Minho" brummte ich am Ende, denn Ernst gemeint war es sicherlich nicht. Was mein Gegenüber wusste und nur schmunzelte, als ich den Braunhaarigen an seinem Oberarm, etwas grober als gedacht, packte und aus dem Gebäude heraus zog. Leider war der Weg nach draußen weiter weg als gedacht und Jungkook etwas verwirrt und durcheinander.

"Unser Flug geht erst in vier Stunden, Taehyung was-" "Es tut mir leid, es freut mich wirklich, dass dir dieser Abend gefallen hat und ich dich hier so heraus ziehen muss, aber ich... Verliere hier noch meinen Verstand" unterbrach ich den Jüngeren aber auch schon, welcher sich bloß, still schweigend und ohne Einwände von mir hinter her ziehen ließ. So lange, bis wir endlich aus dieser viel zu großen Veranstaltungshalle waren und ich das Auto erkennen konnte. Da wir sowieso noch erst einmal zum Apartment zurück fahren und unsere Sachen abholen mussten.

Doch gerade war das kein Gedanke, an den ich viel Zeit verschwendete. Ich griff weiterhin fest nach dem Oberarm des Jungen neben mir, zerrte ihn förmlich zu dem Auto, stieg mit ihm in dieses ein und als wir auch schon darin saßen, konnte ich einfach nicht mehr anders. Der Fahrer kannte mich, zudem beachtete er uns gerade sowieso nicht.

Also beugte ich mich über den Körper des Jüngeren, sorgte dafür, dass er sich leicht gegen die Scheibe lehnte und griff nach der Kopfstüzte, um ihn somit einzukesseln. Und verdammt... Machte er mich auch in diesem Moment verrückt. Diese großen, abwartenden Augen die noch etwas verwirrt waren, wieso ich ihn so schnell aus der Veranstaltung, beziehungsweise After Party heraus gezogen hatte.

"Du hast keine Ahnung wie sehr ich es gehasst habe, dich mit Minho zu sehen, Jungkook" erklärte ich dem Jungen vor mir, klang dabei auch definitiv etwas rauer, als eigentlich gedacht. Jedoch schüchterte ich den Jüngeren auch nicht ein, er schien bloß ein wenig verwirrt. Er wusste, wie besitzergreifend ich war, aber mich so eifersüchtig zu sehen, musste verwirrend sein. Denn Eifersucht entstand nicht bei einer rein körperlichen Beziehung. Aber das war es zwischen uns schon lange nicht mehr.

"Wir haben bloß geredet, Taehyung. Er war wirklich nett, aber es war nicht mehr... Als reden." erwiderte er dann auch schon, weiterhin etwas perplex, doch ich war gefangen in meiner Eifersucht und Lust, nach diesem wundervollen und so perfekten Jungen vor mir. Ich vertraute ihm und wusste, dass er wirklich nichts von Minho wollte, aber ich wusste, was der andere von Jungkook wollte. Und genau das trieb mich in den Wahnsinn. So sehr, sodass ich mich auch heute kein bisschen mehr zurück halten konnte.

Ich lehnte mich noch weiter über ihn, machte es mir zwischen seinen Beinen bequem, da er sowieso schon eher auf der Rückbank lag, legte eine Hand an seine Taille und lehnte mich zu seinen Lippen vor. Und er hatte ja keine Ahnung wie heiß es war zu sehen, als er seine Lippen überrascht einen Spalt öffnete. Sein Herz konnte ich förmlich bis hier ihn schlagen hören. Aber auch meins schlug gerade ein wenig schneller als gewöhnlich.

"Wem gehörst du, Petal?" raunte Ich und ließ den Jungen vor mir noch perplexer zurück, als zuvor schon. Er erkannte die Lust in meinen Augen und einen Hauch von Wut, von Eifersucht auf jemanden, der offensichtlich ein zu großes Interesse an ihm besaß. Eigentlich besaß ich keinerlei Anspruch auf ihn. Das hier gab mir keinerlei Recht, ihn für mich zu beanspruchen und doch tat ich es. Weil meine Gefühle für ihn schon so intensiv waren.

"W-was?" stotterte er auch schon, doch ich seufzte nur und wurde etwas dominanter, etwas strenger und legte meinen Kopf leicht schief, damit es genau die Wirkung auf meinen Gegenüber besaß, die sie haben sollte. Er erschauderte schon fast, schluckte einmal schwer und hielt am Ende sogar seine Luft an, als ich mit meinem Körper seinem noch näher kam. Ich machte es mir provokant zwischen seinen Beinen bequem, war ihm so nahe, sodass unsere Mitten schon gegeneinander rieben aber sorgte dafür, dass er sich nur auf meine Worte und meinen eindringlichen Blick auf ihm fokussierte.

Oh Jungkook... Was tust du nur mit mir?

"Ich habe dich etwas gefragt" meinte ich also, genau so rau und streng, wie ich klingen wollte und griff zusätzlich noch mit meiner freien Hand, mit der ich ihn nicht einkesselte, nach seiner schmalen Taille. Alleine daran zu denken wie perfekt er gerade aussehen würde, ohne all seine Klamotten ließ mich erneut die Kontrolle verlieren. Teilweise musste ich mich ehrlich zusammen reißen, ihm nicht seine Klamotten vom Körper zu reißen und einfach zu nehmen, hier und jetzt, in dem Auto hier, egal ob uns der Chauffeur zusah oder nicht.

"Wem... Gehörst du?" wiederholte Ich mich also und musterte den Jüngeren durch meine dunklen Augen, der bloß, mit leicht geweitetem Mund und vollkommen verschleierter Sicht zu mir aufsah.

"O-oh Gott Taehyung... Dir... Nur dir ich... Wollte nichts von ihm, ich will nur etwas von dir" hauchte er, was dann auch genug war und mein inneres ein wenig beruhigte.

"Fuck... Du bringst mich irgendwann noch um, Petal" war alles was ich sagte, ehe ich seine Lippen mit seinen verband. Es war ein perfekter Abschluss des Tages und der Kuss auch um einiges sanfter und ruhiger als eigentlich gedacht. Meine Wut war wie vergessen, als ich diese weichen und so himmlischen Lippen auf meinen spürte und die, im Gegensatz zu meinen, kleinen Händen des Jüngeren vorsichtig an meinem Becken spürte, damit er mich noch näher an sich heran ziehen konnte.

Ich war vollkommen verloren in diesen Jungen.

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Now marry and make children

Forbidden Lust // 𝑇𝑎𝑒𝑘𝑜𝑜𝑘 ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt